Was sich bereits seit mehreren Wochen andeutet, wird nun voraussichtlich auch so kommen: Die Stadt und die Arbeitsgemeinschaft aus dem Architekturbüro Achatz und dem Projektsteurer IMP haben am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gegeben, an einer einvernehmlichen Vertragsauflösung für das Große Haus zu arbeiten. Im Sommer hatte die Stadt der Arge bereits beim Erweiterungsneubau für zweite Spielstätte, Werkstätten und Probenräume gekündigt, weil bei diesem Projekt die Grundlage für eine vertrauliche Zusammenarbeit fehle. Architekt Walter Achatz hatte den Vorwürfen widersprochen.
Offensichtlich sehen beide Seiten angesichts der Verwerfungen keine Basis mehr, beim Großen Haus weiter zusammenzuarbeiten. „Auf Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses arbeiten die beiden Parteien nun an einer einvernehmlichen und konstruktiven Auflösung des bestehenden Vertrages“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Man werde in den kommenden Wochen die Einzelheiten einer Vertragsauflösung verhandeln, um möglichst im ersten Quartal 2025 eine einvernehmliche Lösung präsentieren zu können. Weitere Details könnten aktuell nicht genannt werden.
Staatstheater Augsburg: Eigentliche Arbeiten für Bauteil II haben noch nicht begonnen
Während die eigentlichen Arbeiten für das Bauteil II noch nicht begonnen haben (hier wird aktuell ein anderes Büro für die Ausführung des Achatz-Entwurfs gesucht), steckt man beim Bauteil I mitten in der Sanierung. Ein neues Büro wird sich erst in den Entwurf und den aktuellen Stand der Sanierung einarbeiten müssen - ein weitaus komplexeres Vorhaben als beim Bauteil II. Stadt und Arge erklärten, die „reibungslose Weiterführung der Baumaßnahme und eine geregelte Projektübergabe“ hätten oberste Priorität bei der Abwicklung des Vertragsverhältnisses. Die Stadt kündigte an, in Kürze über eine Neuausschreibung und die Neubesetzung eines Architekturbüros zu informieren.
Die Stadt hatte bislang erklärt, dass man nicht davon ausgehe, durch die Neubesetzung beim Bauteil II deutliche Mehrkosten zu verursachen. Die SPD-Fraktion im Stadtrat erklärte am Freitag, dass man die Lage mit dem Architektenwechsel beim Bauteil I nun neu bewerten müsse. „Mit dem Bauteil I befinden wir uns bereits mitten in laufenden Bauarbeiten in einem Bestandsobjekt. Das macht die Planung und Durchführung noch komplexer“, so der baupolitische Sprecher Gregor Lang. „Es drohen ganz klar weitere Verzögerungen, die immer auch mit Kostensteigerungen verbunden sind.“ Zudem wolle man wissen, ob man das Bauteil I nun separat ausschreiben werde oder auf die laufende Ausschreibung für Bauteil II aufsatteln werde. Diese Themen müssten transparent dargestellt werden. „Es geht nicht nur um den Fortschritt des Projekts, sondern auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung und das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Stadtregierung“, so Fraktionschef Florian Freund.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden