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Radsport: Intermarche-Radprofi Georg Zimmermann war gezeichnet, aber glücklich

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Intermarche-Radprofi Georg Zimmermann war gezeichnet, aber glücklich

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    Georg Zimmermann konnte am Dienstag nach der Zielankunft in Megeves nicht mehr. Platz sechs bei einer Tour-Etappe bedeutet einen tollen Erfolg.
    Georg Zimmermann konnte am Dienstag nach der Zielankunft in Megeves nicht mehr. Platz sechs bei einer Tour-Etappe bedeutet einen tollen Erfolg. Foto: Roth

    Georg Zimmermann konnte am Dienstag nicht mehr. Wenige Meter nach der Ziellinie auf dem Flugfeld von Megeves ließ sich der Augsburger Radprofi vom Rad fallen. Er hatte bei der 10. Etappe, der ersten schweren Bergetappe der Tour de France, ein Ausrufezeichen gesetzt, war um den Sieg mitgesprintet und hatte nun als bester Deutscher Platz sechs belegt.

    Seinen bisher größten Erfolg bei der Tour, im vergangenen Jahr belegte er als Debütant auf der vorletzten Etappe Platz acht, konnte der 24-Jährige im Trikot von Intermarche erst gar nicht realisieren. „Ich war erst einmal einfach nur froh, dass es vorbei ist“, erzählte Zimmermann kurz vor dem Start zur 11. Etappe im Olympiaort Albertville. „Und dass ich es über den Zielstrich gebracht habe.“ Er war gezeichnet, aber glücklich. „Es war eine unglaubliche Atmosphäre, eine großartige Erfahrung.“

    Tagessieger Jonas Vingegaard (Jumbo Visma) freute sich über das Gelbe Trikot, das er Tadej Pogacar abgenommen hat.
    Tagessieger Jonas Vingegaard (Jumbo Visma) freute sich über das Gelbe Trikot, das er Tadej Pogacar abgenommen hat. Foto: Stephane Mantey, Witters

    Eine bessere Platzierung wäre für Georg Zimmermann möglich gewesen

    Dabei wäre sogar eine bessere Platzierung möglich gewesen. Doch Zimmermann attackierte im Finale zu früh und konnte nicht mehr folgen. „Wenn ich da etwas kraftschonender gefahren wäre, hätte ich um Platz drei oder vier mitfahren können. Aber die Ersten haben so einen phänomenalen Zielsprint hingelegt. Ich hätte sie wohl nicht schlagen können.“

    Aber auch als Sechster hatte er nach einer spektakulären Fahrt sein Potenzial gezeigt. Normalerweise ist Zimmermann als Helfer für den Intermarche-Gesamtklassementfahrer Louis Meintjes unterwegs und wenn es vorne um die Plätze geht, nicht mehr dabei. Doch diesmal war es anders. „Während der Unterbrechung durch die Protestanten ist mein sportlicher Leiter aus dem Auto ausgestiegen und wir haben abgesprochen, dass ich es heute einfach probiere“, erzählt Zimmermann. Und der Neusäßer, der in Augsburg lebt und bei den E-Racers Augsburg seine Grundausbildung erhielt, nütze seine Chance. „Ich war noch nie so nahe an einem Etappensieg bei der Tour de France. Ich sehe, dass ich mithalten kann und dass es in meiner Karriere vorangeht.“

    Intermarche einigt sich mit Georg Zimmermann auf einen neuen Drei-Jahres-Vertrag

    Das sieht auch sein sportlicher Leiter Aike Visbeek so. „Er ist ein guter Bursche und Teamkollege, er ist vielseitig einsetzbar und ein typischer Tour-Fahrer, wir erwarten einen Etappensieg von ihm – wenn nicht dieses, dann nächstes Jahr. Er ist definitiv bereit dafür“, lobte er Zimmermann in hohen Tönen gegenüber den Radsport-News. Visbeek, so schreibt Radsport-News, hätte auch erklärt, dass man sich auf einen neuen Dreijahresvertrag geeinigt habe.

    Doch vorerst herrscht wieder „Business as usual“ für Zimmermann. Vor der Fahrt auf den 2400 Meter hohen Col du Granon sagte er: „Ich werde wieder einen Gang runterschalten und wieder helfen, unseren Spitzenfahrer Louis Meintjes gut unterstützen.“ So kam es, Meintjes wurde 21.

    Zimmermann hatte als 88. über 30 Minuten Rückstand auf Etappensieger Jonas Vingegaard. Der Däne nützte den Einbruch von Tadej Pogacar und schlüpfte damit ins Gelbe Trikot. Die starke Performance des Dänen hatte Georg Zimmermann im Exklusiv-Interview mit unserer Redaktion vorausgesagt.

    Am Donnerstag steht die Königsetappe der Tour nach Alpe d’Huez an. Zimmermann: „Ich will nur ins Ziel kommen. Es kommt schon noch die eine oder andere Etappe für mich.“ So wie hinauf nach Megeves.

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