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Theatersanierung: Stadt Augsburg kündigt Architekten zum zweiten Mal fristlos

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Theater: Stadt Augsburg kündigt Architekten zum zweiten Mal

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    Die Stadt Augsburg hat sich nun auch für die Arbeiten am Großen Haus vom Architekturbüro Achatz getrennt. Es gab erneut eine fristlose Kündigung.
    Die Stadt Augsburg hat sich nun auch für die Arbeiten am Großen Haus vom Architekturbüro Achatz getrennt. Es gab erneut eine fristlose Kündigung. Foto: Marcus Merk

    Es ist die zweite Trennung innerhalb von acht Monaten: Die Stadt Augsburg hat dem Münchner Architekturbüro Walter Achatz die Zusammenarbeit nun für die komplette Theaterbaustelle aufgekündigt. Nach Informationen unserer Redaktion erhielt der Planer am Freitag eine fristlose Kündigung für das denkmalgeschützte Große Haus, nachdem er bereits im August vergangenen Jahres für den Neubau hinter dem Theater aus dem Rennen genommen worden war. Die Stadt Augsburg begründete diesen Schritt am Freitag in einer Pressemitteilung mit dem Wunsch, dass man die Baustelle Staatstheater komplett neu aufstellen wolle. Von dieser Neustrukturierung betroffen ist auch die städtische Projektgruppe.

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    Die Großbaustelle am Staatstheater Augsburg schreitet voran. So sieht es dort im Juli 2023 aus – hier ein Rundgang mit Fotos.

    Augsburgs Baureferent Steffen Kercher (parteilos) hatte den Stadtrat laut Recherchen unserer Redaktion am Donnerstag in nichtöffentlicher Sitzung über die zweite fristlose Kündigung des Münchner Architekten Walter Achatz informiert und war dort offenbar auf breite Zustimmung gestoßen. Wie für den Neubau von Werkstätten, Verwaltung und zweiter Spielstätte, der zwischen Volkhart- und Kasernstraße entstehen wird, schreibt die Stadt nun auch die Planung für das Große Haus neu aus. Laut Kercher stelle man so sicher, „dass das Projekt zügig und im geplanten Kostenrahmen fortgeführt werden kann“. Dies sei „ebenso im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Augsburgs, wie auch des Staatstheaters“.

    Theatersanierung Augsburg: Bis zum Sommer soll ein neuer Planer gefunden sein

    Die Ausschreibung für die Objektplanung des Großen Hauses ist laut Kercher bereits gestartet, bis zu den Sommerferien soll auch für diesen Teil des 417-Millionen-Projekts ein neuer Planer gefunden werden. Um bis dahin mit den Arbeiten weitermachen zu können, hat die Stadt übergangsweise ein Büro damit beauftragt, die Architektur- und Planungsarbeiten im sogenannten Bauteil I fortzuführen. Diesen Schritt war man im Sommer auch schon für den Neubau gegangen. Hier ist mit dem Münchner Architekturbüro Henn inzwischen ein neuer Architekt gefunden, er arbeitet mit dem Augsburger Unternehmen Leitwerk zusammen.

    Änderungen gibt es laut Baureferent Kercher auch für die städtische Projektgruppe unter Leitung von Norbert Reinfuss, die die Theaterbaustelle von Bauherrenseite aus betreut: Die Gesamtprojektleitung wird durch ein externes Büro für Projektsteuerung verstärkt, die Ausschreibung sollte nach Informationen unserer Zeitung am Freitag auf den einschlägigen Ausschreibungsplattformen online gehen. Die Projektsicherheit werde in Bezug auf den geplanten Zeit- und Kostenrahmen damit weiter erhöht, so Kercher. Wie berichtet, war es an der Theaterbaustelle in den vergangenen Jahren immer wieder zu Verzögerungen und zu Verteuerungen gekommen. Inzwischen geht die Stadt davon aus, dass das Projekt erst 2030 abgeschlossen sein wird. Die Kosten werden sich bis dahin auf aktuell geschätzte 417 Millionen Euro summiert haben.

    Theatersanierung Augsburg: Kosten- und Zeitrahmen soll eingehalten werden

    Aktuell gehen Kercher und Augsburgs Kulturreferent Jürgen Enninger davon aus, diesen Zeit- und Kostenrahmen halten zu können. Durch die Einbeziehung eines extternen Projektsteuerers würden Entscheidungswege verkürzt und „ein transparenter und zügiger Bauablauf gewährleistet“, so Enninger, dessen Referat als Bauherr für die Theatersanierung auftritt.

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    3 Kommentare
    Franz Wagner

    Wenn dort eh schon ein Loch im Boden ist könnte man auch eine Bunkeranlage drunter setzen. Wär ja auch schön zentral. Und das würde auch die Kosten teilweise rechtfertigen. Ob man oben drüber aber noch ein neues Theater braucht könnte man bei der Gelegenheit nochmal überdenken.

    Rainer Kraus

    Na Bravo, bei den Streithanseln und dem Theater kann damit gerechnet werden, dass unser Schauspielhaus teuer wird als die Elfi von Hamburg und der Flughafen von Berlin zusammen.

    Ronald Hattensaur

    Man kann darauf wetten, dass die Sanierung bis zu 700 Millionen Euro kosten wird.

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