Herbert Vornehm, 44 Jahre Trainer und fast 30 Jahre Abteilungsleiter in der Handballabteilung des TSV Haunstetten, macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Ich hatte das Glück, mit Albert Loderer mein Vorbild im eigenen Verein zu haben. Er war Herz und Seele unseres Klubs, er hat mir gezeigt, wie man einen Verein führt.“ Am Donnerstag feiert Loderer, Ehrenpräsident beim TSV Haunstetten, seinen 95. Geburtstag.
Albert Loderer war und ist der „Mister TSV Haunstetten“. Von 1968 bis 2003 stand er an der Spitze des Großvereins im Süden Augsburg. Er galt als Visionär, war weitsichtig und hat die Grundlagen dafür geschaffen, dass der Verein von rund 800 Mitgliedern in den 60er Jahren auf über 3200 Sporttreibende anwachsen konnte und dabei nach wie vor auf soliden finanziellen Beinen steht. Loderer war das, was man einen Macher nennt. Die Dreifach-Sporthalle – vor Jahren nach ihm in Albert-Loderer-Halle benannt – ist das Heim des Vereins. Die Arena in der Mitte des Stadtteils ist für die Hallensportarten ein wichtiger Faktor. Insbesondere die Handballabteilung profitiert seit Jahren von dieser Immobilie. Auch am Bau der Tennisplätze half Loderer kräftig mit. Und wenn Arbeitsdienst im Fußballstadion anstand, nahm auch der Präsident Schaufel und Rechen in die Hand.
Beim TSV Haunstetten seit 80 Jahren Mitglied
1939 unterschrieb Loderer seinen Mitgliedsantrag beim TSV Haunstetten, bei dem er mittlerweile 80 Jahre Mitglied ist. Er spielte Fußball in der Jugend. 1950 begann er bei der Deutschen Bank eine Ausbildung. Dort stieg er im Laufe der Jahre in die Führungsetage auf. Nachdem er sich in die Altersteilzeit verabschiedet hatte, wurde das Präsidentenamt beim TSV für ihn zu einem Fulltime-Job.
In den vergangenen Jahren ist es ruhiger um Loderer geworden. Die Vorgänge bei seinem Klub verfolgt er weiterhin „sehr intensiv“, wie er im Gespräch betont. Ihm falle es aber aus gesundheitlichen Gründen zusehends schwer, sein Haus zu verlassen. Bei Handballspielen in der nach ihm benannten Spielstätte ist er daher kaum noch zu sehen. „Meine Krankheit macht es beinahe unmöglich, noch irgendetwas Vernünftiges zu machen“, erzählt er. Seinen Geburtstag wird Loderer deshalb vor allem in den eigenen vier Wänden mit seiner Frau verbringen. Er selbst rechnet damit, an diesem Tag mit etlichen Telefonaten beschäftigt zu sein. Abends steht noch eine kleine Feier im Kreis der Familie auf dem Programm.
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