Die Erwartung seitens der DJK Augsburg-Hochzoll war klar. Alles andere als ein deutlicher Erfolg wäre im Premieren-Derby gegen Aufsteiger FC Kleinaitingen eine kleine Enttäuschung gewesen. Letztlich erfüllte der Drittliga-Meister seine Pflicht, siegte 3:1 (25:20, 25:27, 25:22, 26:28) und holte den zweiten Saisonsieg im zweiten Spiel. Doch allein der Blick auf die Resultate der einzelnen Sätze verrät: Der Aufsteiger begegnete dem Favoriten auf Augenhöhe.
Vom Spielverlauf kaum überrascht war DJK-Erfolgstrainer Fabian Gumpp, der im Nachgang vom "erwartet schweren Spiel" sprechen sollte. "Wir wussten, dass die Kleinaitingerinnen ein ernst zu nehmender Gegner sind. Nach dem letzten Jahr waren wir natürlich in der Favoritenrolle." Gumpp räumte ein, in einigen Szenen das Glück auf seiner Seite gehabt zu haben. "Das Spiel hätte auch anders ausgehen können." Er lobte die Stimmung in der Halle und bemerkte, dass ihm einige Spielerinnen gefehlt hätten, was natürlich spürbar gewesen sei. Unter anderem musste er auf die bisherige Mannschaftsführerin Ekaterina Steber verzichten, die sich aus privaten und beruflichen Gründen eine Auszeit auferlegt hat. Statt ihrer führte Lynn Drigalski das Team an.
Kleinaitingen: "Für uns ist die dritte Liga ein Abenteuer"
Kleinaitingens Trainer Peter Maiershofer nahm vor dem Spiel Last von den Schultern seiner Spielerinnen: "Für uns ist die dritte Liga ein Abenteuer. Wir haben keinen Druck und wollen einfach nur Spaß am Volleyball haben." So ganz konnten seine Spielerinnen diese Vorgabe aber nicht umsetzen. Gegen den Titelträger der Vorsaison starteten die Aufsteigerinnen sehr nervös und produzierten im ersten Satz reihenweise Aufschlagfehler. Der DJK genügte in dieser Phase, eigene Fehler zu vermeiden und den Ball im Spiel zu halten. Der erste Satz ging relativ ungefährdet mit 25:20 an Augsburg.
Im zweiten Durchgang fand das Team von Trainer Maiershofer nach mehreren Auszeiten besser ins Spiel. Der Satz verlief lange offen. Das lag auch daran, dass die Hochzollerinnen etwas brauchten, um sich auf die stärker werdenden Liganeulinge einzustellen. Der Block stand jetzt sicherer und die starken DJK-Angreiferinnen wirkten in einigen Phasen überrascht, dass sich die Gegnerinnen vermehrt zur Wehr setzten. Am Ende wurde es dann noch einmal spannend, nachdem Trainer Gumpp seine Spielerinnen nach Auszeiten besser auf die stärker werdenden Kleinaitingerinnen eingestellt hatte. Trotzdem ging der zweite Satz mit 27:25 an die Gastgeberinnen.
Im dritten Satz zeigten sich die Gäste konzentrierter und spielten öfter ihre Routine aus. Während Kleinaitingens Topangreiferin Antonia Meyer bislang nicht zur Form der letzten Saison finden konnte, wurde auf der anderen Seite des Netzes Sonja Auer immer stärker und der Block der Kleinaitingerinnen zunehmend unter Druck gesetzt. Diese wehrten sich, produzierten aber vermeidbare Fehler und unpräzise Angriffe. Der Ball landete zu oft auf der falschen Seite der Linie. Der dritte Satz ging mit 25:22 an die Gäste.
Am Wochenende pausieren die Augsburgerinnen
Im vierten Satz gab es einen offenen Schlagabtausch mit vielen sehenswerten Ballwechseln. Lange hatten die Aufsteigerinnen aus Kleinaitingen dabei die Nase vorn. Aber Hochzoll blieb nervenstark und kam immer wieder heran. In den entscheidenden Spielphasen wirkte der Favorit konzentrierter und spielte im Vergleich mit einer niedrigeren Fehlerquote. Das gab letztlich den Ausschlag und der vierte und letzte Satz ging mit 28:26 an die Spielerinnen von Coach Gumpp.
Kleinaitingens Kapitänin Elke Reiner war trotz der Niederlage nicht unzufrieden: "Wir waren sehr nervös. Ich bin, offen gesagt, sogar jetzt kurz nach dem Spiel noch total aufgeregt." Der Respekt vor den Vorjahresmeisterinnen sei sehr groß gewesen. "Wir haben zu viele Fehler produziert. Aber wir haben gegen eine sehr gute und routinierte Mannschaft gespielt."
Am Wochenende pausieren die Augsburgerinnen, ehe sie mit dem Auswärtsspiel beim VC Olympia Dresden II die Punktrunde fortsetzen (Samstag, 14. Oktober, 18 Uhr). Erneut sind die Rollen vor dieser Partie klar verteilt: Augsburg rangiert mit fünf Punkten auf Platz zwei, Dresden ziert punktlos das Tabellenende.
Augsburg Bender, Slomka, Hall, Aringer, Auer, Wagner, Drigalski, Kulig, Deutscher