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Verkehr: Bei vielen Messen wird Parken zum Problem

Verkehr

Bei vielen Messen wird Parken zum Problem

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    Zwei Parkplätze gibt es an der Augsburger Messe, doch sie werden nicht vom selben Betreiber gemanagt. Bei mancher Großveranstaltung führt dies zu Problemen. Bei der Frühjahrsausstellung zum Beispiel stauten sich die Autos bis auf die B17. Gibt es eine Lösung für dieses Problem?
    Zwei Parkplätze gibt es an der Augsburger Messe, doch sie werden nicht vom selben Betreiber gemanagt. Bei mancher Großveranstaltung führt dies zu Problemen. Bei der Frühjahrsausstellung zum Beispiel stauten sich die Autos bis auf die B17. Gibt es eine Lösung für dieses Problem? Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die Anzeigetafel an der Ausfahrt Messe auf der B17 zeigt am Wochenende „Staugefahr“ wegen der Immobilientage und der Messe „Bau im Lot“ an. Tatsächlich aber läuft der Verkehr reibungslos, auch auf den Messeparkplätzen gibt es keine Wartezeiten. Das war ein Wochenende vorher während der Augsburger Frühjahrsausstellung (afa) anders: Zeitweise standen die Autos da kilometerweise auf der

    Immer wieder kommt es an der Messe zu Parkproblemen, bemängeln die Geschäftsführer der Afag-Messegesellschaft Thilo und Henning Könicke. Grund: Die beiden großen Parkplätze südlich und nördlich der Messe sind nicht in einer Hand. Einer gehört der Stadt Augsburg, der andere der Messe. „Der Verkehr wird den Parkplätzen nicht kontrolliert zugeführt“, sagt

    Könicke ärgert sich, dass der Zorn der Besucher oft die Afag als Messeausrichter treffe, obwohl sie für die Situation nichts könne. „Wir sind nicht Herr über die Parkplätze“, betont er. Für die Frühjahrsausstellung habe man kostenlose Parkplätze im Umfeld gesucht und sie mit einem Shuttle-Service angebunden, der über die Medien und soziale Netzwerke beworben wurde. Schilder an der Messe, die die Autofahrer zu den Parkplätzen geleitet hätten, waren aufgrund der „dynamischen Situation“ nicht möglich, erklärt er. Es gebe Gespräche mit der Stadt, die allerdings von der Zusammenlegung der Parkplätze nichts hören wolle.

    Von der zuständigen Bürgermeisterin und Wirtschaftsreferentin Eva Weber heißt es, die Parkplatzsuche sei grundsätzlich jedem freigestellt. Der nördliche Messeparkplatz mit 1200 Stellplätzen sei ein Privatparkplatz, der von der Messe Augsburg betreut werde. Der südliche Parkplatz mit 1400 Plätzen sei ein öffentlicher, grundsätzlich gebührenfreier Parkplatz der Stadt Augsburg, der bei Großveranstaltungen zu einem gebührenpflichtigen Parkplatz umfunktioniert werde.

    Das Verkehrschaos anlässlich der Frühjahrsausstellung hatte offenbar mehrere Ursachen. Zum einen fand parallel zur afa in Halle 7 des Messezentrums ein Kreativmarkt statt, der viele Besucher anzog. Am Sonntag kamen ab der Mittagszeit auch noch auf der B17 stadtauswärts fahrende Fußballfans hinzu, die ebenfalls zum Stau beitrugen. Und dann war auch noch das Parkleitsystem auf der Friedrich-Ebert-Straße defekt.

    Ein Parkwächter des MP-Sicherheitsdienstes, der an diesem Tag auf dem Messeparkplatz die Autofahrer einwies, berichtet von chaotischen Szenen. „Die Autofahrer versuchten, in den wegen Überfüllung geschlossenen Parkplatz zu fahren, und mussten dann wenden.“ Dadurch hätte sich der Verkehr massiv zurückgestaut. Er erklärt das übliche Vorgehen vor der Messe: „Wenn hier voll ist, schließen wir den Platz und öffnen den Parkplatz gegenüber vor dem PCI. Wenn dort dicht ist, füllen wir wieder die Restplätze auf dem Messeparkplatz auf.“ Zu den Kollegen auf der anderen Seite der Friedrich-Ebert-Straße habe man keinen Kontakt und könne sich auch nicht absprechen.

    Nachdem sie zwei Kilometer im Stau stand, ist Uschi Wagner auf dem Weg zur afa wieder umgedreht und nach Hause gefahren. „Als Rollstuhlfahrerin war mir klar, da finde ich eh nichts mehr“, sagt die Besucherin. Dafür hat sie bei der „Bau im Lot“ jetzt einen Behindertenparkplatz direkt vor dem Eingang bekommen. „Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und haben mir den Platz zugewiesen“, lobt die Besucherin.

    Auch andere Besucher haben an diesem Tag kein Problem zu parken, obwohl die Plätze gut gefüllt sind. Franziska Hay hat mit ihren drei Kindern und der Schwiegermutter im Süden geparkt und ist über die Brücke zur Messe gelaufen. „Man muss damit rechnen, ein Stück zu gehen, deshalb habe ich ja einen Kinderwagen“, sagt die Mutter. Erstaunt war sie allerdings, dass sie auf dem Südparkplatz nicht abkassiert wurde, während die Besucher vor der Messe fünf Euro fürs Parken bezahlen mussten.

    In der Tat ist an diesem Nachmittag auf dem städtischen Parkplatz kein Parkwächter zu sehen, obwohl ein Schild besagt, dass das Parken während der Messe fünf Euro kostet. „Das war letztes Jahr genauso, drum sind wir gleich hierher gefahren“, sagt ein Familienvater. Auch Studenten der Universität, die normalerweise kostenlos auf den Flächen parken dürfen, müssen zu Messezeiten übrigens bezahlen. Unter den jungen Leuten sorgte dies zuletzt immer wieder für Ärger. Es ist ein weiterer Aspekt in der Diskussion um Messe-Parkplätze.

    Dass es auch anders geht, zeigen die Messen „Interlift“ und „Grindtec“ sagt Thilo Könicke. Bei diesen Veranstaltungen wird der südliche Parkplatz an die Messe vermietet, sodass die Afag beide Flächen koordinieren kann. „Da können wir uns mit unseren Vorschlägen durchsetzen“, sagt Könicke. Dann gilt zum Beispiel, dass die Autofahrer erst bei der Ausfahrt zur Kasse gebeten werden. Denn dadurch entfielen die Rückstaus bei der Einfahrt. Eine gewisse Wartezeit bei der Heimfahrt sei eher zumutbar. "Kommentar

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