Zunächst erweckten die Basketballerinnen des TV Augsburg nicht den Eindruck, als könnten sie diese Partie derart deutlich zu ihren Gunsten entscheiden. Gegen den MTV München lagen sie nach Hälfte der Spielzeit 37:44 zurück. Was die Mannschaft in den Minuten nach der Pause zeigte, imponierte Mirijam Unger daher umso mehr. „Im dritten Viertel haben meine Spielerinnen voll aufgedreht“, betont die Spielertrainerin. In dieser Phase legten die Augsburgerinnen den Grundstein für den nächsten Erfolg in der Regionalliga Süd, ließen den Gegnerinnen kaum noch eine Chance und erspielten sich einen komfortablen Vorsprung. Letztlich siegte der TVA 92:75 und behauptete sich souverän an der Tabellenspitze.
Elf Begegnungen sind absolviert, neun davon haben die Augsburgerinnen gewonnen. Bislang würden die Erwartungen absolut übertroffen, meint Unger. Wenngleich sich allmählich der Druck als Nebeneffekt bemerkbar macht: Wer ganz oben steht, hat etwas zu verlieren. Unger muss schmunzeln, ehe sie davon erzählt, was sie jüngst gegenüber ihrer Mannschaft äußerte. „Was macht man als Tabellenführer?“, fragte sie in die Runde. In etlichen Statistiken sind andere Teams der Liga besser, in den entscheidenden Momenten einer Partie allerdings präsentieren sich die besseren Lösungen. Taktisch zeigt sich die Mannschaft ungemein flexibel, Veränderungen fruchten.
Team von Spielertrainerin Mirijam Unger nähert sich den Play-offs
Zugleich machen jüngere Spielerinnen wie Sophie Kleim, die mit 21 Punkten gegen München Topscorerin war, oder Veronika Semykasheva (16 Punkte) mit ihrem Tempo und ihrer Treffsicherheit den Unterschied aus. Das führt unter anderem dazu, dass Unger selbst seltener spielt. „Als ich nicht mehr auf dem Feld stand, lief es besser“, sagt sie zum Spiel gegen München und muss lachen. Mit riesigen Schritten nähert sich der TVA den Play-offs, die die ersten vier Teams erreichen. Noch haben sich die Basketballerinnen nicht entschieden, mit welcher Zielsetzung sie die Spiele nach der Hauptrunde angehen wollen. Ob der Aufstieg überhaupt eine Option wäre oder nicht. „Sollte es soweit kommen, müssen wir natürlich darüber reden“, sagt Unger.
Zunächst jedoch ist ein versöhnlicher Jahresabschluss das Ziel. Mit dem Heimspiel gegen den Tabellensechsten TSV Nördlingen (Samstag, 17.30 Uhr) verabschiedet sich der TVA in die Weihnachtspause, am 11. Januar geht es weiter.
Basketballer des TVA verlieren gegen Tabellenletzten MTSV Schwabing
Noch einmal in der 1. Regionalliga im Einsatz sind vor den Feiertagen auch die Männer, ebenfalls zu Hause gegen Nördlingen (Sonntag, 15 Uhr, Erhard-Wunderlich-Halle). Auch sie stehen unter Druck, allerdings nicht, weil sie so erfolgreich sind. Gegen den Tabellenletzten MTSV Schwabing war ein Pflichtsieg eingeplant, doch die Heimreise traten die Augsburger mit einer empfindlichen 72:84 (39:44)-Niederlage an. Die Münchner hatten bis dahin noch keine Partie gewonnen. Bis zur Pause hielten die Gäste mit, in den letzten beiden Vierteln verlor das Team von Markus Mosig die Partie. Mit acht Punkten steht der Aufsteiger auf Platz sechs (8 Punkte) der Achter-Liga.
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