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Regionalliga-Fußball: Schwaben-Fußballerinnen sind noch in der Findungsphase

Regionalliga-Fußball

Schwaben-Fußballerinnen sind noch in der Findungsphase

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     Lagebesprechung: Cheftrainer Tayrone Grotz versucht, seine Schwaben-Fußballerinnen nach der 1:4-Niederlage gegen den FSV Hessen Wetzlar wieder aufzubauen. Die Enttäuschung war groß, denn auch im zweiten Saisonspiel gab es keine Punkte für den Aufsteiger.
    Lagebesprechung: Cheftrainer Tayrone Grotz versucht, seine Schwaben-Fußballerinnen nach der 1:4-Niederlage gegen den FSV Hessen Wetzlar wieder aufzubauen. Die Enttäuschung war groß, denn auch im zweiten Saisonspiel gab es keine Punkte für den Aufsteiger. Foto: Fred Schöllhorn

    So richtig angekommen sind die Fußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg noch nicht in der Regionalliga Bayern Süd. Nach der zweiten 1:4-Niederlage im zweiten Saisonspiel zeigt sich, dass Chefcoach Tayrone Grotz und sein Trainerteam noch an diversen Stellschrauben drehen müssen, um aus den vielen jungen und wenigen erfahrenen Spielerinnen eine funktionierende Mannschaft zu entwickeln. Nach dem misslungenen Auswärtsauftakt gegen Wacker München sorgte am Sonntag vor rund 150 Zuschauern im heimischen Ernst-Lehner-Stadion vor allem die Findungsphase der ersten Halbzeit dafür, dass die Augsburgerinnen auch gegen die HSG Hessen-Wetzlar mit 1:4 (0:4) verloren.

    „Wir haben gewusst, dass es nicht einfach wird. Wir sind ein Underdog. Wir sind ein neu zusammengewürfelter Haufen und müssen uns auf dem Spielfeld erst einmal finden. Step by Step. Es funktioniert noch nicht alles, aber es sind Sachen dabei, auf die man aufbauen kann“, schilderte im Anschluss Mannschaftsführerin Barbara Rauch die aktuelle Gemengelage. Was gegen die erfahrene Truppe der HSG Hessen-Wetzlar aufseiten der Augsburgerinnen anfangs nur besonders mäßig funktionierte, war die Defensive. Die wuchtigen wie schnellen Gegnerinnen schlugen eine Schneise nach der anderen in die Schwaben-Reihen. Mit Folgen gleich in der 5. Minute, als Wetzlars Anna Efimenko der Ball so perfekt in die Schnittstelle gelegt wurde, dass sie ungehindert zum 1:0 einschießen konnte.

    Schwabenspielerin Barbara Rauch setzt ihre Chance an die Querlatte

    Womöglich hätte die Partie danach einen anderen Dreh bekommen, hätte Ella Blücher im Gegenzug ihre Chance für Schwaben nicht über (8.) und Barbara Rauch ihre Chance nicht an die Latte gesetzt (12.). So aber wurden die Hessinnen in ihrem Schwung nicht gestört und trafen, sobald sie das Tempo anzogen. Wie beim 0:2, als Schwaben im Mittelfeld den Ball verlor und die flinke Lisa Maier nicht lange zögerte und satt das 2:0 für Wetzlar erzielte (19.).

    Eine ähnliche Szene brachte das 0:3. Mit einer gelungenen Flanke über die komplette Schwaben-Abwehr hinweg wurde Paula Gies bedient, die komplett unbewacht nur noch einnetzen musste (28.). Ein Treffer mit Symbolcharakter, denn ein ums andere Mal wurde die Defensive der Gastgeberinnen in dieser Phase ausgehebelt, wie schließlich auch beim 0:4, als einmal mehr Lisa Maier perfekt bedient ihren zweiten Treffer nachlegte (42). Das Signal für Schwaben-Trainer Tayrone Grotz, in der Halbzeit umzustellen. Personell, wie taktisch, indem er nach hinten über eine flexible Dreier/Fünferkette stärker absicherte.

    Schwabenspielerin Gabriele Grashei verwandelt Elfmeter sicher

    Diese Maßnahme sollte sich auszahlen, denn danach kassierten die Schwaben-Frauen – natürlich auch, weil Wetzlar einen Gang zurückschaltete – kein Gegentor mehr. Stattdessen kamen die Gastgeberinnen zum Ehrentreffer. Der war einem Elfmeter geschuldet, den Gabriele Grashei sicher zum 1:4 verwandelte (63.). Mannschaftsführerin Barbara Rauch war zuvor im Strafraum mit einem Ellenbogenkick aus dem Weg geräumt worden. Mehr als dieses eine Tor war aber im ersten Heimspiel nicht drin.

    Dass noch einiges fehlt, um in der Regionalliga mit den etablierten Teams mitzuhalten, musste danach auch Trainer Tayrone Grotz eingestehen. „Wir müssen hart dafür arbeiten, um in dieses Niveau hineinzufinden. Wir sind zwar grundsätzlich gut im Spiel drin, aber die nötige Cleverness gegen den Ball fehlt noch. Wir lassen uns noch leicht den Schneid abkaufen und führen die Zweikämpfe nicht so, wie es für diese Liga notwendig ist“, analysierte er die Schwachstellen. Jedes Mal aus einem Rückstand heraus gezwungen zu sein, die Tore zu machen, sei schwer. „Das macht uns gerade am meisten zu schaffen.“ Deswegen will er seinen Schwerpunkt künftig auf die Verbesserung der Defensive setzen. „Da sind wir bisher zu anfällig.“

    Lotta Edelmann vom TSV Schwaben Augsburg erleidet einen Waden- und Schienbeinbruch

    Allerdings ist das Aufsteigerteam gleich zu Saisonbeginn auch personell ziemlich gebeutelt. Im ersten Spiel in München verletzte sich Lotta Edelmann mit einem Waden- und Schienbeinbruch schwer, nachdem sie in einem Zweikampf von der Gegnerin unglücklich getroffen worden war. Mehr als eine halbe Stunde wurde sie noch auf dem Spielfeld notärztlich versorgt, bevor sie ins Krankenhaus kam. Danach ging bei den Schwabenfrauen verständlicherweise nicht mehr viel zusammen. „Da spielen der Fußball und das Ergebnis dann keine Rolle mehr. Da sind andere Sachen dann wichtiger als irgendwelche Niederlagen“, sagte auch Mannschaftsführerin Rauch. „Jetzt geht es ihr besser, sie ist operiert. Und wir drücken ihr die Daumen, dass der Heilungsprozess gut verläuft.“ Im Stadion war Edelmann auf Krücken bereits wieder an der Seite ihres Teams. Auf sie wird Grotz dennoch längere Zeit verzichten müssen. Dafür hofft der Trainer, dass andere Absentinnen und Urlauberinnen in den nächsten Spielen wieder an Bord sind. Damit baldmöglichst die ersten Regionalliga-Punkte eingefahren werden können.

    TSV Schwaben Augsburg: Uhl – Mayr, Bauch (76. Spieß), Hegebarth (46. Keitel), Knopp (46. Fischer), Grashei, Blücher, Böhm, Rauch, Müller – Birkle Tore: 0:1 Efimenko (10.), 0:2 Maier (19.), 0:3 Gies (28.), 0:4 Maier (42.), 1:4 Grashei (63./FE) Schiedsrichterin Sauer Zuschauer: 150

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