46 Seiten umfasst der Koalitionsvertrag, den Grüne und CSU Ende April 2020 unterzeichnet haben. Allerlei Vorhaben sind dort aufgeführt, teils eingepackt in große Worte. Einmal, auf Seite 15, Bereich „Mobilität“, Punkt 4 „Fußgänger/-innen“, Absatz c) „Autofreie Innenstadt“, ist sogar die Rede von „Befreiung“. Sie soll einem ganzen Viertel widerfahren. Ziel ist demnach die „Befreiung der Altstadt vom Durchgangsverkehr“, und zwar „durch entsprechende Beschilderung und Überwachung“. Nun, rund viereinhalb Jahre nach Abschluss des Koalitionsvertrags, scheint es konkreter zu werden.
Augsburg
Der Umweltschutz oder die Verkehrssicherheit sind nur vorgeschobene Gründe. In Wirklichkeit geht es um das Privileg, als Anwohner die Straßen für sich alleine zu haben.
Ich drücke ihnen mal den Wocheneinkauf, den Rucksack und den Kasten Wasser in die Hand. Dann können sie gerne mal einen Kilometer damit nach einem Arbeitstag nach Hause laufen. Es ist schon praktisch sein tägliches Aufstehen planen zu können und nicht überlegen wie lang man nun zum Auto und Broterwerb braucht.
@Thomas Keller: Stellen Sie sich mal vor, wie viele Menschen in Deutschland sich kein Auto leisten können und ihre Einkäufe für eine ganze Familie zu Fuß nach Hause tragen. Meine Eltern sind auch nicht daran gestorben, ich habe als Kind mitgeschleppt. Auch heute noch lasse ich mein Auto stehen und radle mit dem Anhänger zum Supermarkt, weil es einfach schneller und bequemer ist. Warum wohnt man in der Altstadt, um diese mit dem eigenen Auto verpesten zu müssen? Ich weiss, eine konsequente Umweltpolitik, welche die Autobesitzer mit sanfter Gewalt an den Stadtrand drängt, dort wo sie hingehören, bringt wohl in Augsburg keine Wählerstimmen ein.
Nun, Wohnen ist heute eine Glückssache, vor allem beim Einkommen. Mich verschlug es glücklicherweise in die Innenstadt, besitze auch kein Auto, nur meine Frau die es beruflich braucht. Deswegen müssen wir trotzdem bis vors Haus fahren, meine Skoliose erlaubt es nicht länger zu schleppen. Für kleine Gelegenheitskäufe kann ich schon laufen bzw. Fahrrad fahren. Auch konnte ich mir frühe auch kein Auto leisten, zum Glück lag mein Arbeitsweg aber entlang von Supermärkten oder ich habe mit dem Firmenauto eingekauft und nachmittags mal abgeladen. Irgendwann wird man aber älter und hat einfach keine Lust mehr wie ein Knecht zu leben.
>> 46 Seiten umfasst der Koalitionsvertrag, den Grüne und CSU am Ende April 2020 unterzeichnet haben. Allerlei Vorhaben sind dort aufgeführt, teils eingepackt in große Worte. Einmal, auf Seite 15, Bereich „Mobilität“, Punkt 4 „Fußgänger/-innen“, Absatz c) „Autofreie Innenstadt“ << - Wie wäre es mal vorher auf den Punkt 3 "ÖPNV" zu sehen? Die Dreistigkeit mit der Politik den Autoverkehr reduzieren will, aber beim ÖPNV versagt ist schon bemerkenswert.
Vollkommen sinnloser Aktionismus - außer den paar Anwohnern fährt da keiner und schon gar kein Auswärtiger freiwillig rein. Und selbst wenn das Navi jemand da rein führt - das macht keiner zweimal.
Zustimmung! Außer viel Gepolter nichts Substanzielles.
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