Der Name "Kleine Küche 15" ist eine Hommage an die ehemalige Küche im Kappeneck, die bekanntlich sehr klein ist - mit 13 Quadratmetern genauso groß wie die Fläche, die künftig den beiden gelernten Köchen in der Fleischhalle zur Verfügung steht. Die 15 kennzeichnet die Nummer des Standes - zuvor war die Ladenfläche von dem Imbiss "Troja" genutzt worden. Ideen für das künftige Angebot an Speisen gibt es schon viele: "
2010 war Hengelmann als Wirt des gemütlichen Stadtteillokals Kappeneck in der Jakobervorstadt mit eingestiegen, seit 2016 führte er es alleine. Ende Juni zog er einen Schlussstrich - er wollte weiterhin als Koch arbeiten, das allerdings zu anderen Arbeitszeiten. Als er in unserer Zeitung von den Pächterwechseln an den verschiedenen Ständen des Stadtmarkts las, kam ihm die Idee, einen zu übernehmen. "Ich habe ein Konzept an die Stadt geschickt und bin damit offene Türen eingerannt", sagt er.
![Antonio Fiorentino hat 26 Jahre lang die Osteria Albero Verde am Forsterpark betrieben. Zum Jahresende schließt er. Antonio Fiorentino hat 26 Jahre lang die Osteria Albero Verde am Forsterpark betrieben. Zum Jahresende schließt er.](https://images.mgpd.de/img/101009727/crop/c1_1-w100/361534442/1707526032/osteria-albero-verde.jpg)
Er nahm seinen Kollegen Johann Félix mit ins Boot. Der gebürtige Franzose kam vor zehn Jahren nach Augsburg und arbeitete auch mehrere Jahre als Koch mit Helmut Hengelmann zusammen im Kappeneck. "Die Chemie stimmt, die Vorstellungen passen gut zusammen", sind sie sich einig. "Er ist nicht mein Chef, er ist ein guter Freund", betont
Neuer Stand in der Fleischhalle: Saisonale und regionale Küche
Wann genau die "Kleine Küche 15" in Betrieb gehen könne, sei die "Gretchenfrage", so Hengelmann. Das hänge davon ab, wann die verschiedenen Handwerker Zeit hätten. Die Betreiber hoffen, dass sie zwischen Mitte Oktober und Anfang November an den Start gehen können. Sie wollen ihren Kunden saisonale und regionale Gerichte bieten. "Wir werden, wie im Kappeneck, durch die Jahreszeiten spazieren. Wenn es Artischocken gibt, kann ich mir vorstellen, sie auch dort anzubieten", sagt Hengelmann. Als Klassiker will er die Spinat-Ricotta-Knödel, die Spinatspätzle oder auch die Tafelspitzlasagne auf die Speisekarte nehmen. Johann Félix kann sich Flammkuchen und im Winter auch einmal eine Zwiebelsuppe vorstellen. Es soll täglich vier bis fünf Standardgerichte und ein bis zwei Tagesempfehlungen geben, die immer wieder wechseln.
"Es müssen Gerichte sein, die gut funktionieren", sagt Hengelmann. Die Kundschaft des Stadtmarkts habe wenig Zeit und müsse schnell bedient werden. Die Küche lebe von der Vorbereitung, sind sich die beiden Köche bewusst. Sie freuen sich, mit ihrem Stand auf dem Stadtmarkt ins Stadtzentrum zu wechseln. Die Aufmerksamkeit sei dadurch größer, die Anzahl der Laufkundschaft nehme zu. "Dort werden wir mehr Kontakt zu den Gästen haben", freut sich Johann Félix. Aus Kreisen des Stadtmarkts hätten sie mit ihrer Entscheidung, dort einen Stand zu betreiben, Zuspruch erfahren. Zuletzt hätte der Markt vor allem aufgrund von Standschließungen Schlagzeilen gemacht.