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TSV Schwaben Augsburg: Zukunft des Damen-Basketballs gestalten

Basketball

So fördert der TSV Schwaben seine Mädchenteams

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    Schwäbische Basketball Grundschulliga (SBBGL) Schülerinnen und Schüler spielen mit ihren Schulen als Teams gegeneinander.
    Schwäbische Basketball Grundschulliga (SBBGL) Schülerinnen und Schüler spielen mit ihren Schulen als Teams gegeneinander. Foto: Thorsten Franzisi (Archiv)

    Wirklich einladend wirken die Räumlichkeiten des TSV Schwaben Augsburg nicht. Im Gebäude an der Stauffenbergstraße ist alles in die Jahre gekommen. Mit ein bisschen Farbe würde alles bedeutend freundlicher aussehen, doch die Prioritäten setzt der Verein in anderen Bereichen. Florian Martini sitzt an einem der Schreibtische. Denkt er an die Zukunft, sinniert er weniger über Mobiliar oder Infrastruktur. Martini koordiniert den Schul- und Breitensport im Verein. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Kinder für Basketball zu begeistern. In der jüngeren Vergangenheit hat der 56-Jährige viel angestoßen.

    Vor allem im Mädchenbasketball hat sich in den vergangenen Jahren etliches getan. Auffällig dabei: Dem Verein gelingt es wiederholt, Spielerinnen zu integrieren, nachdem diese über die Schule für Basketball begeistert werden konnten. Ein Baustein: die Schwäbische Basketball Grundschulliga (SBBGL). Ein Projekt, das auf zwei Leitsprüchen basiert: „Erlebnis statt Ergebnis“ und „Integration durch Sport“. Die beteiligten Vereine erhoffen sich letztlich Spieler im Jugend- und Erwachsenenbereich, für den Fortbestand ihrer Abteilungen mindestens so bedeutend sind jedoch Schiedsrichter, Kampfrichter oder Trainer, die das Projekt hervorbringen sollen.

    Beim TSV Schwaben Augsburg sollen Breiten- und Leistungssport profitieren

    Martini hat in den vergangenen Jahren reichlich Pionierarbeit geleistet. Der Netzwerker ist viel unterwegs, schaut sich um, informiert sich, wie der Nachwuchsbasketball in anderen Bundesländern in den Schulalltag eingebaut ist. Immer wieder stellt Martini fest, wie weit Bayern in diesem Bereich hinterherhinkt. Womöglich ein Grund, warum er die Sache so vehement selbst vorantreibt. Gemeinsam mit Basketball-Abteilungsleiter Matthias Benning hat Martini ein Konzept für den Nachwuchs entwickelt. An dessen Ende sollen sowohl der Breiten- als auch der Leistungsbereich profitieren.

    Ausgangspunkt soll die SBBGL sein. Martini hat inzwischen drei Trainer zur Verfügung, die in das Projekt eingebunden sind und sich am Nachmittag um die Schulkinder kümmern. Zwölf Schulen sind inzwischen involviert. „Die Stellen haben wir mit Leuten besetzt, die ein Studium abgebrochen haben, die sich nach der Schule orientieren oder ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren“, erklärt Martini. Parallel möchte der Schulkoordinator die Sichtung vorantreiben. Kinder, die ehrgeizig sind und Interesse an Wettkämpfen und Vereinssport haben, sollen früher an den TSV Schwaben Augsburg herangeführt werden. Martini berichtet von Eltern, die das Engagement ihrer Kinder überrascht. „Diese Talente zu fördern, ist der nächste Schritt.“

    Bereits im Sommer, nach dem Schuljahr, macht Martini mit den dritten Klassen einer Schule ein Sichtungsturnier. Dieses Schulteam wiederum spielt dann gegen andere Schulteams. Wesentlich leichter sei es so, die größten Talente herauszufischen und zu fördern. Das heißt nicht, dass fortan nur noch Leistung zählt. Beim TSV Schwaben werden inzwischen immer mehr Nachwuchsklassen doppelt besetzt, zwei Schienen sind möglich. Reiner Freizeitsport, aber auch leistungsorientiertes Training und Wettkämpfe. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mädchenbasketball.

    TV Augsburg spielt mit den Frauen in der Regionalliga

    Im Frühjahr hat der Augsburger Verein eine eigene Basketball-Akademie gegründet, in der Jugendliche von der U12 bis zur U14 gezielt gefördert werden sollen. Der TSV Schwaben möchte einen Förderverein gründen, denn mittelfristig möchte sich der Klub im Mädchen- und Frauenbasketball in die höchsten Ligen spielen - ohne den Gesamtverein zu belasten. „Wir wollen den Verein darauf vorbereiten, dass wir im Leistungssport erfolgreich werden“, so Martini. Man benötige ein eigenes Instrument, um Gelder einzusammeln und den Professionalisierungsprozess voranzutreiben. Martini denkt so weit, dass man irgendwann eine Gmbh gründen könne, um Bundesligaanforderungen zu erfüllen. Zugleich denkt er an das finanzielle Risiko, das er möglichst gering halten möchte. „Wenn das alles scheitert, dann geht die GmbH halt pleite - aber der Verein ist nicht betroffen.“

    Noch verfügt der TV Augsburg in der Stadt über das höchstklassige Frauenteam; jüngst ist die Mannschaft von Spielertrainerin Mirijam Unger mit einem überragenden 106:55 (48:25) in die Regionalliga-Saison gestartet. Die Frauen des TSV Schwaben Augsburg spielen eine Liga tiefer in der Bayernliga Süd. In der Vergangenheit hat das dazu geführt, dass der TSV Schwaben Augsburg Talente verloren hat. Martini hofft, dass sich die Nachwuchsarbeit auf Dauer auszahlen wird. Die Basis dafür scheint gelegt worden zu sein.

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