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St. Sebastian

Tausende fahren täglich vorbei: Wir zeigen die prachtvolle Kirche bei der MAN von innen

Sie ist unscheinbar, dazu noch meist geschlossen. Warum es sich lohnt, trotzdem einen Blick in die Kirche St. Sebastian zu werfen.

Inmitten von weißgrauen Betonklötzen, an einem Ort, belästigt vom fiesen Rauschen einer vierspurigen Straße, fand Felix Siefritz am 4. September 2021 sein Glück. Er hatte gerade die Stelle zum Stadtpfarrer angetreten und sich drei Kirchen seiner Pfarrgemeinde angeschaut. Eine fehlte noch.

Also holte er sich die Schlüssel im Pfarrbüro und fuhr hin. Raus aus dem Georgsviertel mit seinen Toren und Gässchen und dem „Oh, wie schön“ vereinzelter Touristen, hinein in die Verkehrshölle rund um die MAN-Kreuzung, an der Fremde so ziemlich jeden Fabrikgestank erwarten würden, aber nicht den Geruch von Weihrauch.

Siefritz öffnete die Tür zur Kirche, ging auf der Wendeltreppe, die unter seinen Füßen knarzte, nach oben auf die Empore. Stand da, schaute in einen Raum voller Geschichte und dachte sich: „Ich bin glücklich.“ Glücklich, „dass mir diese Kirche anvertraut wurde“.

Blick von der Empore: So sieht St. Sebastian innen aus.
Foto: Axel Hechelmann

Siefritz darf seitdem kommen, wann er mag. Das ist Luxus. Meist ist die Kirche geschlossen, weil manches kostbar ist: die Statue der Muttergottes, die fast 400 Jahre alt ist. Die Knochen zweier Heiliger, die als Reliquien verehrt werden. St. Sebastian ist deswegen noch stiller als andere Kirchen, obwohl ein paar Meter weiter täglich tausende Autos vorbeirauschen im Takt, den die Ampeln vorgeben.

Für Siefritz ist der Standort von St. Sebastian ein Sinnbild der Gesellschaft: Leise, laut. Besinnung, Stress. „Eben eine Kirche mitten im Leben.“

Ein Wunder, dass die Kirche St. Sebastian im Zweiten Weltkrieg verschont blieb

St. Sebastian ist auch: Reizüberflutung! Sagt selbst der Pfarrer. Wegen des goldenen Altars, dessen Aufbau der Grabeskirche in Jerusalem nachempfunden wurde. Wegen der großen Gemälde, die, bunt wie Kindermalereien, den Raum wärmen. Wegen der kalkweißen Marienkapelle im linken Seitenflügel, deren Altar dem Gnadenaltar in Altötting nachempfunden wurde, um Pilgern die früher lange Anreise nach Oberbayern zu ersparen.

Ein Wunder, dass all das noch existiert. Zumal im Zweiten Weltkrieg Luftangriffe auf das MAN-Gelände abzielten, wo Arbeiter Dieselmotoren für kriegswichtige U-Boote konstruierten. St. Sebastian blieb verschont. „Erstaunlich bis wundersam“, nennt Siefritz das. Als habe jemand seine „schützende Hand“ über die Kirche gelegt.

Seit 2021 ist Felix Siefritz Stadtpfarrer – und auch für St. Sebastian zuständig.
Foto: Axel Hechelmann

Vielleicht war das Maß an Leid auch einfach schon voll. Um 1612 erstmals von Elias Holl erbaut, zerstörten bald die Schweden die Kirche. Sie wurde neu aufgebaut, mehrmals durch Neubauten ersetzt. Mal wohnten Geistliche darin, die sich um Pestkranke kümmerten. Dann wurde ein Kloster aus St. Sebastian, samt Hospiz für Sterbende. Zwischen den Kriegen dann: Hungersnot. Die Mönche von St. Sebastian versorgten zwischenzeitlich bis zu 1400 Augsburger mit Brot – täglich.

Ist St. Sebastian ein trauriger Ort? „Einerseits schon“, sagt Siefritz. „Aber auch einer der Barmherzigkeit.“

St. Sebastian erzählt die Legende eines todesmutigen Christen

Und ein Ort des Mutes. Dafür steht der Namensgeber der Kirche persönlich. Einst soll sich der heilige Sebastian als hoher Militär dem Christentum zugewandt haben, deswegen als Strafe mit Pfeilen beschossen worden sein. Er überlebte, blieb seinem Glauben treu und teilte das dem Kaiser mit. Dafür sollte er büßen – und wurde erschlagen.

Eine Legende, die sich auch heute immer wieder erzählt wird. Etwa, wenn sich die kroatische Kirchengemeinde mehrmals in der Woche hier versammelt oder wenn Pfarrer Siefritz an einem Samstagabend predigt. In seinem Stil, "heilig und cool", wie er sagt. Ein bisschen weniger Latein, ein bisschen mehr Improvisation.

Siefritz sagt, für ihn sei es eine der schönsten Kirchen. So wie sie nun dasteht im Gewand des Neubaus, der vor etwas mehr als hundert Jahren errichtet wurde. Er sieht in ihr aber mehr als die blumigen Ornamente, die kleinen Malereien, den prächtigen Altar. In St. Sebastian stecken Erinnerungen.

Herbst 2021, sein kranker Vater kam ihn damals in St. Sebastian besuchen. „Er war schon gezeichnet vom Krebs“, sagt Siefritz. Bauchspeicheldrüse, „kurz und heftig“. Im Dezember starb er.

Pfarrer Siefritz bleiben die Gedanken an seinen Vater. Davon, wie der sich im Altarraum umschaute, sich am goldenen Hochaltar erfreute und hochblickte zum Gemälde, das Jesus mit ausgestreckten Armen zeigt.

„Wenn ich da bin, sehe ich ihn oft am Altar stehen“, sagt Siefritz. Im warmen Herbstlicht. Und wenn Pfarrer Siefritz länger darüber nachdenkt, dann könnte das doch sein: Dass sein Vater dorthin gegangen ist, als er starb. In Jesus' Arme, im Deckenbild, in St. Sebastian.

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