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Volksfest: Plärrerumzug in Augsburg künftig ohne Pferde?

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Demo geplant: Aktivisten fordern Plärrerumzug ohne Pferde

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    41 Pferde laufen am Samstag beim Augsburger Plärrerumzug mit. Tierrechtsaktivisten fordern jetzt einen Umzug ohne die Tiere.
    41 Pferde laufen am Samstag beim Augsburger Plärrerumzug mit. Tierrechtsaktivisten fordern jetzt einen Umzug ohne die Tiere. Foto: Peter Fastl (Archivbild)

    Exakt 41 Pferde sollen am Samstag beim traditionellen Plärrerumzug teilnehmen. Sie sind an Kutschen eingespannt, in denen Festwirte, Brauereivertreter und Politiker sitzen. Der Umzug führt aus der Innenstadt zum Plärrergelände. Start ist um 12.30 Uhr in der Maximilianstraße. Tausende Besucher schauen jedes Jahr zu. Geht es nach einem kleineren Kreis von Personen, sollen Pferde künftig nicht mehr am Umzug teilnehmen. Die Mitglieder des Bündnisses verstehen sich nach eigenen Angaben als Tierrechtsaktivisten. Sprecher Waldemar Maier sagt: „Wir leben im Jahr 2024. Mit Pferdekutschen fahren, ist alles andere als zeitgemäß und vor allem Tierquälerei.“ Die Aktivisten haben eine Demonstration angemeldet. Geplanter Ort ist am Rathaus. Ein Augsburger Stadtrat schließt sich der Forderung an.

    Demonstration gegen Pferde findet neben dem Rathaus in Augsburg statt

    Maier sagt: „Wir fordern einen Plärrerumzug ohne Pferde.“ Die Demonstration soll um 10 Uhr am Fischmarkt beginnen. Es ist der Ort, an dem bis vor Kurzem das Klimacamp war. Die Klimaschützer sind weg, sie haben ihre Aktion beendet. Erstmals wird in Augsburg gegen die Nutzung von Pferden beim Plärrerumzug demonstriert. Wie die Initiatoren vorab mitteilen, handelt es sich bei ihnen um keine offizielle Organisation. Das Bündnis agiere vereins- und parteiübergreifend. Ansprechpartner sind Waldemar Maier und Deniz Schmidt. Während des Plärrerumzugs wird neben dem Rathaus mit Plakaten demonstriert, heißt es. Nach Ende des Umzugs möchten sich die Demonstranten mit sichtbarem Abstand dem Zug anschließen. Mehr als 2200 Teilnehmer soll der Umzug umfassen.

    Laut Stadt sind für die Demonstration am Samstag rund 50 Teilnehmer angekündigt. Stadtrat Roland Wegner (V-Partei) macht sich zum politischen Fürsprecher der Aktion. Wegner hat einen Antrag gestellt, um das Thema politisch aufzuarbeiten. Seine Forderung lautet: „Die Nutzung von Pferdekutschen im Stadtgebiet Augsburg wird untersagt. Das Gleiche gilt für die Teilnahme beziehungsweise den Einsatz von Pferden an Umzügen und Festen.“

    Keine Pferde mehr beim Plärrerumzug? Stadtrat Wegner begründet seinen Antrag

    Ihm gehe es um das Tierwohl, sagt Wegner. Pferde würden gezwungen, auf harten Straßen – also Asphalt oder Pflaster – körperliche Leistungen zu erbringen, „was zu gesundheitlichen Problemen wie Hufschäden, Lahmheit und Muskelverspannungen führen kann“. Insbesondere bei Umzügen und anderen öffentlichen Veranstaltungen seien Pferde einer Vielzahl von weiteren Stressfaktoren ausgesetzt, etwa lauten Geräuschen, Abgasen, Menschenmengen, Wetterereignissen wie Hitze oder Gewitter, Peitschenschlägen und ungewohnter Umgebung. Wegner kündigt an, dass er selbst am Umzug teilnehmen werde. Er sitze in einer Kutsche, „die im Sinne meines Antrags“ ohne Pferde vorankomme.

    Ministerpräsident Markus Söder und Augsburgs Oberbürermeisterin Eva Weber saßen im Vorjahr in einer Kutsche.
    Ministerpräsident Markus Söder und Augsburgs Oberbürermeisterin Eva Weber saßen im Vorjahr in einer Kutsche. Foto: Peter Fastl

    Andreas Schlachta, Organisator des Plärrerumzugs, hat aktuell 16 Kutschen auf der Teilnehmerliste. 41 Pferde kommen zum Einsatz. Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeisterin Eva Weber sitzen unter anderem gemeinsam in einer Kutsche. Der Herbstplärrer beginnt am Freitag, 23. August. Er dauert bis Sonntag, 8. September. Am Eröffnungstag startet das Programm um 16 Uhr auf dem Gelände. Der Bieranstich im Schallerzelt ist um 18 Uhr.

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    8 Kommentare
    Gerold Rainer

    Ganz ehrlich, ich finde auch es ist an der Zeit, hier mit Traditionen zu brechen. Niemand kann mir erzählen, dass die Pferde Freude daran empfinden, in einer Art Zwangsjacke stumpfsinnig durch die Innenstadt zu trotten und dabei noch ein Gewicht zu ziehen. Mir taten die Tiere, die stundenlang apathisch herumstehen müssen und auf der extrem lästigen Metallstange zwischen den Zähnen herumkauen, schon als Kind leid.

    Friedrich Behrendt

    und wieder einmal gibt einer der sonst nichts zu sagen hat seine Meinung lautstark bekannt !!

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    Gerold Rainer

    Schön dass er das darf, ohne wie in einer Diktatur sofort verhaftet zu werden. Konfirmisten haben die Gesellschaft noch nie voran gebracht.

    Marianne Böhm

    Einmal ( oder zweimal, ich gehe nicht auf Rummelplätze.. ) im Jahr werden die Pferde zum traditionellen Plärrer Umzug rausgeholt und den Tierrechtsaktivisten tun sie leid.. Der Mensch muss bis zum 70ten Lebensjahr arbeiten, das tut von den Aktivisten keinem leid.. weil sie ja selbst gar nichts tun. Wir leben in Jahre 2024 und es gibt immer noch Pferde.. die leben heute besser und sind robuster als vor 100 Jahren wo sie auf Bauernhöfe, Brauereien geschunden wurden. Das ist keine Tierquälerei.. die haben enorme Kraft und Energie, und die müssen bewegt werden.. Ich komme aus einem Bauernhof, das sind Tiere.. die man nicht Vermenschlichen sollte..

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    Rolf Kalo

    Genau so ist es, wobei ich mich immer frage warum man solche Menschen als Aktivisten bezeichnet.

    Rainer Kraus

    Erst werden die Pferde verboten, dann der Mensch und dann die Tradition. Vielleicht wäre es sinnvoller, dass statt der Pferde die Esel und Rindviecher eine Chance bekommen?

    Gerold Rainer

    Vor 100 Jahren wurden auch die Menschen in Deutschland auf dem Bauernhof mehr geschunden als heute. Das stumpfsinnige Trotten im Umzug kann man wohl kaum Bewegung nennen, die Tiere rennen lieber auf einer Koppel. Den natürlichen Bewegungsdrang kann man in Gefangenschaft ohnehin kaum erfüllen. Die Menschen sind selber schuld, wenn sie bis 70 arbeiten müssen, weil sich niemand dagegen zur Wehr setzt und hofft die Politiker machen alles für ihn.

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    Marianne Böhm

    OHAAAA huch dazu fehlen mir jetzt einfach die Worte..

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