Die Stadt Augsburg wird sich von der zunehmend umstrittenen Socia-Media-Plattform „X“ verabschieden. „Die aktuelle Orientierung der Plattform X lässt sich leider nur schwer mit dem Selbstverständnis der Stadt Augsburg als Friedensstadt vereinbaren“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). „Die Stadt Augsburg stellt sich gegen jede Form von Extremismus und bekennt sich zur demokratischen Grundordnung. Dieser Grundsatz gilt auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung.“ Das Profil der Stadt auf X soll demnächst gelöscht werden.
Laut Stadt seien zuletzt auch weniger Bürger über die Plattform „X“ erreichbar gewesen. Man habe 2024 einen Reichweitenrückgang um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen gehabt. Insgesamt gibt es 9000 Follower des städtischen Profils. Auf anderen Social-Media-Plattformen wie Instagram oder im Nachrichtendienst WhatsApp bleibe man weiterhin aktiv, um die Stadtgesellschaft - auch in Krisenfällen - direkt informieren zu können und einen Diskurs zu ermöglichen. Man bewerte aber auch diese Kanäle regelmäßig, so die Stadt. Das US-Unternehmen Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) hatte im Nachgang zur Wahl von Donald Trump als US-Präsident angekündigt, auf Faktenchecks zur Vermeidung von Desinformation zu verzichten.
Stadt Augsburg ist seit Weihnachten nicht mehr auf X aktiv
Zuletzt kehrten immer mehr Organisationen und öffentliche Körperschaften aus Deutschland „X“ den Rücken. Das Bundesverteidigungsministerium gab am Mittwoch bekannt, seinen Account ruhen zu lassen, weil ein sachlicher Austausch dort kaum mehr möglich sei. Zuletzt erklärten 60 Hochschulen und Wissenschaftsinstitutionen ihren Rückzug von X - man stehe für eine faktenbasierte Kommunikation und nicht für durch Algorithmen rechtspopulistisch verzerrte Diskurse. Die Stadt Augsburg hatte ihren Account zuletzt vor Weihnachten mit neuen Inhalten versehen, seitdem ruhen dort die Aktivitäten. Angesichts der Beleidigungen von deutschen Politikern durch Musk und seines Live-Talks mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hatte die Debatte in den vergangenen Wochen an Brisanz gewonnen.
Augsburgs OB Weber zu X: „Mit demokratischen Werten nicht mehr zu vereinen“
Eva Weber hat ihren privaten Account bei X bereits gelöscht. Weber postete dort persönlich Botschaften an die Stadtgesellschaft, mit dem städtischen Account stand ihr Konto in keinem Zusammenhang. „Die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Plattform X sind beunruhigend und mit demokratischen Werten nicht mehr zu vereinen“, so Weber auf Anfrage. Das sei der finale Anstoß gewesen, ihren ohnehin wenig genutzten Account zu löschen.
Die Universität Augsburg gehört nicht zu den Hochschulen, die sich jetzt von „X“ verabschieden. Allerdings wird der Account dort seit etwa einem Jahr nicht mehr mit neuen Inhalten bestückt und ruht. Sprecherin Manuela Rutsatz erklärt, dass die Kommunikation mit Blick auf die Zielgruppe, nämlich (Wissenschafts-)Journalisten, kaum mehr funktioniert habe. „Das war ziemlich kurz nach der Übernahme durch Musk deutlich geworden“, so Rutsatz. Den Account lösche man vorerst aber nicht, um auf der Plattform auffindbar zu bleiben.
Sehr zu begrüßen! Danke an die Stadtverwaltung. 👍🏻
Ich habe mir gerade mal den Twitter/X Account der Stadt Augsburg angesehen. Kommunikation mit anderen Usern fand so gut wie nicht statt. Es wurden nur Dinge gepostet. Dazu braucht es eigentlich gar kein soziales Netzwerk sondern eine Web Site. Und 9.000 Follower waren jetzt auch nicht gerade so der Bringer. Bitte in Zukunft das Geld am besten einsparen und lieber Zeit und Geld in eine anständige moderne Web Site mit interessanten Inhalten investieren. Da gibt es nämlich auch noch sehr viel Verbesserungspotential.
"X" ja oder nein - das ist das nächste Merkmal, mit dem man (öffentlich) dem Aschenbrödelsyndrom gerecht wird. Schnell und eindeutig zu entscheiden: Gutmensch oder Kainsmal. So kann man sein wokes Gewissen beruhigen und sich vom vermeintlich Bösen abheben. Übrigens, ich muss mein Konto weder da noch anderswo schliessen - da ich keines habe!
Was hat das denn mit "wokem Gewissen " zu tun, wenn man nicht eines jeden Idioten Plattform durch seine Anwesenheit (weiter) unterstützt??
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