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Schach: Höchste Konzentration bei den Augsburger Schachspielern

Schach

Höchste Konzentration bei den Augsburger Schachspielern

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    Ruhe, Spannung und höchste Konzentration – so sieht ein Spieltag in der Schach-Bundesliga aus.
    Ruhe, Spannung und höchste Konzentration – so sieht ein Spieltag in der Schach-Bundesliga aus. Foto: Fred Schöllhorn

    Sonntagmorgen, 10 Uhr. Während die Kirchenglocken zum letzten Sonntag der Fastenzeit läuten, wird im Saal Baramundi im Kongress am Park in Augsburg bereits fleißig gespielt. Wer als Neuling der Sportart ein wahres Emotionsspektakel erwartet, der ist beim Schach an der falschen Adresse. Spannung, Stille und absolute Konzentration bilden die drei wichtigsten Attribute des Sports. So auch bei der Schach-Bundesliga, die nach zweieinhalbjähriger Corona-Pause zum ersten Mal wieder in Augsburg gastiert. Organisator Johannes Pitl ist froh, dass er die „stärkste Liga der Welt“ wieder in Augsburg begrüßen kann. Zumal sein Sohn Gregory dem Team des Brettspielclubs Altstephaner (BCA) Augsburg als Kapitän anführt.

    BC Augsburg gewinnt Schach-Duell gegen Werder Bremen

    Zum Teilnehmerfeld gehören an diesen zwei Spieltagen der USV TU Dresden, der SV Mülheim Nord, der SV Werder Bremen und der heimische BCA. Die Augsburger, die eigentlich als großer Außenseiter an den Start gegangen sind, gewinnen überraschend ihre Samstagspartie gegen die Bremer Auswahl mit sieben Remis und einem ganzen Punkt von Nikola Nestorovic. Ein Siegpunkt von Eduardas Rozentalis und fünf Remis bei zwei Niederlagen sind am Sonntag gegen Mülheim hingegen zu wenig.

    Dennoch sind Spannung und Vorfreude groß bei den Schachspielern, die sich jeder auf seine Art mental und hoch konzentriert auf die Partien vorbereiten. Die Augen geschlossenen oder die Hände teils vor dem Gesicht, um die wichtigen Spielzüge nochmals im Kopf durchzugehen. Neben der persönlichen Vorbereitung gehört auch das Studium der jeweiligen Gegner zum Training. Denn jede noch so kleine Unachtsamkeit kann den Sieg kosten.

    Leonardo Costa
    Leonardo Costa Foto: Fred Schöllhorn

    Leonardo Costa hat mit fünf Jahren mit dem Schachspielen begonnen

    Für die schachinteressierten Zuschauer, die den Weg in den Saal Baramundi gefunden haben, sticht vor allem ein Spieler aufseiten des BCA – schon aufgrund seines Alters – heraus: der 14-jährige Leonardo Costa. An Brett 7 gesetzt gilt der deutsche Meister des Jahrgangs U14 als vielversprechendes Talent und versuchte sich nun, mit den Großen zu messen. In einem Feld, gespickt mit 38 Großmeistern und zahlreichen Internationalen Meistern, trifft er jedoch auf sehr überlegene Gegner. Da sich der 14-Jährige auf sein Spiel konzentrieren muss, erzählt Vater Vincenzo Costa von seinem Sohn.

    Die Bundesliga-Einsätze sieht Costa Senior als „das perfekte Training“, damit sich der Sohn stetig verbessern könne. Schon sehr früh war für den Vater klar, dass Leonardo, der bereits mit fünf Jahren das Schachspielen erlernte, sehr begabt ist. „Man hat direkt gesehen, er ist sehr talentiert und hat gleich ein Turnier gegen Zwölfjährige gewonnen. Dann haben wir gesagt, dann machen wir ernst und nahmen uns den ersten Schachtrainer.“ Leonardos Begabung hat auch bereits das Interesse des deutschen Schach Bunds (DSB) geweckt. Seit Dezember ist der gebürtige Münchner Teil eines speziellen Förderprogramms mit dem Ziel, seine Fähigkeiten optimal zu verbessern.

    15-jähriges Schachtalent des BCA träumt davon, Großmeister zu werden

    Dennoch muss der Teenager, der von Großmeister und Teamkollege Michael Prusikin (BCA) trainiert wird, an diesen Bundesligaspieltagen ein wenig Lehrgeld zahlen. Nach einem Remis in seiner ersten Partie geht er in seiner zweiten etwas zu viel Risiko ein und verliert. Erklärtes Ziel des jungen Talents ist es aber, internationaler Meister zu werden. „Ich denke, in einem Jahr kann er es schaffen, wenn er Gas gibt“, sagte sein Vater. Eines Tages Großmeister im Schach zu werden, sei Leonardos großer Traum. Doch bis es so weit ist, muss der Achtklässler weiterhin die Schulbank drücken. Ein Studium sollte er nach Wunsch des Vaters auch machen. „Er muss einen Plan B in der Hinterhand haben. Ich versuche, ihm immer zu erklären, dass Schach nicht alles ist“, sagt Vincenzo Costa.

    Die Ergebnisse

    Werder Bremen – Dresden 4,5:3;5; Mülheim – BC Augsburg 4;5:3;5; BC Augsburg – Werder Bremen 4;5:3,5; Dresden – Mülheim 3,5: 4,5

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