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Von Augsburg nach Hamburg: Augsburger radelt 700 Kilometer in 24 Stunden

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In 24 Stunden: Augsburger radelt quer durch Deutschland bis nach Hamburg

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    700 Kilometer durch die Nacht: Elias Liebermann fuhr mit dem Rad von Augsburg nach Hamburg.
    700 Kilometer durch die Nacht: Elias Liebermann fuhr mit dem Rad von Augsburg nach Hamburg. Foto: Elias Liebermann

    In knapp 24 Stunden mit dem Fahrrad von Augsburg nach Hamburg? Elias Liebermann hat es gemacht. Auf dem Sattel seines Rades fuhr der 27-jährige Augsburger über Nacht gut 700 Kilometer von Süd- nach Norddeutschland. Nicht die erste und sicher nicht die letzte Langstrecke, die er bewältigte. „Eigentlich war ich total übermüdet und noch angeschlagen vom Wochenende, als ich losgefahren bin“, berichtet Liebermann. An einem Montagnachmittag brach der junge Augsburger Richtung Hamburg auf. Nur zwei Tage zuvor hatte er auf der 30 Kilometer langen Strecke des zweiten Augsburger Innenstadtkriteriums den Sieg in der Kategorie „Hobby“ eingefahren. 50 weitere Teilnehmer ließ Liebermann bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 45,9 Kilometern pro Stunde hinter sich.

    700 Kilometer durch die Nacht von Augsburg bis nach Hamburg

    Viel Pause gönnte er sich nach seinem Sieg nicht: Für die gut 700 Kilometer lange Strecke nach Hamburg verbrachte er 24 Stunden und 17 Minuten auf seinem Fahrrad und fuhr durch die Nacht. Mit einigen Pausen kam er am Dienstagabend in Hamburg an. Doch während beim Innenstadtkriterium alles glattlief, gab es auf der Strecke quer durch Deutschland schon nach einer Viertelstunde erste Komplikationen.

    „Nach 15 Minuten hatte ich gleich in Gersthofen einen Platten“, berichtet Liebermann. „Und weil ich nach dem Wochenende sowieso nicht auf der Höhe war, dachte ich, das ist vielleicht ein Zeichen.“ Aber das Handtuch werfen? Für Liebermann keine Option, sagt er. Stattdessen wurde der Reifen geflickt und aufgepumpt. „Es muss schon einiges passieren, damit ich etwas abbreche, was ich mir in den Kopf gesetzt habe.“

    Augsburger Sportler: Radfahren ist „Kopfsache“

    So auch bei seiner letzten großen Tour: Sechs Wochen lang radelte Liebermann bis nach Griechenland – zeitweise einhändig. „Ich hatte mir zwischendurch den Arm verletzt aber aufhören wollte ich nicht“, erinnert er sich. Radfahren sei für ihn vor allem „Kopfsache“. Wie viel er dafür teilweise von seinem Körper verlangt, spürt Liebermann auch auf der Strecke nach Hamburg: Vom Regen unterkühlt und mit geschwächtem Puls nickte er morgens gegen 7 Uhr in einer Sparkasse ein. „Da hatte ich einen Tiefpunkt erreicht“, sagt Liebermann. „Aber nach der Pause ging es mir besser und ich fuhr weiter Richtung Hamburg.“ 

    Den langen Weg dorthin trat er hauptsächlich an, um einen Freund zu besuchen: „Das Fahrrad ist mittlerweile das beste Fortbewegungsmittel für mich“, sagt er. „Auf Fliegen und Autofahren verzichte ich, der Umwelt zuliebe, so gut es geht.“ Die Leidenschaft fürs Radfahren entdeckte Liebermann unter anderem durch seinen Bruder. „Er hat damals in einem Fahrradladen gearbeitet und war begeistert vom Radeln“, sagt er. Seine erste weitere Strecke fuhr Liebermann durch den Bayerischen Wald. „Gut 200 Kilometer bin ich da auf meinem Mountainbike und nur mit einer Bauchtasche gefahren“, erzählt er. „Alles noch sehr unprofessionell gewesen damals, aber damit fing es an.“

    „Ich will dieses Jahr noch everesten“

    Später fuhr er mit einem Freund an den Gardasee, dann allein nach Griechenland. „Wenn ich mal Probleme habe, dann schwinge ich mich auf mein Rad“, berichtet der junge Augsburger. „Je größer die Probleme, desto länger die Strecke könnte man meinen“, sagt er lachend. „Radfahren hat für mich etwas Meditatives.“

    Die lange Strecke bis nach Hamburg spürte er am Abend seiner Ankunft: „Ich habe alles gefühlt: Meine Knie, die Hände, die Fußballen und den Po. Aber ich mag einfach die Bewegung und den Adrenalinkick“, sagt Liebermann. Sein nächstes Ziel hat er bereits im Blick: „Ich will dieses Jahr noch everesten.“ Also die 8848 Höhenmeter des Mount Everest mit dem Rad an einem selbstgewählten Anstieg zu absolvieren. Dafür sucht er noch nach einem geeigneten Berg. „Aber da wird sich schon etwas finden“, sagt Liebermann zuversichtlich.

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    1 Kommentar
    Rainer Kraus

    Bravo, Elias Liebermann hat bewiesen, dass man auch umweltfreundlich beruflich nach HH pendeln kann.

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