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Volleyball: Schock für Augsburger Volleyballerinnen im letzten Heimspiel

Volleyball

Schock für Augsburger Volleyballerinnen im letzten Heimspiel

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    Mirjam-Luzia Maletius von der DJK Augsburg-Hochzoll gibt Zeichen vor der gegnerischen Angabe. In der Heimpartie gegen Erfurt verletzte sie sich schwer am kleinen Finger und musste ins Krankenhaus.
    Mirjam-Luzia Maletius von der DJK Augsburg-Hochzoll gibt Zeichen vor der gegnerischen Angabe. In der Heimpartie gegen Erfurt verletzte sie sich schwer am kleinen Finger und musste ins Krankenhaus. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Wie schon die ganze Saison über stand auch der letzte Heimspieltag der Hochzoller Drittliga-Volleyballerinnen unter keinem guten Stern. Da hatten sie gerade mal 15 Minuten gegen den Tabellendritten Erfurt electronic gespielt und zum 14:14 ausgeglichen, da ging es für Zuspielerin Mirjam Maletius nicht mehr weiter. Bei einer Blockabwehr prallte der Ball der 24-Jährigen so unglücklich auf die Hand, dass sie sich den kleinen Finger auskugelte. Selbst einem herbeigeeilten Arzt gelang es nicht, der sichtlich schockierten Spielerin den Finger wieder einzurenken, so dass Maletius Minuten später ins Krankenhaus gefahren werden musste. Bei der Untersuchung wurde eine Sehnenverletzung diagnostiziert, die vermutlich operiert werden muss. Sicher ist bereits, dass die erfahrene Zuspielerin mehrere Wochen ausfallen und beim Saisonabschluss am Freitag in der Nachholpartie bei den Allgäu Strom Volleys Sonthofen nicht dabei sein wird.

    Hochzoller Volleyball-Talent Nadine Kulig übernimmt Zuspiel-Position von Mirjam Maletius

    Während Maletius sich auf dem Weg ins Krankenhaus befand, hatten ihre Teamkameradinnen gerade mal eine Auszeit lang Zeit, sich zu fangen und sich wieder auf die Partie gegen Erfurt zu konzentrieren. Trainer Fabian Brenner schickte die junge Nadine Kulig aufs Feld, die die Zuspielposition von Maletius übernahm. Immer wieder hatte das 19-Jährige Hochzoller Talent Maletius bereits glänzend vertreten, doch noch nie unter solch schwierigen Bedingungen. Anfänglich nervös und wie das ganze Team beeinträchtigt durch den Ausfall, erledigte Kulig ihre Aufgabe im weiteren Verlauf der Partie aber immer souveräner. Dennoch brauchten die Hochzollerinnen zu lange, um sich wieder auf die Partie zu fokussieren. Erfurt nutzte das mit all seiner Routine aus und gewann den ersten Satz mit 25:22.

    Hochzoller Volleyballerinnen agieren zwei Sätze lang zu zögerlich

    Im zweiten Satz häuften sich auf Hochzoller Seite die technischen Fehler, den Gastgeberinnen gelang es nicht, konstant Druck aufzubauen. Sie hielten zwar bis zum 8:8 mit, doch dann bauten die reaktionsschnellen Erfurterinnen ihren Vorsprung über 14:11, 17:13 und 23:19 sukzessive aus und verwandelten ihren ersten Satzball zum 21:25. Der erneute Satzverlust ihrer Spielerinnen verblüffte die Augsburger Teammanagerin Sonja Meinhardt dann doch etwas: "Der zweite Satz tut schon etwas mehr weh. Da meine ich, müsste man sich etwas schneller fangen. Sie haben nicht mutig gespielt, das war so mit Handbremse. Wie wenn alle anderen Angst hätten, sich auch noch zu verletzen. Dabei hatten wir eigentlich nichts zu verlieren", suchte Meinhardt nach Gründen für diese Zögerlichkeit.

    Diese legten die Hochzollerinnen nach kurzer Analyse mit dem Trainerteam in Durchgang drei aber komplett ab. Mit druckvollen Aufschlägen, starkem Kombinationsspiel und platzierten Angriffen zeigten sie auf einmal ein komplett anderes Gesicht und alle Facetten ihres Könnens. So marschierten sie über eine 7:5-Führung, die sie konsequent über 11:6, 17:9 und 20:12 ausbauten zum deutlichen 25:13-Satzgewinn.

    DJK-Volleyballerinnen bieten große Show - allerdings ohne Happy End

    Auch im vierten Satz boten sie ihrem Heimpublikum noch eine große Show – allerdings ohne Happy End. Das DJK-Team wehrte zwei Matchbälle ab, schaffte mit großem Einsatz den 24:24-Ausgleich und hatte beim 25:24 sogar die Chance auf einen weiteren Satzgewinn. Doch die Erfurterinnen mit ihrer stark aufschlagenden Mannschaftsführerin Christel Fröhlich behielten die Nerven, wehrten den Satzball der DJK ihrerseits ab und machten mit dem dritten Matchball den Sack zum endgültigen 3:1-Sieg zu. "Ich bin mir sicher, wäre die Verletzung nicht gewesen, hätten wir den ersten Satz gewonnen", war Teammanagerin Sonja Meinhardt überzeugt, dass es ein anderes Spiel geworden wäre, "aber nicht etwa, weil Mirjam besser zuspielt als Nadine, sondern weil eine Verletzung immer einen Bruch ins Spiel bringt."

    Noch ein Auswärtsspiel steht für die DJK Augsburg-Hochzoll bei den Allgäu Volleys Sonthofen an

    Nun steht noch das Spiel am Freitag in Sonthofen aus, bevor Meinhardt, Brenner und ihr Team endlich einen Schlussstrich unter diese nervenaufreibende Volleyball-Saison machen können, die von Corona-Infektionen innerhalb der Mannschaft, Quarantäne-Zeiten, Spielverlegungen und sportlichen Höhen und Tiefen gekennzeichnet war. "Die Bezeichnung turbulent trifft es für diese Saison ganz gut. Aber während der Rückrunde sind wir immer stabiler geworden. Es war schwierig, weil wir gefühlt dreimal in dieser Saison bei Null angefangen haben. Aber wir haben es geschafft, uns immer wieder zurückzukämpfen. Das hat uns als Mannschaft sicher enger zusammengebracht", sagt Mannschaftsführerin Lynn Drigalski.

    Für die nächste Drittliga-Saison, die sich die DJK bereits gesichert hat, hofft Drigalski auf weitgehende Normalität. "Eine Saison wie jetzt wollen wir alle nicht mehr. Das ist auch vom Kopf her mit den ganzen verschobenen Spielen schwierig. Seit März wären wir eigentlich schon fertig." Doch nun müssen die Volleyballerinnen noch ein allerletztes Mal alle Kräfte mobilisieren – am Freitag gegen den Tabellenfünften Sonthofen.

    DJK Augsburg-Hochzoll: Müller, Drigalski, Westenkirchner, V. Kulig, Maletius, Steber, Slomka, Aringer, Lesch, N. Kulig, Auer

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