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Unerwarteter Geldsegen für freie Kitaträger in Augsburg

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Unerwarteter Geldsegen für freie Kita-Träger in Augsburg

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    Der Stadtrat stimmte der Anmietung der Immobilie in der Ulmer Straße 94 zu. Dort sollte das Pädagogische Institut untergebracht werden. Nun gibt es eine andere Nutzung für das Gebäude.
    Der Stadtrat stimmte der Anmietung der Immobilie in der Ulmer Straße 94 zu. Dort sollte das Pädagogische Institut untergebracht werden. Nun gibt es eine andere Nutzung für das Gebäude. Foto: Peter Fastl

    Nicht immer kann Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) gute Nachrichten im Bildungsausschuss verkünden, zuletzt hatte sie sogar durch eine neue Entwicklung zwei gute Nachrichten parat. Weil das geplante Pädagogische Institut in eine andere Immobilie ziehen kann und somit erheblich weniger Geld für Umbauten nötig werden als gedacht, können im Haushalt 2025 zusätzliche 900.000 Euro an freiwilligen Zuschüssen für die freien Kita-Träger eingeplant werden. Daneben gibt es für die Augsburger Volkshochschule (VHS), deren Seminarräume für Integrations- und Deutschkurse in St. Johannes in Oberhausen gekündigt worden waren, eine neue Perspektive.

    Aufgrund von gestiegenen Kosten (Personal, Mieten, Energie, Material etc.) hat sich die Situation der freien Kita-Träger in den vergangenen Jahren verschärft. Die Gelder, die von Freistaat, Stadt und den Eltern kommen, reichen oft nicht aus, um alle Kosten zu tragen und so geht die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen immer weiter auseinander. Der freiwillige Zuschuss der Stadt in Höhe von 1,1 Millionen Euro reicht nicht aus, um Defizite auszugleichen. Das sorgte für Unmut. Für das Haushaltsjahr 2025 können nun außerplanmäßig 900.000 Euro hinzugefügt werden.

    Bis 2030 werden in der Kinderbetreuung 800 weitere Fach- und Ergänzungskräfte benötigt

    Dabei handelt es sich um Gelder, die nun nicht mehr für zuvor geplante Umbauten in der Ulmer Straße 94 in Kriegshaber benötigt werden. Die Immobilie war für das Pädagogische Institut vorgesehen. Das Institut soll künftig das Aus- und Fortbildungsangebot im Bereich der Kindertagesbetreuung bündeln und dem steigenden Fachkräftebedarf entgegentreten. Bis zum Jahr 2030 werden allein in Augsburg aufgrund des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich rund 800 weitere Fach- und Ergänzungskräfte benötigt, erklärte Diana Schubert, Leiterin des Amts für Kindertagesbetreuung. Doch im Sommer wurden ihrem Amt Räumlichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Dienststelle in der Innenstadt angeboten. Die Miete sei vergleichsweise günstig, die Räume im guten Zustand und die Büroausstattung wäre für eine niedrige Ablösesumme zu haben, zählte Schubert die Vorteile der Innenstadt-Immobilie auf, die nun für das Institut in Betracht kommt.

    In den neuen Räumen in der Ulmer Straße könnte die VHS ihr Angebot ausbauen

    Profiteur dieser Entwicklung sei zudem die VHS, die in die Räumlichkeiten in der Ulmer Straße ziehen könne. Daneben komme dort auch die Großtagespflege mit der Betreuungsmöglichkeit von acht Kindern unter, die Frauen während des Deutschkurses zur Verfügung stehen. Ein wichtiges Angebot für Frauen mit Migrations- oder Asylhintergrund, die aufgrund fehlender Kinderbetreuung sonst keine Kurse besuchen könnten. Die VHS zeige sich begeistert von diesen Räumlichkeiten, die einen Garten und eine gute Anbindung durch die Straßenbahnlinie mit einschließen, hieß es im Bildungsausschuss. Die VHS-Angebote könnten in Kriegshaber ausgebaut, weitere Räumlichkeiten für einen Ersatzbetreuungsstützpunkt für die Kindertagespflege genutzt werden.

    Bildungsbürgermeisterin Wild freute sich, dass mit den zusätzlichen 900.000 Euro der freiwillige Zuschuss der Stadt für die freien Träger für 2025 auf zwei Millionen Euro aufgestockt werden könne. Daneben gebe es bis ins Jahr 2027 Bundesmittel, die an die freien Träger weitergereicht werden könnten und ab 2026 zeichne sich ab, dass der Freistaat Bayern seinen staatlichen Anteil der Förderung der Kindertagesbetreuung erhöhe.

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