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Steffi Jones: Gut spielen, gut aussehen

Steffi Jones

Gut spielen, gut aussehen

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    Steffi Jones war zu Gast in unserer Redaktion und zeigte sich dabei alles andere als schüchtern.
    Steffi Jones war zu Gast in unserer Redaktion und zeigte sich dabei alles andere als schüchtern. Foto: Fred Schöllhorn

    Von Andrea Bogenreuther Augsburg. Die Rolle des schüchternen Mädchens mag man Steffi Jones kaum abnehmen. Die junge Frau, die seit Januar als Präsidentin des Organisationskomitees der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland die Fäden in der Hand hält und national wie international die Werbetrommel rührt, sagt von sich: "Ich war und bin immer noch schüchtern."

    Doch für ihr großes Ziel, aus dieser Weltmeisterschaft - zu der auch Augsburg als Austragungsort gehört - ein neues "feminines" Sommermärchen zu schaffen, legt sich die ehemalige Nationalspielerin voll ins Zeug.

    Wie etwa am Mittwoch, als Steffi Jones im Augsburger Rathaus zu Gast war, um Oberbürgermeister Kurt Gribl offiziell die Spielort-Plakette zu überreichen und den symbolischen Kick-off durchzuführen, oder anschließend als Gast unserer Redaktion.

    Hier erzählt sie in lockerem Plauderton, wie überrascht sie war, dass die Wahl zur OK-Präsidentin ausgerechnet auf sie fiel. "Ich bin nicht mal davon ausgegangen, dass die Weltmeisterschaft von einer Frau organisiert wird, vielleicht noch mal von Franz Beckenbauer. Dann aber kam der Anruf, ich möchte bitte DFB-Präsident Dr. Zwanziger anrufen. Ich wüsste ja, worum es geht", schildert Jones ihre Berufung.

    Ihren ganzen Mut habe sie damals aufbringen müssen, um den DFB-Präsidenten zurückzurufen und ihre Zustimmung zu geben. "Ich empfinde es als große Ehre, dass man mir das Vertrauen schenkt. Das ist eine große Herausforderung und macht mich ein Stückchen stolz."

    Schnell sei sie hineingewachsen in dieses Amt mit seinen zahlreichen PR-Terminen und unzähligen Reisen. Vor zehn Tagen ein Abstecher zur U-17-WM nach Neuseeland, in den nächsten Tagen nach Chile zur U-20-WM. "Das ist Stress, aber positiver Stress", zeigt die Weltmeisterin von 2003 ausreichend Kondition.

    Doch für Steffi Jones muss es nicht die weite Welt sein, auch mit deutschen WM-Austragungsstädten und ihren Menschen setzt sich die OK-Präsidentin gern auseinander. So nimmt sie sich in Augsburg bewusst Zeit, um vom Bahnhof ins Rathaus zu laufen und die Atmosphäre der Stadt zu spüren. "Vor meinen Antrittsbesuchen war nicht klar: Wie bekannt bin ich eigentlich. Die Rückmeldungen sind aber mehr als positiv", zeigt sich die Fußballerin froh, dass sie auf ihrer City-Tour durch die WM-Gastgeberstädte bisher stets auf großen Zuspruch stieß.

    Dass bei den aktuellen Nationalspielerinnen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit dagegen Nachholbedarf besteht, ist ihr bewusst. Starkult wie bei den Männern fehlt fast komplett. "Wir brauchen Spielerinnen, die sich auch außerhalb des Platzes darstellen, bei Autogrammstunden, PR-Auftritten und in den Schulen", schildert Jones ihre Pläne. Besonders deshalb, weil die Fußballerinnen bewusst nicht nur ihre sportlichen, sondern auch ihre optischen Reize werbewirksam in die Waagschale werfen wollen: "Wir spielen nicht nur gut Fußball, sondern sehen auch noch gut aus", lautet das Credo von Steffi Jones. So oder ähnlich soll der WM-Slogan klingen.

    Ob dadurch die Stadien gefüllt werden können? Wie wird der Zuspruch in Spielorten sein, in denen keine Partie mit deutscher Beteiligung stattfindet? Die OK-Chefin ist überzeugt vom Erfolg: "Alle 16 Mannschaften spielen attraktiven Fußball. Die Zuschauer haben die einmalige Gelegenheit, an einer solchen WM teilzunehmen und die Atmosphäre zu erleben."

    Eine Million Tickets sollen abgesetzt werden, der Verkauf startet im Herbst 2009. Bis dahin wird Steffi Jones dem einzigen bayerischen Spielort noch manchen Besuch abstatten. "Wenn ich zum Eröffnungsspiel des neuen Stadions eingeladen bin, komme ich gerne wieder nach Augsburg", sagt Jones schmunzelnd - und von Schüchternheit weiterhin keine Spur.

    Schauen Sie sich hier ein Video vom Kickoff im Rathaus an.

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