Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Radprofis aus Augsburg: Georg Zimmermann und Marco Brenner sind auf einem guten Weg

Radprofis aus Augsburg

Georg Zimmermann und Marco Brenner sind auf einem guten Weg

    • |
    Georg Zimmermann hat im letzten halben Jahr hart gearbeitet, um sich auch in seiner schwächsten Disziplin, dem Zeitfahren, zu verbessern.
    Georg Zimmermann hat im letzten halben Jahr hart gearbeitet, um sich auch in seiner schwächsten Disziplin, dem Zeitfahren, zu verbessern. Foto: Peter Voecht, imago

    Marco Brenner reiste quasi direkt von der Tour of Oman ins Trainingslager ins spanische Girona in Katalonien. Georg Zimmermann ist bis Freitag zu Hause, um sich von der Algarve-Rundfahrt zu erholen. Das Fazit der beiden Profi-Radrennfahrer aus der Region fällt aber nach dem Saisonstart gleich aus: Sie sind zufrieden, auch wenn die Spitzenplatzierungen fehlten. Brenner belegte für das Team DSM im Oman im Gesamtklassement Platz 24, Zimmermann (Intermarché) wurde in Portugal 18.

    Georg Zimmermann holt sich an der Algarve Selbstvertrauen

    Georg Zimmermann: Damit war der 24-jährige Neusässer nicht unzufrieden. „Ergebnistechnisch war das jetzt kein großer Erfolg, aber ich habe mich immer gut gefühlt und das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für die nächsten Rennen.“ Ein achter Platz auf der zweiten Etappe war seine beste Einzelplatzierung. Was aber für sein Team wichtiger war. Sprinter Alexander Kristoff wurde einmal Dritter und Teamkapitän Sven Erik Brystrom am Ende im Gesamtklassement Neunter. Diesen Platz erfuhr sich der Norweger vor allem auf der letzten, schweren Bergetappe. Auch mit der Hilfe von Zimmermann: „Die letzte Etappe war wichtig für mich, weil ich ganz starken Fahrern am Berg folgen konnte und auch unserem Kapitän helfen konnte“, sagt Zimmermann.

    Intermarche-Profi Georg Zimmermann arbeitet am Zeitfahren

    Auch in seiner schwächsten Disziplin, dem Zeitfahren, sieht er Fortschritte, auch wenn er dort auf den späteren Gesamtsieger Remco Evenepoel über vier Minuten verloren hat. „Er ist da unglaublich gefahren. Aber ich habe das letzte halbe Jahr viel trainiert und komme auch da jetzt in die vordere Hälfte des Feldes.“ Besonders die Muskulatur am Rücken, Bauch und am Becken muss Zimmermann aufbauen. „Das ist unheimlich wichtig, um die extreme aerodynamische Position halten zu können und um die Kraft auf die Straße zu bringen. Ich habe da noch viel Arbeit vor mir“, sagt Zimmermann.

    Er ist ehrgeizig, will weiter nach oben, ein Top-Ergebnis erzielen, auf sich aufmerksam machen. Vielleicht gelingt es ihm schon am Wochenende in Frankreich. Da stehen in der Nähe von Lyon die beiden Eintagesrennen Faun-Ardèche Classic und Drome Classic auf seinem Programm.

    Marco Brenner: Der 19-Jährige hat nach dem Saisonstart ein richtig gutes Gefühl. Er geht in sein zweites Jahr als Profi im WorldTour-Team. „Wir haben als Team im Oman schon besser funktioniert. Wir sind auf einem viel höheren Level als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr“, bilanziert Brenner die Tour de Oman. Es war eines der zahlreichen Saison-Eröffnungsrennen, bei denen die Teams die Form ihrer Fahrer überprüfen und die Rangordnung so langsam festlegen.

    Marco Brenner muss weiter Helferdienste im DSM-Team verrichten

    Für Brenner wird sich da (noch) nicht viel ändern. Er muss weiter Helferdienste verrichten. Und das gelang auf der arabischen Halbinsel Brenner und Co ganz gut. „Wir waren eigentlich immer in den Top Ten bei den Etappen, es hat nur ein Top-Ergebnis gefehlt. Auch mit Platz acht des Belgiers Henri Vandenabeele, der das DSM-Team im Oman anführte, im Gesamtklassement war die Teamleitung zufrieden. Brenner wurde 24. und bester Deutscher. Dabei war durchaus mehr drin.

    Doch bei der dritten Etappe bremste ihn die Stallorder. Brenner hatte die Spitzenfahrer an die letzte Schlusssteigung mit drei Kilometern herangeführt und damit seine Arbeit getan. Er durfte langsam ausrollen. Am Ende verlor er über fünf Minuten. „Wir waren alle gleich gut unterwegs und ich hätte auch auf Ergebnis fahren können, aber die Teamleitung muss halt Prioritäten setzen und ich war nicht dabei. Das ist okay. Aber wenn man die fünf Minuten abzieht, wäre ich im Gesamtklassement Zwölfter geworden“, sagt Brenner. Und das macht ihm Mut.

    Radsport ist im Oman ist nur für die Imagepflege wichtig

    Ansonsten war der Ausflug in die Radsport-Diaspora unspektakulär. Wie bei vielen Sport-Events in den Scheich-Regionen geht es einzig und allein um Imagepflege. „Wir haben keinen einzigen Radfahrer außer uns auf der Straße gesehen. Und die Etappen fanden fast nur auf Autobahnen statt. Bei der zweiten Etappe sind wir 160 Kilometer einfach an der Küste entlanggefahren. Es war Gegenwind und im Windschatten hat man nicht einmal richtig treten müssen“, sagt Brenner. Trotzdem war es aufgrund des warmen Wetters eine ideale Vorbereitung.

    Marco Brenner freut sich auf Traditionsrennen Strade Bianche

    Nun freut sich Brenner jetzt auch wieder auf die Rennen in Europa. Und da steht ein richtiger Ein-Tages-Klassiker auf seinem Programm: am 5. März das Eintagesrennen Strade Bianche rund um Siena. „In Italien ist es neben Mailand-San Remo und dem Giro eines der wichtigsten Rennen. Ich bin froh, dass ich da starten darf“, sagt Brenner.

    Er will top vorbereitet sein. Und darum geht es gleich nach dem Trainingslager in Spanien weiter nach Andorra. „Mein Ziel ist es, bei allen Helferdiensten, die ich leisten muss, das Ziel in Siena zu erreichen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden