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Schwimmen: Die Liebe führte sie nach Augsburg

Schwimmen

Die Liebe führte sie nach Augsburg

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    Im Nu sind die Fotos im Kasten. Hier steht ein Profi vor der Kamera, das merkt man sofort. Peggy Büchse-Dietrich bringt aber auch viel Erfahrung mit. Als eine der erfolgreichsten deutschen Schwimmerinnen aller Zeiten hat die zweifache Weltmeisterin im Langstreckenschwimmen schon oft im Badeanzug vor der Kamera posiert. Das sonnige Augsburger Familienbad bietet dafür eine herrliche Kulisse. Ehemann Volker Dietrich und der gemeinsame kleine Sohn Tim dürfen da natürlich nicht fehlen.

    Besonders, weil es diese Verbindung war, die die geborene Rostockerin von Regensburg nach Augsburg gebracht hat. Vor drei Jahren lernte Büchse ihren jetzigen Mann bei einem Schwimmseminar in Regensburg kennen, wo sie als Techniktrainerin arbeitete. Der Triathlet Volker Dietrich wollte eigentlich nur seine Schwimmtechnik verbessern. Zusätzlich lernte er aber gleich noch seine Traumfrau kennen. Nach eineinhalb Jahren Fernbeziehung wurde geheiratet und im Sommer 2011 kam Büchse zusammen mit ihrem ersten Sohn Till, 8 Jahre alt, nach Augsburg. Im darauf folgenden Monat erblickte der kleine Tim, 1, das Licht der Welt. Die junge Familie lebt im Bismarckviertel. „Die Lage ist sehr gut. Wichtig war mir, dass mein großer Sohn einen kurzen Schulweg hat und die Nähe zum Siebentischwald. Das ist zum Joggen und Spazierengehen super, und der Botanische Garten, der Zoo und der Kuhsee sind auch um die Ecke“, schwärmt die 39-Jährige.

    Ehemann Volker Dietrich ist Vorsitzender des Vereins AL-KO Triathlon Augsburg und konnte seine Frau gleich als Schwimmtrainerin gewinnen. „Die Arbeit mit Triathleten macht mir sehr viel Spaß. In Regensburg habe ich schon fünf Jahre lang in diesem Bereich gearbeitet“, erzählt sie. Im vergangenen Jahr während der Elternzeit beschränkte sich Büchse auf das Schreiben der Trainingspläne. Ab kommender Saison will sie bei den Schwimmeinheiten der Triathleten mindestens einmal pro Woche mit am Beckenrand stehen. Daneben sind Technikseminare für Einsteiger geplant.

    Nach der Elternzeit ist die studierte Sport- und Erziehungswissenschaftlerin jetzt bereit für neue Herausforderungen. Nach ihrer Arbeit als Sportdozentin der Universität Regensburg wird sie ab Oktober als freie Mitarbeiterin der Universität Augsburg tätig sein, mit einem Lehrauftrag für die Sportlehrerausbildung im Fach Schwimmen. Eine weitere Option für Büchse, die eine Schwimmtrainer-B-Lizenz hat, wäre es, sich selbstständig zu machen, um Privat- und Einzelstunden anzubieten. „Ich würde mich gerne in Augsburg für den Sport engagieren und bin offen für Angebote“, sagt die Weltmeisterin.

    Für die zweifache Mutter selbst ist der Sport nicht mehr der Lebensmittelpunkt. „Mit zwei kleinen Kindern wäre das zeitlich auch gar nicht möglich“, so Büchse. Gerne schwimmt sie aber noch ab und zu hobbymäßig. Das war nicht immer so. Nachdem 2002 der Entschluss feststand, die Schwimmkarriere zu beenden, trainierte die fünffache Europameisterin noch ein Jahr lang ab. Danach reizte sie der Sprung ins Becken aber einige Jahre gar nicht mehr. „Für mich ist es sehr schwer, ohne ein Ziel Sport zu treiben. Das ging mir sogar beim Abtrainieren so. Ich lief im Jahr nach meinem Karriereende viel und nahm mir deshalb vor, einen Marathon zu laufen, um auf einen Wettkampf hintrainieren zu können.“ Seitdem habe sie sich immer sportlich betätigt. „Allein schon aus ästhetischen Gründen“, sagt die schlanke Schwimmerin lachend.

    Büchse, die ihre Karriere mit einem Weltmeistertitel in Fukuoka als krönenden Abschluss beendete, ist froh, diesen Zeitpunkt gewählt zu haben. „Verglichen mit anderen Sportlern, die weitermachen, bis es bergab geht, bin ich sehr froh, als Weltmeisterin aufgehört zu haben.“ Ein Einstieg in den Triathlonsport ist noch nicht geplant. „Ich schließe das aber nicht aus. Vielleicht steckt mich mein Mann ja noch an“, schmunzelt Büchse. Nach eigener Einschätzung würde ihr dabei wahrscheinlich das Rennradfahren am schwersten fallen.

    Begeistert ist Büchse von den Trainingsmöglichkeiten in Augsburg. „So viele Bäder wie hier gibt es in Regensburg nicht“, bemerkt sie. Das mache Lust auf mehr und die frischgebackene Augsburgerin ist schon gespannt, was sich für sie noch alles an den Beckenrändern der Schwabenmetropole ergibt.

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