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Kanuslalom: Noch viel Nachholbedarf auf der Olympiastrecke von Paris 2024

Kanuslalom

Noch viel Nachholbedarf auf der Olympiastrecke von Paris 2024

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    Hannes Aigner kam auf der Olympiastrecke von Paris 2024 nicht besonders gut zurecht.
    Hannes Aigner kam auf der Olympiastrecke von Paris 2024 nicht besonders gut zurecht. Foto: Uta Büttner

    Mit Enttäuschungen endete das Weltcup-Finale im Kanuslalom auf der Olympiastrecke von Paris 2024. In den Kajak-Cross-Entscheidungen am letzten Tag haben alle Deutschen die ersten Kopf-an-Kopf-Rennen nicht überstanden. Selbst Hannes Aigner (Augsburger KV), der einzige mit einer realistischen Chance aufs Weiterkommen, schaffte es im Hoffnungslauf nicht, sich durchzusetzen. Im ersten Lauf hatte der 34-Jährige vom Start weg keine Chance, lag als Vierter sofort zurück. "Ich hatte mir die falsche Startposition ausgesucht. Das war eine taktische Fehlentscheidung", sagte er.

    Da die Wettkämpfe im olympischen Format ausgetragen wurden, hatte er noch eine zweite Chance. Die Verlierer der ersten Rennen traten noch einmal gegeneinander an. Diesmal kam er gut weg, führte das Feld bis zum ersten Aufwärtstor an. Dort wurde er von seinem Verfolger abgedrängt. "Dann habe ich es nicht mehr geschafft, zurückzukommen." Denn in dieser Zeit nutzten die Konkurrenten am zweiten Aufwärtstor die Gelegenheit, um sich vor Aigner zu platzieren.

    Aigner beklagt mangelnde Erfahrung im Kampf gegen andere Sportler

    Bis dato war alles nach Plan gelaufen, aber, so sagte er, "im Kampf gegen andere Sportler haben wir einfach noch nicht so viel Erfahrung, weil wir es einfach nicht trainieren. Wir haben das ganze Jahr über keine einzige Trainingssession gemacht. Die einzige Trainingserfahrung, die da ist, ist aus den Weltcup-Heats." Natürlich sei es das beste Training, was es gebe, "aber ich tue mich einfach noch schwer, im Kontakt meine Position zu behaupten".

    Noah Hegge (KS Augsburg) war bereits im Einzelzeitfahren gescheitert. Als 44. konnte er sich nicht unter die 42 zeitschnellsten Fahrer platzieren, um sich für die Kopf-an-Kopf-Rennen zu qualifizieren. Bei den Damen war als einzige deutsche Starterin Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) in die Rennen gegangen, die 17-Jährige schied aber in der Hoffnungsrunde aus. 

    Am Samstag waren Hannes Aigner (Augsburger KV) und Noah Hegge (KS Augsburg) bei den Kajak Männern (K1) ins Finale gepaddelt. Aigner war im Halbfinale mit 90,43 Sekunden ein starker Lauf durch den Stangenparcours auf Platz zwei gelungen, den er jedoch nicht wiederholen konnte. Der Sieg ging mit 89,20 Sekunden an den Franzosen Titouan Castryck. Auf seiner Heimstrecke deklassierte er seine Konkurrenz mit einem Vorsprung von 2,58 Sekunden auf die beiden Silbermedaillengewinner Vit Prindis aus Tschechien und den Briten Jonny Dicksen, die zeitgleich waren. 

    Aigner mischte im Endlauf lange Zeit mit. Bis zur dritten Zwischenzeit, fünf Tore vor dem Ziel, war er mit einem Rückstand von 2,02 Sekunden auf den Erstplatzierten noch mitten im Kampf um die Medaillen. "Im unteren Bereich hatte ich dann einen kleinen Fahrfehler drin, der sich sehr hart geäußert hat", erklärte der 34-Jährige. Die Folgen waren eine Torberührung, "dann bin ich von der Linie abgekommen und habe noch ein Tor berührt. Somit bin ich ziemlich weit nach unten durchgereicht worden". Am Ende bedeutete das Platz elf für ihn. 

    Im Canadier der Damen waren die Deutschen chancenlos

    Teamkollege Hegge hatte ein Tor nicht korrekt befahren. Die Folge: 50 Strafsekunden und Rang zwölf. "Ich bin erst einmal glücklich, dass ich die Qualifikation und das Halbfinale so solide gefahren bin", sagte der 24-Jährige. Der Einstieg in den Endlauf war ihm auch gut gelungen, eine Berührung im oberen Bereich habe ihn noch nicht gestresst. Dann entschied er sich, eine schwierige Torkombination direkt statt mit einer Rückwärtsdrehung zu befahren, um Zeit herauszuholen. "Das ist natürlich mit einem gewissen Risiko verbunden. Aber das war der klare Plan. Und da war ich ein bisschen zu ungeduldig und rutschte an der Walze vorbei." Die Folge war, dass er das folgende Tor nicht mehr richtig erwischte. 

    In der zweiten Slalom-Entscheidung am Samstag, im Canadier der Damen, waren die Deutschen chancenlos. Für Elena Lilik (KS Augsburg), die vorige Woche noch mit den Folgen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen hatte, war das Mammutprogramm am Freitag mit den Kajak-Entscheidungen und Qualifikationsläufen im Canadier am Ende zu kräftezehrend. Die Gesamtweltcup-Zweite im K1 schied als 28. aus. Gold, Silber und Bronze gewannen die Australierin Jessica Fox, Gabriela Satkova aus Tschechien und Mallory Franklin aus Großbritannien.

    Damit ist die für die Deutschen schwere Saison beendet. Cheftrainer Klaus Pohlen sagte nach den Wettkämpfen in Paris: "Wie wir schon einmal gesagt haben, werden wir erst einmal in uns gehen und alles in Ruhe analysieren müssen." Man werde die "entsprechenden Ableitungen" für nächstes Jahr ziehen und insgesamt vielleicht mit einer etwas anderen Vorbereitung die nächste Saison beginnen.

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