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Radsport: Nägel auf der Straße stoppen Georg Zimmermann bei der Tour de France

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Nägel auf der Straße stoppen Georg Zimmermann bei der Tour de France

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    Georg Zimmermann (Zweiter von rechts) verpasste auf der ersten Etappe das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers nur knapp. Er verlor den entscheidenden Sprint gegen Neilson Powless (rechts).
    Georg Zimmermann (Zweiter von rechts) verpasste auf der ersten Etappe das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers nur knapp. Er verlor den entscheidenden Sprint gegen Neilson Powless (rechts). Foto: Roth

    Georg Zimmermann hatte den ersten großen persönlichen Coup bei der diesjährigen Tour de France schon bei der ersten Etappe am Samstag direkt vor Augen – das gepunktete Trikot des Führenden in der Bergwertung.

    Tour de France: Intermarche-Profi Georg Zimmermann spurtet zu spät

    Der gebürtige Neusässer, der für Intermarché fährt und schon länger in Augsburg wohnt, hatte eine exzellente Ausgangsposition beim schwersten Anstieg des Tour-Auftaktes rund um Bilbao, der Côte de Vivero. Direkt hinter dem US-Amerikaner Neilson Powless zog er den Spurt um die Bergwertung an. Es ging um fünf Punkte. Wer als Erstes das Zielband überquert, könne das prestigeträchtige Trikot am Sonntag tragen. Zimmermann hatte aber einige Sekunden zu spät attackiert, Powless rettete sich mit einigen Zentimetern Vorsprung.

    „Es ist schade, weil ich meine Hausaufgaben nicht gemacht habe“, sagte Zimmermann dann in den ersten Interviews nach der Zielankunft in Bilbao. Am Ende hatte er als 45. 1:21 Minuten Rückstand auf den Sieger Adam Yates (UAE). „Das Zielband war verdeckt von der Kurve. Mein Tacho hat mir angezeigt, dass es noch 300 Meter bergauf geht. Aber die Zielwertung wird nicht immer an der allerhöchsten Stelle abgenommen“, ärgerte sich Zimmermann. Erst 70 Meter vor dem Ziel habe er den Zielstrich gesehen: „Dann war nicht mehr viel zu machen, ich konnte nicht mehr überholen. Das war wirklich ärgerlich. Ich hätte es heute in den Beinen gehabt. Es ist doof gelaufen.“

    Mit zwei Punkten Rückstand in der Bergwertung startete Zimmermann am Sonntag in die 208,9 km lange zweite Etappe nach San Sebastián. Einen erneuten Angriff auf die Bergwertung wagte der 25-Jährige nicht. Damit blieb er bei drei Punkten. Zimmermann hatte andere Pläne. „Die Zielankunft könnte mir liegen“, hatte er unserer Redaktion am Morgen vor dem Start verraten. Und bis zum letzten Anstieg vor dem Ziel in San Sebastian schien Zimmermanns Taktik auch aufzugehen.

    Absichtlich verstreute Nägel auf der Straße stoppen Georg Zimmermann

    Doch dann überschlugen sich aus seiner Sicht die Ereignisse. Zimmermann wurde von einem platten Hinterreifen gestoppt. Unbekannte hatten offenbar knapp 40 Kilometer vor dem Ziel eine große Ladung an Reißzwecken über die Straße verteilt. „Das war eine mutwillige Aktion. Da hat irgendjemand kleine Nägel auf der Straße verteilt. Und da musste ich vor dem letzten entscheidenden Berg auf den Materialwagen warten.“ Zimmermann machte nach dem Rennen gegenüber unserer Redaktion seiner Enttäuschung Luft. „Damit wurde ich heute von aller Chancen beraubt.“ Er war aber nicht der einzige Leidtragende. Zahlreiche Fahrer mussten mit Reifenschäden stoppen, darunter Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma).

    Und so rollte Zimmermann als 145. mit über 18 Minuten Rückstand auf Sieger Victor Lafay über die Ziellinie. Doch der 25-jährige Zimmermann zeigte sich kämpferisch: „Es sind noch 19 Etappen, da darf ich mich nicht zu sehr ärgern, sondern muss nach vorne schauen.“

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