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Nachruf: Trainer Peter Götz stand für Erfolg im Augsburger Volleyball

Nachruf

Trainer Peter Götz stand für Erfolg im Augsburger Volleyball

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    Als "Volleyballverrückter" bezeichnete sich Trainer Peter Götz gern. Von seinen Mannschaften forderte er immer Spitzenleistungen.
    Als "Volleyballverrückter" bezeichnete sich Trainer Peter Götz gern. Von seinen Mannschaften forderte er immer Spitzenleistungen. Foto: Fred Schöllhorn

    Eine der größten Erfolgsgeschichten im Augsburger Sport ist untrennbar mit dem Namen Peter Götz verbunden. Der charismatische Trainer führte die Volleyballerinnen der TG Viktoria Augsburg 1983 erst in die 1. Bundesliga und löste 1985 dann einen wahren Volleyball-Hype aus, als er mit seiner Mannschaft das Triple aus deutscher Meisterschaft, DVV-Pokal und dem europäischen CEV-Cup gewann. In der Nacht des zweiten Weihnachtsfeiertags ist Peter Götz im Alter von 72 Jahren gestorben.

    Peter Götz heiratete die südkoreanische Zuspielerin Ae Hee Kim

    Nicht nur die Augsburger Volleyballszene wird den ehemaligen Lehrer als leidenschaftliche, eigenwillige, höchst ehrgeizige, aber immer gradlinige Persönlichkeit in Erinnerung behalten. Peter Götz, der sich selbst als „volleyballverrückt“ bezeichnete, verlangte von seinen Sportlerinnen ebenso wie von sich selbst stets Spitzenleistungen. So formte er in Augsburg ein Erfolgsteam, das Mitte der 80er Jahre, angeführt von seiner späteren Ehefrau, der Südkoreanerin Ae Hee Kim, die damalige Vorherrschaft des SV Lohhof unterbrach. Als Zuspielerin zog Ae Hee Kim die Fäden in der Mannschaft und setzte ihre Teamkameradinnen Sylvia Meiertöns, Regina Vossen, Danuta Niemietz oder Cornelia Zucker in Szene. Die große Zeit dieser Mannschaft währte allerdings nur ein Jahr. Eine Saison später musste das Team aus personellen, finanziellen und sportlichen Gründen vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Nicht einmal der kurzfristige Wechsel der Mannschaft zum FC Augsburg konnte die Misere abwenden.

    Peter Götz formte die erfolgreichsten Volleyball-Frauenmannschaften in Augsburg., 1985 bei der TG Viktoria und in den 2000er Jahren bei der DJK Augsburg-Hochzoll.
    Peter Götz formte die erfolgreichsten Volleyball-Frauenmannschaften in Augsburg., 1985 bei der TG Viktoria und in den 2000er Jahren bei der DJK Augsburg-Hochzoll. Foto: Alexander Kaya

    Viele Jahre war Peter Götz bei der DJK Augsburg-Hochzoll als Coach im Einsatz

    Doch Peter Götz konnte die Hände nicht in den Schoß legen und führte Anfang der 2000er Jahre mit der DJK Augsburg-Hochzoll die nächste Frauenmannschaft von der Regionalliga bis in die Bundesliga. Nach einigen reibungslosen Jahren gab es aber auch hier Probleme, vornehmlich finanzieller Art durch einen unzuverlässigen Investor, und die später in VC Augsburg umbenannte Mannschaft musste sich 2011 ebenfalls aus dem Spielbetrieb zurückziehen.

    Radikaler Schnitt von der "Droge" Volleyball

    Peter Götz, der die Maxime „Ganz oder gar nicht“ vertrat, entschied sich dann, aufzuhören. „Danach war für mich Schluss. Ich habe gesehen, dass man in Augsburg Volleyball nicht in der Bundesliga spielen kann“, sagte er in einem persönlichen Rückblick vor vier Jahren. Er habe einen solchen radikalen Schnitt von seiner „Droge“ Volleyball gebraucht. „Denn sobald ich in der Halle war, kamen die Begeisterung oder der Fanatismus, oder was das auch war, zurück“, sagte er.

    Deshalb ließ sich Peter Götz, der sich zwischenzeitlich von Ae Hee Kim-Götz getrennt hatte, auch nicht mehr zu einem Traineramt im unterklassigen Bereich überreden. Stattdessen konzentrierte er sich auf seine eigene Fitness, vertrieb sich die Zeit mit Joggen, Mountainbike-Fahren und Golf. Im Oktober 2019 hatte er mit vielen seiner ehemaligen Spielerinnen noch seinen 70. Geburtstag im Curt-Frenzel-Stadion gefeiert. Das derzeit beste Augsburger Frauen-Volleyballteam der DJK Augsburg-Hochzoll behielt Peter Götz bis zum Schluss im Blick. Schließlich ist dort sein ehemaliger Bundesliga-Co-Trainer Nikolaj Roppel bis heute im Amt.

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