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Kanuslalom-WM: Stefan Hengst setzt mit Bronze im Slalom Extreme einen glanzvollen WM-Schlusspunkt

Kanuslalom-WM

Stefan Hengst setzt mit Bronze im Slalom Extreme einen glanzvollen WM-Schlusspunkt

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    Und noch einmal Edelmetall für einen „Local Hero“. Stefan Hengst (vorne) erkämpfte sich im Slalom Extreme die Bronzemedaille.
    Und noch einmal Edelmetall für einen „Local Hero“. Stefan Hengst (vorne) erkämpfte sich im Slalom Extreme die Bronzemedaille. Foto: FRED SCHOELLHORN

    Im letzten Wettbewerb dieser Kanuslalom-Weltmeisterschaft ballte sich das Publikum an der kürzeren Strecke des Augsburger Eiskanals im Slalom Extreme und feuerte jedes Startquartett an. Vor allem natürlich die verbliebenen drei Deutschen Ricarda Funk, Hannes Aigner und Stefan Hengst. Während bei den Zeitläufen noch jeder einzeln die Startrampe hinuntergeschossen war, gingen bei den Ausscheidungsrennen immer vier Aktive gleichzeitig auf die Strecke. Von Vorlauf über Viertel- bis Halbfinale war es das Ziel, unter die besten zwei zu kommen, um sich so für das Finale zu qualifizieren. Das gelang einem deutschen Fahrer – und einer Fahrerin fast.

    Frisch gekürte Weltmeisterin Ricarda Funk führt Eskimorolle falsch aus

    Bei den Frauen ging als Einzige aus dem Team Deutschland die frisch gekürte Weltmeisterin Ricarda Funk ins Rennen um die Medaillen. Zunächst mit Erfolg. Sowohl im Vorlauf als auch im Viertelfinale fuhr sie beinahe von Beginn an souverän vorne weg. Auch im Halbfinale sah es ähnlich aus und Funk jubelte bei der Einfahrt ins Ziel. Dann erfuhr sie: disqualifiziert. Die Eskimorolle zu Beginn der Strecke war nicht innerhalb der Zone ausgeführt worden, außerdem war ihr ein Fehler an Tor drei angerechnet worden.

    Australierin Jessica Fox gewinnt in Augsburg Extreme Slalom bei den Frauen

    Ein paar Minuten später, als Dauerrivalin Jessica Fox aus Australien die Goldmedaille geholt hatte, war Funk gefasst und nahm die Entscheidung sportlich. Davon wolle sie sich ihr gutes WM-Gefühl nicht nehmen lassen. „Ich bin noch nicht oft Extreme gefahren und eigentlich glücklich, wie ich das hier runtergebracht habe.“ Die vielen Regeländerungen in der jungen Sportart habe sie noch nicht verinnerlicht, daher die Fehler.

    Hannes Aigner fallt im Tumult des Extreme-Slalom-Quartetts zurück und scheidet aus

    Besser lief es bei den Männern – wenn auch nicht bei beiden. Stefan Hengst (KR Hamm) und Hannes Aigner (Augsburger Kajak Verein) starteten im selben Vorlauf. Hengst, der Extreme-Weltmeister von 2019, erwischte den besseren Start. Aigner dagegen bekam im Mittelteil im Tumult ordentlich etwas ab und fiel zurück. Er wurde Dritter und schied aus. Über den gemeinsamen Start mit dem Teamkollegen sagte er: „Auf der einen Seite hast du einen weniger, der aggressiv gegen dich fährt. Auf der anderen Seite überlegst du, ob du den jetzt auch so radikal über den Haufen fährst wie die anderen.“ Aigners Devise: Lieber etwas mehr Abstand halten.

    Stefan Hengst kommt außer Atem, aber mit der Bronzemedaille ins Ziel

    Im Viertelfinale feuerte er Hengst von außen an, doch das hatte der gar nicht nötig. Bis ins Finale paddelte er souverän vorne weg, wo er es schließlich mit den „stärksten Jungs“ zu tun bekam. Der Titelverteidiger aus England Joseph Clarke sicherte sich Gold, Silber ging an den Franzosen Anatole Delassus und Hengst setzte sich mit vollem Einsatz gegen den Schweizer Dimitri Marx durch. „Das war ein harter Fight und ich bin total glücklich, dass ich mit Bronze nach Hause gehe“, sagte Stefan Hengst, der seit rund acht Jahren in Augsburg lebt, noch außer Atem im Ziel. Für das verpasste Kajak-Finale am Vortag sei das mehr als ein Trost gewesen, von Ärger keine Spur. „Vor heimischem Publikum ein Rennen zu fahren bei der Stimmung – besser geht’s ja nicht, oder?“

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit der Weltklasse-Kanutin Ricarda Funk an:

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