Viel Zeit, sich von den acht Etappen der Rundfahrt Paris-Nizza zu erholen, hat Radprofi Georg Zimmermann nicht. Schon am Montag besichtigte der Neusässer mit seinem Team Intermarché die Schlusskilometer der samstägigen Aufgabe: des Radklassikers Mailand-San Remo.
Georg Zimmermann übernimmt Helferdienste bei Mailand-San Remo
„Ich bin dort noch nie gefahren und freue mich darauf. Mailand-San Remo gehört zu den fünf Monumenten des Radsports, den berühmtesten Eintages-Klassikern“, sagt Zimmermann. Er selbst wird dort Helferdienste für die Sprintspezialisten in seinem Team leisten. Denn in San Remo wird mit einer Sprintankunft gerechnet. „Mit Alexander Kristoff und Biniam Girmay haben wir zwei Top-Fahrer. Kristoff ist der erfahrene Routinier und Biniam der junge Draufgänger. Beide sind gut in Form und wir hoffen, einen in eine gute Position zu bringen.“
23. Gesamtrang bei Paris-Nizza gibt Intermarché-Profi Selbstvertrauen
Zimmermann selbst ist mit seinem 23. Gesamtrang bei Paris-Nizza sehr zufrieden. „Ich bin richtig happy, weil meine Vorbereitung nicht gut war. Und ich habe zu Beginn wirklich gelitten und bin richtig vom Fleck gekommen. Aber es ist von Tag zu Tag besser geworden“, sagt Zimmermann. Das gibt ihm Mut: „Dass ich mich bei so einem schweren Rennen einrollen kann und es mir jeden Tag besser geht, hat mir sehr viel Selbstvertrauen in meinen Körper und meine Leistung gegeben.“ Denn selbst Rundfahrt-Sieger Primosz Rogulic
Duell von Georg Zimmermann und Marco Brenner bei Mailand-Turin
Am Mittwoch hat Zimmermann noch bei „Mailand-Turin“ die Möglichkeit, seine Form zu überprüfen. Auch dort wird er die Sprinter unterstützen. Bei Mailand-Turin wird er auch mit seinem Freund und Augsburger Trainingspartner Marco Brenner an den Start gehen. „Ich werde ihn zuvor auf jeden Fall anrufen“, sagt Zimmermann.
Dann können sie sich ja über ihre gemeinsame Aufgabe austauschen. Denn der 19-jährige Brenner hat im Team DSM die gleichen Helferdienste wie Zimmermann: „Ich werde im Sprintzug eingesetzt und da ist dann Alberto Dainese unser Mann.“ Dem 23-jährigen Italiener wird zugetraut, unter die ersten Fünf zu sprinten.
Marco Brenner geht beim Team DSM weiter in die Ausbildung
Für Brenner ist die Sprintvorbereitung in seinem zweiten Profi-Jahr auf höchstem Niveau ein neues Betätigungsfeld. Bisher galt er eher als Lokomotive am Berg.
„Einen Sprint vorzubereiten, ist viel hektischer und schneller, als sich am Berg zu positionieren. Hier ist alles viel taktischer und das Timing ist viel wichtiger. Da lerne ich jedes Mal dazu“, freut sich Brenner auf den Start in Mailand. Zuvor war er beim Klassiker Strade bianche nicht ins Ziel gekommen.
Der Augsburger Luca Dressler sichert Team Lotto-Kern Haus Etappensieg
Zwei Klassen unterhalb der WorldTour hat Luca Dressler vom deutschen Team Lotto-Kern Haus einen perfekten Start hingelegt. Der 20-jährige Augsburger wurde Gesamtzweiter bei der Zweitagesrundfahrt Aegean Tour auf der griechischen Insel Rhodos.
„Das ist mein bisher größter Erfolg in meiner noch jungen Profikarriere. Den Gesamtsieg habe ich als Zweiter nur um sechs Sekunden verpasst, aber auch das weiße Trikot des besten Jungprofis gewonnen,“ freute sich Dressler. Gleich am ersten Tag fuhr er der Spitzengruppe hinterher, erreichte sie und zog dann den Zielsprint an. „100 Meter vor dem Ziel war mir bewusst, dass ich die Etappe gewinnen werde. Es war ein schönes Gefühl, das Trikot des Gesamtführenden übergestreift zu bekommen.“
Auf der Schlussetappe über 168,8 Kilometer fehlten Dressler am Ende nur sechs Sekunden, die der kanadischen Etappen- und Gesamtsieger-Sieger Matteo Dal-Cin (Team Toronto Hustle) durch eine Zeitgutschrift erhielt. Dressler bleibt auf Rhodos, denn da steht am 20. März das Eintagesrennen des International Grand Prix von Rhodos an. Anschließend fährt Dressler mit seinem Team auch die Tour von Rhodos vom 24. bis 27. März.