Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Vileda-Werk in Augsburg schließt: 118 Jobs betroffen

Augsburg

Vileda schließt Augsburger Werk bis Mitte 2026

    • |
    • |
    Freudenberg „Home and Cleaning Solutions“, besser bekannt unter der Marke Vileda, schließt seinen Produktionsstandort im Martini-Park in Augsburg.
    Freudenberg „Home and Cleaning Solutions“, besser bekannt unter der Marke Vileda, schließt seinen Produktionsstandort im Martini-Park in Augsburg. Foto: Anna Kondratenko

    Keine guten Nachrichten gab es am Mittwoch für die Beschäftigten des Augsburger Vileda-Werks im Martini-Park: Nach 76 Jahren wird der Produktionsstandort für Vliesstoffe Mitte 2026 geschlossen. In einer Pressemeldung nennt das Unternehmen die Gründe.

    Völlig unerwartet, heißt es aus dem Umfeld der 118 betroffenen Mitarbeitenden, sei die Schließung nicht gekommen. Das Aus des Werks habe schließlich eine Vorgeschichte. Bereits 2015 hat der Technologiekonzern Freudenberg für seine in Augsburg vertretene Sparte „Home and Cleaning Solutions“ im Martini-Park – besser unter der Marke Vileda (Haushaltsprodukte) bekannt – einen Sparkurs eingeleitet und Stellen abgebaut. 2018 hat das Unternehmen zudem Teile der Fertigung und der Logistik für die Reinigungsprodukte am Standort Augsburg ausgelagert.

    Die Zahl der Beschäftigten sank damals von 160 auf 120. Und weil die Nachfrage an Produkten auf Basis von Vliesstoffen, wie sie in Augsburg vorwiegend gefertigt werden, kontinuierlich rückläufig ist, war die Auslastung im Werk schon lange immer weiter zurückgegangen. In den vergangenen drei Jahren wurden immer wieder Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt. Jetzt ist endgültig Schluss: Mitte 2026 wird das Vileda-Werk in Augsburg geschlossen.

    118 Mitarbeitende verlieren ihren Job bei Vileda in Augsburg

    „Die Entscheidung, unseren Produktionsstandort in Augsburg zu schließen, ist uns außerordentlich schwergefallen. Leider lässt sich der Standort nicht mehr wirtschaftlich betreiben“, wird Arman Barimani, Technik-Vorstand der Freudenberg Home & Cleaning Solutions, in einer Pressemeldung zitiert. Die Stellen sollen sozialverträglich abgebaut und individuelle Lösungen gefunden werden, teilt das Unternehmen weiter mit. Dazu zählten Altersteilzeit, Rentenbrücken und Abfindungen oder eine Übernahme in andere Freudenberg-Gesellschaften. Man setze sich mit größter Sorgfalt dafür ein, faire und tragfähige Lösungen zu finden, wird versprochen.

    Der Vileda-Werksverkauf in der Reichenberger Straße ist nicht von der Schließung des Werks betroffen.
    Der Vileda-Werksverkauf in der Reichenberger Straße ist nicht von der Schließung des Werks betroffen. Foto: Anna Kondratenko

    Eine Umstellung auf die stärker nachgefragte Microfaser, um das Werk doch noch zu erhalten, sei nicht möglich, heißt es auf Nachfrage. „Microfaser wird in Augsburg zwar konfektioniert, aber nicht produziert, da die Produktionsanlage nicht darauf ausgelegt ist.“ Eine Umstellung der Anlage sei „bedauerlicherweise“ nicht wirtschaftlich abbildbar.

    Vileda-Werksverkauf in Augsburg soll bleiben

    Seit 1948 werden am Standort in Augsburg Vliesstoffe hergestellt. Der Werksbetrieb erfolgte zunächst als Joint-Venture mit Martini. 1991 übernahm Freudenberg das Werk komplett. Mit der Produktion in Augsburg sind bekannte Produkte verbunden: Darunter das Vileda-Fenstertuch, der Vileda-Wischmopp oder der Glitzi-Schwamm. Produziert werden sie in Augsburg nun bald nicht mehr. Der Werksverkauf in der Reichenberger Straße bleibt jedoch nach Firmenangaben erhalten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden