Die Stadt Augsburg hat jetzt in der Stadtberger Straße in Pfersee eine Tempo-30-Regelung verhängt, nachdem sie zuletzt in der Wellenburger Straße in Göggingen im Sommer ebenfalls ein Lärmschutz-Tempolimit erlassen hatte. In der Stadtberger Straße wurden vergangene Woche mobile Schilder aufgestellt, die endgültige Beschilderung soll im nächsten Jahr kommen. Die Stadt setzt bei der Begründung von neuen Tempo-30-Beschränkungen seit einigen Jahren verstärkt auf den Lärmschutz als Begründung, etwa in der Pferseer Straße, der Von-Cobres-Straße (Göggingen) oder am Oberen Graben (Altstadt).
Augsburg
„Tempo-30-Regelung verhängt“, verhängt wird ein Fenster oder eine Strafe. Der Herr Krog berichtet also über eine Strafe der Stadt zu Lasten der Autofahrer? Das Anwohner geschützt werden und die Sicherheit erhöht wird ist egal. Hauptsache rasen rasen rasen.
An vielen Stellen müsste man für einen effektiven Lärmschutz einfach nur die Straßenbahnschienen demontieren und wieder Busse fahren lassen (Sarkasmus). Was die Sicherheit betrifft, sehe ich immer wieder Leute, die mit dem Rollator über die Straße laufen, weil ihnen die 100 Meter Umweg zur nächsten sicheren Ampelquerung zu weit sind. Die Hauptverkehrsachsen auf Tempo 30 zu entschleunigen, bedeutet ,die Stadt lahmzulegen. Nicht nur, dass Rettungsfahrzeuge durch den Schleichverkehr unnötig blockiert werden, es ist auch ein Wettbewerbsnachteil für Gewerbebetriebe. Als Alternative zur grünen Ideologiekeule wäre ich für Tempo 30 in Wohngebieten zwischen 22:00 und 6:00 Uhr (mit Radarfallen überwacht), damit die gestressten Anwohner besser schlafen können.
Tempo 30 mit Begründung zur Lärmreduzierung? Hauptverkehrsstraßen an welchen tagsüber wahrscheinlich die Masse der Bewohner nicht präsent sind, wird eingerichtet. Die Begründung liegt nicht auf Verkehrssicherheit, nein auf angeblicher Lärmreduzierung. Fragt man sich natürlich, wem das was bringen soll? Ach ja, man kann politisch begründen, man hätte was getan. Statt effektiv fließenden Verkehr hat man nun ruhig dahinplätschernde Wellen an Fahrzeugen in den Straßen.
Was solls? Das ist eben die heutige Tendenz den Leuten das Autofahren zu verleiden. Gründe werden schnell gefunden. Leidtragende sind oft die Geschäfte in den "beruhigten" Zonen- Potentielle Kunden suchen sich andere Geschäfte, die verkehrsgünstiger zu erreichen sind als kilometerlange Schleichfahrt durch ehemalige Durchgangsstrassen. Dann lieber einen längeren Weg zurücklegen als sich abmühen müssen.
In der Tempo 30-Zone besteht zumindest die Hoffnung, dass die allermeisten weniger als 50 fahren. Das reicht nach Aussagen der Augsburger Verkehrsüberwachung auch aus, um keine Kontrollen durchzuführen.
Hier scheint man ein grundsätzliches Verständnisproblem zu haben! Wenn man annimmt eine Tempo 30 Limitierung würde eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h realisieren, so hat man die Bedeutung und den Gedanken sicherlich nicht verstanden. Und wenn sich dies in der Praxis dennoch so darstellt, dann hat man ein fehlendes Kontrollproblem. Oder liegt es auch daran, dass viele Tempo 30 Reduzierungen für Verkehrsteilnehmer nicht nachvollziehbar sind? Hauptverkehrsstraßen werden zu Tempo 30 herabgestuft, abgelegene ausgebaute Straßen werden zu Tempo 30 Zonen deklariert, aber bei vielen Krankenhäusern leider ein Fehl, bei Altenheimen ein Fehl, im Bereich von Kindergarten leider ein Fehl. Tempo 30 soll der Verkehrssicherheit dienen, zweifellos, doch leider wird dies auch vielerorts als Einnahmequelle zweckentfremdet.
Am Unteren Graben auf Höhe des Kinos Liliom gilt seit einiger Zeit auch Tempo 30. Halten tut insbesondere bei geringem Verkehrsaufkommen kaum jemand daran. Beim Überqueren der Straße muss man oft geradezu um sein Leben rennen. Als nach dem Einführen der Geschwindigkeitsbegrenzung doch einmal kontrolliert wurde, gab es fast einen handgreiflichen Aufstand der Temposünder. Nun darf wieder ungehindert gerast werden. So läuft das in Augsburg.
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