Selbst Markus Mosig strahlt diesmal keinen bedingungslosen Optimismus aus. Der bisherige Saisonverlauf in der 1. Regionalliga ist am Basketballtrainer des TV Augsburg nicht spurlos vorübergegangen. „Man muss es ehrlich sagen: Das wird verdammt schwer werden“, betont der 31-Jährige. Nach anfänglichen Erfolgserlebnissen sah sich der Aufsteiger zusehends den Realitäten ausgesetzt. In der Abstiegsrunde kämpfen die Augsburger in den nächsten zwei Monaten gegen den Abstieg, die Ausgangslage ist aus verschiedenen Gründen schwierig.
Die jüngsten Spielzeiten prägten Erfolge, gipfelnd im Aufstieg in die vierthöchste Liga im Frühjahr. Erstmals wirkt dort ein Männer-Basketballteam des TVA mit. Nicht nur das historische Emporkommen löste Euphorie aus. Mosig, zugleich Abteilungsleiter, hatte seine Hausaufgaben erledigt. Die Erhard-Wunderlich-Halle wurde als Austragungsort hochklassigen Amateursports wiederbelebt, die Mannschaft gezielt verstärkt. Hoffnungen verknüpfte Mosig mit den Neuzugängen Bernhard Benke, Lewis Londene und Dominik Veney. „Mit dem Personal, das ich zur Verfügung habe, bin ich superhappy“, sagte Mosig vor Saisonbeginn. Der Trainer plante mit 15 Spielern, die ihm pro Partie zur Verfügung stehen sollten.
TV Augsburg hat fortwährend mit Verletzungspech zu kämpfen
Zwischenzeitlich wähnte sich der TVA im Soll, nicht nur die Auftaktpartie gewann er. Anfang Dezember besiegte er Tabellenführer Ansbach und hatte acht Punkte auf dem Konto. Mehr Zähler allerdings wurden es bis zum Ende der Hauptrunde nicht mehr. Als Tabellenvorletzter beendete Augsburg die Runde und muss nun in den Play-downs den Abstieg vermeiden. Mosig möchte es nicht als Ausrede gelten lassen, aber das Verletzungspech war enorm. Weil die Erfolge der jüngeren Vergangenheit auf wenig Verletzungen basierten, trafen die Ausfälle den TVA nun in der nächsthöheren Liga umso härter. Wiederholt brachen Stützen weg, unter anderem Benke, Londene und Veney. Die drei Neuzugänge und Nino Tomic werden auch in der Abstiegsrunde fehlen.

Hoffnungen verknüpft Mosig mit der bevorstehenden Rückkehr von Marco Hack-Vazquez und Max Uhlich. „Diese beiden werden uns guttun“, so der Trainer. Beim Auftakt der Aufstiegsrunde werden die Rekonvaleszenten allerdings noch fehlen. So muss Mosig bei den Aschaffenburg Baskets (Samstag, 20 Uhr) weiterhin mit einem arg reduzierten Kader auskommen. Derweil wäre ein gelungener Start für die Augsburger immens bedeutend. Mental, aber auch tabellarisch. Die jüngsten fünf Niederlagen am Stück haben die Ausgangslage in den Play-downs verschlechtert. Verantwortlich dafür ist der Modus.
TVA-Trainer Markus Mosig: „Haben gegen die falschen Gegner gewonnen“
Die Regionalliga Südost war während der Hauptrunde in zwei Staffeln (Nord/Süd) untergliedert. Die vier schlechteren Teams jeder Staffel treffen nun in den Play-downs aufeinander. Wobei die Mannschaften kein drittes und viertes Mal gegen die Teams aus ihrer Hauptrunde spielen. Stattdessen werden die erzielten Punkte aus diesen Partien in die Play-down-Tabelle übernommen. Der TVA nimmt nur vier Punkte mit in die Abstiegsrunde, weil er gegen Spitzenteams zweimal gewonnen hat. Mosig fasst zusammen: „Klingt komisch, aber wir haben gegen die falschen Gegner gewonnen.“ Die Ausgangslage wird dadurch erschwert.
Neben Aschaffenburg trifft der TVA in Hin- und Rückspielen auf USC Baurado Leipzig, Onlineprinters Neustadt a.d. Aisch und TTL Basketball Bamberg. Nach derzeitigem Stand steigen die letzten beiden Teams der Achterliga ab. Auf dem TVA lastet kein wirtschaftlicher Druck, der Ligen abhängig ist. Finanziell würde sich ein Abstieg nicht negativ auswirken. Zugleich hat Mosig Ansatzpunkte, die zum Klassenerhalt führen können. „Wenn wir am Brett und an der Dreipunktelinie besser treffen und im Schnitt auf über 70 Punkte kommen, haben wir gute Chancen.“ Am Ende klingt der TVA-Coach dann doch wieder zuversichtlicher.
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