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Überblick zu Immobilien: Hier entstehen in Augsburg neue Wohnungen

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Interaktive Karte: Hier entstehen in Augsburg Hunderte neue Wohnungen

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    Ein Blick auf die größte Augsburger Wohnbaustelle: der Ackermann-Park an der Bürgermeister-Ackermann-Straße in Kriegshaber.
    Ein Blick auf die größte Augsburger Wohnbaustelle: der Ackermann-Park an der Bürgermeister-Ackermann-Straße in Kriegshaber. Foto: Silvio Wyszengrad

    Man kann den Wohngebieten im Westen der Stadt beim Wachsen zusehen: Auf dem ehemaligen Post-SV-Fußballfeld in Kriegshaber entsteht der Ackermannpark, mit mehr als 400 Wohnungen das größte laufende Bauprojekt. Einige hundert Meter entfernt hat die städtische Wohnbaugruppe im Reese-Areal im Eiltempo den Rohbau für das Projekt "Reese-Park II" mit einem markanten siebenstöckigen Gebäude hingestellt, auf dem Dierig-Areal in Pfersee läuft seit Wochen der Abbruch von alten Fabrikhallen, an deren Stelle Wohnungen treten. Aktuell laufen in Augsburg die Bauarbeiten für mehrere Großprojekte.

    Nachdem es in den Jahren 2019 und 2020 mit jeweils unter 1000 fertiggestellten Wohnungen einen Einbruch gab (die Zahlen für 2021 liegen noch nicht vor), könnte es heuer einen Aufschwung geben. In den Jahren 2019 und 2020 wurden relativ viele Wohnungen genehmigt - sie dürften irgendwann fertiggestellt werden. Erschwinglich sind sie nicht für jeden: Für Neubauwohnungen seien im Schnitt um die 6200 Euro pro Quadratmeter angesagt, so Michael Kramer, Leiter des Geschäftskundenbereichs bei der Stadtsparkasse, 7000 Euro seien als Maximum möglich. "Es fehlen Flächen und Baugenehmigungen." Und Kapitalanleger setzten nach wie vor auf Wohnungen. Das treibe die Preise.

    In Augsburg müssten täglich eineinhalb neue Wohnungen entstehen

    Ginge es nach dem Verhältnis zwischen Bedarf und Angebot, müsste sich die Lage dabei entspannen, weil das zuvor teils rasante Bevölkerungswachstum in den zwei Corona-Jahren stagnierte. In den kommenden 18 Jahren geht das Landesamt für Statistik aber wieder von einem moderaten Zuwachs von insgesamt 20.000 Menschen aus. Bei einer statistischen Belegung von 1,9 Personen pro Wohnungen müssten täglich etwa eineinhalb neue Wohnungen gebaut werden.

    "Grundstücke sind ein Engpass, aber es ist genug Potenzial da, wenn für all diese Gebiete Bebauungspläne entstehen", sagt Manfred Ruhdorfer, Geschäftsführer von Klaus Wohnbau. Ein Problem seien seit Jahren aber die Grundstückspreise. Jetzt komme noch die Verteuerung von Baumaterialien bis hin zur Nichtlieferbarkeit hinzu. Stahl sei teurer geworden, Parkett oder Waschbecken teils nicht erhältlich. "Das betrifft alle in der Branche", so Ruhdorfer. Sein Unternehmen als große Firma könne noch reagieren, indem man selbst Material besorge und lagere. Normalerweise sei dies Aufgabe von Handwerkern. "Wir gehen diesen Schritt, weil wir sonst nicht kalkulieren könnten", so Ruhdorfer. "Für die ganze Branche gesehen hat diese Situation das Zeug, Wohnungsbau in der nächsten Zeit zu verhindern", warnt Ruhdorfer.

    Bis 2032 könnten in Augsburg 8500 Wohnungen entstehen

    Aktuell baubar (teils laufen die Baustellen schon) oder in absehbarer Zeit genehmigungsreif dürften in Neubaugebieten um die 6500 Wohnungen sein, bis 2032 könnten weitere Neubaugebiete mit etwa 2000 Wohnungen dazukommen. Das Großprojekt "Haunstetten Südwest" mit 4000 Wohnungen zählt noch nicht dazu. Nicht mitgezählt sind auch Wohnungen, die in Baulücken oder durch Aufstockungen entstehen. Das größte Projekt ist der "Ackermann-Park" nahe dem Dehner-Gartenmarkt an der Bürgermeister-Ackermann-Straße. Hier entstehen 416 Wohnungen. 90 davon sind fertig, bis zum Mai sollen weitere 100 folgen. Bis Mitte 2023 sollten alle Wohnungen fertig sein, so Georg Schmid, Sprecher der Dehner-Eigentümerfamilie Weber. Sie wird einen großen Teil der Wohnungen behalten und vermieten. Zusammen mit dem Bauabschnitt der Firma Scherer mit 57 weiteren Wohnungen an der Grenzstraße wird eine Quote von 30 Prozent gefördertem Wohnungsbau erreicht.

    Auf dem früheren Areal des Servatiusstifts im Antonsviertel entsteht gerade eine große Wohnanlage.
    Auf dem früheren Areal des Servatiusstifts im Antonsviertel entsteht gerade eine große Wohnanlage. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ebenfalls im Bau sind die Wohnungen auf dem Areal des Mittleren Ladenhofs neben dem Hauptbahnhof, wo bis 2024 mehr als 400 Wohnungen entstehen sollen. Kurz vor der Fertigstellung ist zudem das Projekt "Anton" von Klaus-Bau auf dem Areal des früheren Servatiusstifts im Antonsviertel. 58 der knapp 200 Wohnungen hat die städtische Wohnbaugruppe gekauft (dieser Abschnitt ist schon fertig), die übrigen 135 werden im Sommer bzw. zum Jahresende fertig. Etwa die Hälfte wird in die Vermietung durch Kapitalanleger gehen. Durch die bogenförmige Form der Häuser sei es gelungen, die alten Bäume auf dem Areal zu erhalten, sagt Ruhdorfer.

    Nahe des Schlachthofs entsteht eine neue Wohnanlage.
    Nahe des Schlachthofs entsteht eine neue Wohnanlage. Foto: Silvio Wyszengrad

    52 Wohnungen entstehen im "Kultquartier" neben dem Schlachthof

    Ebenfalls auf der Zielgeraden befindet sich das Projekt "Kultquartier" neben dem Schlachthof. Die 52 Wohnungen im turmartigen Gebäude sind bereits an die Eigentümer übergeben, die anderen 58 Wohnungen werden zum Jahresende fertig. Alle Wohnungen seien komplett verkauft, ein Teil werde auch hier vermietet.

    Begonnen hat zuletzt auf dem Dierig-Areal in Pfersee der Abriss einiger alter Fabrikhallen. Hier sollen rund 200 Wohnungen entstehen. Auch die städtische Wohnbaugruppe ist im Sheridan- und Reesepark sowie auf dem früheren Gelände der Spichererschule in Pfersee am Bauen. So gut wie abgeschlossen ist die Bebauung des früheren Cema-Areals in Oberhausen durch die Strenger-Gruppe (385 Wohnungen). In Lechhausen haben die Arbeiten für die Bebauung der Ackerflächen nahe der Antonsiedlung begonnen. Hier werden - in Augsburg in Neubaugebieten inzwischen eher eine Rarität - auch viele Einfamilienhäuser entstehen. Die Grundstücke sind alle verkauft.

    Auf dem Dierig-Areal laufen aktuell Abrissarbeiten. Anstelle der alten Fabrikhallen sollen Wohnungen entstehen.
    Auf dem Dierig-Areal laufen aktuell Abrissarbeiten. Anstelle der alten Fabrikhallen sollen Wohnungen entstehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Noch nicht enthalten sind in dieser Auflistung Projekte wie die geplanten Wohnungen der Bayernheim an der Berliner Allee, die Erweiterung des Schwabencenters oder Centerville-Nord. Hier gibt es eine mittelfristige Perspektive. Formal führt die Stadt dafür Wohnbaugebiete wie die Ackerflächen am Uniklinikum südlich der Stenglinstraße als sofort umsetzbar. Dort besteht zwar in der Tat Baurecht für Wohnungen für Klinikbeschäftigte, allerdings dürfte der jahrzehntealte Bebauungsplan in seiner jetzigen Form wohl nicht umgesetzt werden.

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