Mit einem internationalen Schnellschach-Turnier beendete der Schachklub Kriegshaber seine Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Bestehens. Im Kongress am Park spielten 130 Akteure aus 21 Nationen um den Sieg. Schnellschach bedeutet, dass für eine Partie 15 Minuten (pro Spieler) zur Verfügung stehen; außerdem bekommt jeder Spieler einen Zuschlag von fünf Sekunden pro Zug. Das Turnier war im Vorfeld auf zahlreichen Schachservern und -zeitschriften beworben worden, zusätzlich war ein attraktiver Preisfonds ausgelobt. Spitzenspieler bekamen Sonderkonditionen eingeräumt: So mussten Schach-Großmeister (GM) kein Startgeld zahlen. Das alles weckte offensichtlich das Interesse zahlreicher Spitzenspieler, denn es meldeten sich insgesamt 26 Titelträger zum Turnier an, darunter neun Schach-Großmeister und auch zwei internationale Meisterspielerinnen.
Turnierfavorit war GM Maksim Chigaev, der unter spanischer Flagge gemeldet ist und in Deutschland derzeit für SF Berlin 1903 in der Bundesliga antritt. Aktuell zählt er zu den weltweit hundert besten Schachspielern. Er musste aber sehr rasch feststellen, dass nicht nur die anderen Meisterspieler alles daransetzten, ihm den Titelgewinn zu verwehren: gegen Jonas Hacker und Lokal-Matador Anton Bilchinski (beide SC Eppingen) musste Chigaev Federn lassen. Trotzdem konnte er sich mit winzigem rechnischem Vorteil Punktgleich vor GM Vitaly Kunin (Mörlenbach) durchsetzen.
Besonderer Preis für Spieler aus Bezirk Schwaben
Diese beiden konnten sich mit einem halben Punkt von einem siebenköpfigen Verfolgerfeld absetzen. In diesem Verfolgerfeld fand sich auch der Spitzenspieler des gastgebenden Schachklubs Kriegshaber, Sebastian Testor, der eine Reihe hochklassiger Gegner bezwingen und auf Abstand halten konnte.
Etwas enttäuscht von ihrem Abschneiden waren die beiden Mitfavoriten Bilel Bellahcene (Algerien/OSC Baden-Baden) sowie die niederländische Nummer eins, Erik van den Doel. Beide kamen gerade noch in die Preisränge. Den Damenpreis spielten die Meisterspielerinnen Yelyzaveta Hrebenshchykova (Noris-Tarrasch Nürnberg) und Irina Gorshkova (Belgien) untereinander aus. Dieses Duell entschied Hrebenshchykova in der 11. Runde knapp für sich.
Als besonderes Zuckerl gab es noch Preise für die besten Spieler, die bei einem Verein im Schachbezirk Schwaben gemeldet sind (und die bei den Hauptpreisen noch nicht berücksichtigt waren). In dieser Kategorie hielten sich Spieler des gastgebenden Schachklubs Kriegshaber schadlos. Felix Stelter holte den ersten Preis, vor Stanislav Kudrytsky (beide Kriegshaber); dahinter landete Sebastian Reimann (Göggingen).
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