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„Vertrauensverlust bei Käufern“: E-Autos werden in Augsburg zum Ladenhüter

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„Vertrauensverlust bei Käufern“: Warum E-Autos zum Ladenhüter werden

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    E-Autos sind nach dem Wegfall der staatlichen Prämie vor gut einem Jahr deutlich weniger nachgefragt.
    E-Autos sind nach dem Wegfall der staatlichen Prämie vor gut einem Jahr deutlich weniger nachgefragt. Foto: Anna Kondratenko

    Als die Bundesregierung vor ziemlich genau einem Jahr kurzfristig und unerwartet die staatliche Prämie für den Kauf von E-Autos stoppte, war die Verunsicherung bei Verbrauchern groß. Der Absatz ist seitdem eingebrochen, berichten Augsburger Autohäuser. Auch ein Jahr nach dem Einschnitt sei die Nachfrage gering, wobei es je nach Segment unterschiedliche Verkaufszahlen gibt. Der Preis sei bei der allgemeinen Zurückhaltung aber nur eines von mehreren Themen.

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    10 Kommentare
    Gerold Rainer

    Was hat das mit Vertrauensverlust zu tun? Ein Elektroauto ist nur dann alltagstauglich, wenn man die eigene Steckdose vor der Haustür hat, das Privatfahrzeug jederzeit vollgetankt und vorgeheizt bereit steht. Wenn es der politische Wille ist, dass es am Straßenrand keine Ladesäulen geben soll, dann kauft sich der Mieter einer Etagenwohnung lieber einen Verbrenner. Die 150- Meter Abstandsregel zwischen zwei Ladesäulen ist eine der vielen Augsburger Vorschriften, die niemand verstehen muss.

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    Wolfgang Boeldt

    Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Vertrauernsverlust? Welches Vertrauen? Umwelt- und Klimaschutz spielt eine ebenfalls untergeordnete Rolle (wenn es ums Geld geht). Das Verhalten und die Aussagen hierzu gehen halt weit auseinander. Der springende Punkt ist die Alltagszauglichkeit. Und da führen Benziner oder Diesel noch meilenweit.

    Stanislaw Cyganik

    Bitte beim Thema Alltagstauglichkeit nicht von sich auf andere schließen. Ich kenne mein Fahrprofil sehr gut und weiß, dass ein e-Auto für mich absolut geeignet ist. Ich verkaufte vor kurzem meinen Verbrenner, den ich seit 3 Jahren fuhr. In dieser Zeit legte ich genau ZWEIMAL eine Strecke zurück, die länger 400 km war und die ich mit einer Akkuladung nicht geschafft hätte. Und selbst da wäre kurzes Nachladen kein Problem gewesen. Daher ist es immer besser, das individuelle Szenario zu betrachten und sich dazu passende Lösung zu suchen, statt von Alltagstauglichkeit zu sprechen, die in jedem Fall was völlig anderes bedeuten kann.

    Christine Kamm

    Unser Problem ist die deutsche Autobranche. Sie hat sich auf die umweltschädlichen SUV konzentriert und bietet kaum attraktive und preiswerte E-Autos im Kleinwagen- und Mittelklassebereich. Meine Frau und ich warten seit drei Jahren auf entsprechende Angebote für einen E-Kombi in der Kategorie Astra oder Focus oder Golf. Nur Opel bietet einen. Den aber für einen inakzeptablen Preis von weit über 40.000 €. Die Diskussionen über Ladestellen und Reichweiten sollen nur vom Versagen der deutschen Autoindustrie ablenken. In unserem Stadtteil Pfersee haben wir im fußläufigen Bereich schon viele Ladestellen. Und schätzungsweise ein Drittel der Mitbürger kann am eigenen Haus oder in der Garage an der Wallbox laden. Raimund Kamm

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    Klemens Hain

    Ein sehr guter Kommentar und auch ich finde die E- Autos von den Deutschen Firmen, viel zu groß und zu teuer, für Normalverbraucher ein Unding!! Aber bei uns gibt es eine E-Dankstelle, aber mit Vertrauensverlust hat das nun wirklich nichts zu tun. Die Autoindustrie hat einiges verschlafen, statt Geld in die Hand zu nehmen und Nachzuholen was versäumt wurde, werde immer das gleiche getan Stellen abgebaut, Tolle Manager! Schon ein Versagen der Zukunft Autoindustrie, denn Zeit genug hätten Sie gehabt, für ein Auto der Zukunft zu bauen. China zeigt wie es geht!!!Leider Pech für die Autoindustrie Deutschland. Sehr schade!!!

    Stanislaw Cyganik

    „Der Kaufpreis für batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge und Plug-In Hybride sei dadurch so hoch geworden, dass es sich in keinerlei Hinsicht rechne, ein E-Modell zu kaufen. Die Verbrenner seien die deutlich günstigere Variante (…).“ Bevor solche Aussage getroffen wird, sollte man gefälligst einen Blick auf die Preislisten werfen. Und dann die Modelle mit ähnlicher Konfiguration vergleichen. So stellt man nämlich fest, dass die e und nicht-e Varianten überhaupt nicht weit auseinanderliegen. Um mal das hier genannte Beispiel anzuführen (Preise laut Konfigurator): Opel Corsa GS 130 PS – 28.900 Euro, Corsa-e 136 PS – 29.990 Euro. Natürlich ist das immer noch viel Geld und wenn man sich mit weniger Leistung und/oder schlechterer Ausstattung zufriedengibt, ist es leichter unter den Verbrennern eine geeignete Option zu finden. Aber die Behauptung „die Verbrenner seien die deutlich günstigere Variante“ ist viel zu pauschal und dadurch nicht haltbar.

    Stanislaw Cyganik

    Was die Kaufprämie anbetrifft – ja, es war unglücklich, sie so zu beenden. Danach kamen aber interessanterweise die meisten Hersteller mit verschiedenen Rabattaktionen ums Eck, und zwar in ungefähr dieser Höhe, wie die Kaufprämie zuvor. Man könnte also behaupten, die Hersteller gestalteten schon im Vorfeld ihre Preise so, um die Prämie einfach einstreichen zu können. Aber das würden sie doch niemals tun. Oder…? :-).

    Dirk Thum

    Könnte es sein, dass bei Händlern auch der befürchtete Umsatzverlust eine Rolle spielt? Elektroautos brauchen kaum Wartung. Das kostspielige wie Ölwechsel, Zahnriemenwechsel etc. fällt bei einem E-Auto weg. Dazu halten die Bremsen viel länger. Bleiben Garantiearbeiten, Unfallreparaturen und alle paar Jahre die Bremsflüssigkeit übrig. Das mögen die Händler gar nicht so gerne. Die Preise bei den Autos sind schon extrem gefallen. Als Beispiel starten Golf und ID.3 aktuell auf dem gleichen Preisniveau und der Druck durch die CO2-Flottengrenzwerte wird diesen Trend weiter verstärken. Natürlich ist es am billigsten, wenn man zuhause laden kann. Es gibt aber gerade in Augsburg bei sehr vielen Supermärkten bereits Schnellladesäulen, an denen man während des Wochenendeinkaufs das Auto zu einem Preis vollladen kann, der immer noch billiger ist als bei einem Verbrenner. Die Reichweiten der Autos reichen mittlerweile ohnehin für die meisten Fälle aus.

    Jochen Hoeflein

    Ich stelle nur fest, dass ich als Mieter einer Wohnung es mir frei steht eine Ladeanschluss auf eigene Rechnung am Tiefgaragenstellplatz zu installieren. Aber ohne Bestandssicherung - der Mietvertrag ist kündbar von beiden Vertragsparteien ; im Falle des Umzugs begänne das Spiel von vorn. Die nächste zugängliche Ladesäule setzt eine Fussmarsch von jeweils 2x10Minuten voraus .Ein toller Lebenskomfort und für Langstreckenfahrten darf man auch noch eine detaillierte Reiseplanung mit Pufferzeiten vorsehen. So wird das Nichts. Ich bleibe so lange wie möglich beim Diesel SUV mit dem ich zu jeder Tag- und Nachtzeit je nach Bedarf bzw Notwendigkeit auf Fahrt gehen kann.

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    Christine Kamm

    Einen SUV für vermutlich viele zehntausend Euro fahren, aber keine paar hundert Euro für eine Wallbox investieren wollen. So wird Deutschland nicht zukunftsfähig. Raimund Kamm

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