Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Umbau in Augsburg: Der Moritzplatz wird zum Übergangs-Kö

Umbau in Augsburg

Der Moritzplatz wird zum Übergangs-Kö

    • |
    Der Augsburger Moritzplatz wird.
    Der Augsburger Moritzplatz wird. Foto: Silvio Wyszengrad

    Alle Tramlinien werden über den Moritzplatz geleitet. Und auch das Kundencenter der Stadtwerke sowie einige Läden, die bisher im Haltestellendreieick am Königsplatz untergebracht sind, werden umziehen: an den

    Horst-Dieter Eiberger stört das gewaltig. Er ist Betreiber eines Kioskes in den Schrannen am Moritzplatz. „Die setzen uns die Konkurrenz direkt vor die Nase“, klagt er. Seit 22 Jahren führt er seinen kleinen Laden, er verkauft Zeitschriften, Zigaretten und Fahrkarten. Jetzt sieht er seine Existenz bedroht: „Ich weiß nicht, ob ich die zwei Jahre überleben werde.“

    Denn gleich neben Eibergers Kiosk wird ein Container errichtet. In den wird das Kundencenter der Stadtwerke einziehen und auch Händler vom Königsplatz – darunter neben zwei Bäckereien ein Zeitschriften- und Tabakladen. Eiberger befürchtet, dass ihm die Konkurrenz einen Teil seines Umsatzes nimmt.

    Bei den Stadtwerken ist man nicht unbedingt glücklich über diese Lösung. „Es war nicht unser Ansinnen“, sagt Sprecherin Stephanie Lermen. Die Stadtwerke vermieten die Läden in den Moritzplatz-Schrannen. Das Problem: Das Haltestellendreieck am Kö liegt im Zuständigkeitsbereich des Liegenschaftsamtes der Stadt. Die Stadtwerke sind dort selbst nur Mieter. Insofern ist auch die Stadtverwaltung für den Umzug verantwortlich.

    Moritzplatz war der einzig mögliche Ausweichstandort

    Laut Wirtschaftsreferentin Eva Weber habe man die Verträge mit einigen der Mieter vom Königsplatz rechtzeitig kündigen können. Anders sah es bei den noch laufenden Vereinbarungen aus. Für diese Händler habe man Ersatzstandorte finden müssen, so Weber. „Wir versuchen immer, eine einvernehmliche Lösung zu finden.“ Der Moritzplatz ist in den Augen der Wirtschaftsreferentin der einzig mögliche Ausweichstandort gewesen.

    Stadtwerke-Sprecherin Lermen ist zuversichtlich, dass die bestehenden Läden am Moritzplatz nicht allzu sehr unter der Konkurrenz leiden werden. „Schwierig wird es auf jeden Fall“, sagt sie. „Aber es kommen dann auch mehr Passanten vorbei.“

    Die Stadtwerke gehen davon aus, dass ein Teil der rund 110000 Fahrgäste, die derzeit täglich am Kö um-, ein- oder aussteigen, ab Februar den Moritzplatz passieren werden. Derzeit halten dort nur die beiden Linien 1 und 2, am Königsplatz sind es im Moment fünf.

    Wegen des Umbaus muss diese Zahl auf drei Linien reduziert werden. Alle fahren dann über den Moritzplatz. Nach derzeitigen Schätzungen wird sich die Zahl der Passanten dort verdoppeln, laut Lermen auf bis zu 100000 am Tag. „Der Moritzplatz wird zum Zwischen Kö“, sagt die Sprecherin.

    Baulich ist die Haltestelle dafür nicht ausgelegt. Es stehen nur zwei Bahnsteige zur Verfügung. Deswegen musste auch der Takt, in dem die Trams verkehren, entzerrt werden. Sie werden dann im 7,5-Minuten-Takt fahren. Bei den Stadtwerken ist man sich bewusst, dass es für Fahrgäste Einschränkungen geben wird. „Aber das ist durchaus auszuhalten“, sagt Lermen. „Schließlich hat man ja ein Ziel vor Augen.“ Ende 2013 soll der „neue“ Kö in Betrieb gehen. Auch Kioskbetreiber Eiberger fiebert diesem Termin schon jetzt entgegen. "Kommentar

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden