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Kanuslalom: Die internationale Paddeljugend kommt nach Augsburg – aber im Eiskanal ist kein Wasser

Kanuslalom

Die internationale Paddeljugend kommt nach Augsburg – aber im Eiskanal ist kein Wasser

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    So sieht der Augsburger Eiskanal aus, wenn nicht genügend Wasser in die Wettkampfstrecke geleitet wird.
    So sieht der Augsburger Eiskanal aus, wenn nicht genügend Wasser in die Wettkampfstrecke geleitet wird. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Ganz im Zeichen der internationalen Paddeljugend sollte die Wettkampfwoche am Augsburger Eiskanal stehen. Der Augsburger Kajak Verein (AKV) organisiert bis Sonntag den ECA-Junior-Cup mit über 300 Starterinnen und Startern aus 13 Nationen, eine internationale Rennserie, die in sieben Ländern in Europa ausgetragen wird. Doch Anfang dieser Woche kam der Schock für die Gastgeber: der Eiskanal führte kein Wasser. 

    Ohne vorherige Ankündigung hatte der Wasser-Kraftwerkbetreiber Uniper, der das Speicherkraftwerk am Forggensee betreibt, die Wasserzulieferung ausgesetzt oder zumindest so heruntergefahren, dass für die Wettkampfstrecke nichts mehr übrig blieb. Für Melanie Martin, die Vorsitzende des Augsburger Kajak-Vereins, und ihr Team eine Katastrophe. "Für den Wettkampf und das vorherige Training sind Jugendliche aus aller Welt angereist und alle sitzen jetzt auf dem Trockenen. Wir wurden nicht informiert und mussten alle Zeitpläne über den Haufen werfen", ist Martin fassungslos.

    Somit wiederholt sich nun das, was in Augsburg bereits 2022 für große Aufregung vor der Kanuslalom-Weltmeisterschaft sorgte. Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit wurde auch damals der Wasserzufluss vom Kraftwerksbetreiber reduziert, so dass die Wettkampfstrecke nicht mehr geflutet werden konnte. Um die WM zu retten, hatte die Stadt damals in einer Notaktion den benachbarten Kanal, der die weitere Stadtkanäle speist, aufgestaut. Eine logistisch anspruchsvolle und kostspielige Angelegenheit, die für den ECA-Cup nicht noch einmal durchgezogen werden konnte. 

    Stadt Augsburg wurde von der Uniper-Entscheidung ebenso überrascht wie der AKV

    Laut Johannes Heiß vom Sport- und Bäderamt, dem ehemaligen Projektleiter der Kanu-WM, wurde von Uniper zugesichert, dass am Donnerstag wieder Wasser auf der Wettkampfstecke fließen wird. "Der Eiskanal ist aktuell leer, weil es wenig geregnet hat und Uniper Strom erzeugen will. Und er ist jetzt leer, damit wir ab Donnerstag Wasser haben. So ist es mit Uniper besprochen. Trotzdem ist es super ärgerlich, weil es so kurzfristig war." 

    AKV-Vorsitzende Melanie Martin versteht nicht, wieso man den Verein mit seiner Großveranstaltung so auflaufen lässt. "Man hätte doch in den letzten Wochen schon Wasser sparen und aufstauen können. Wozu melden wir unsere Veranstaltungen denn schon am Jahresanfang an. Und dann werden wir noch nicht einmal informiert", ärgert sich Martin. Auch der Stadt Augsburg seien in diesem Fall die Hände gebunden, betont Heiß, man sei von der Uniper-Entscheidung genauso überrascht worden wie der Verein. Um solche Szenarien künftig zu vermeiden, laufe auch gerade eine Machbarkeitsstudie, wie in Zukunft die städtischen Kanalsysteme so umgestellt werden können, dass auch bei Niedrigwasser im Lech die zehn Kubik für den Eiskanal abgezweigt werden können. "Aktuell ist es eine nicht befriedigende Situation", räumt Heiß ein. 

    Christian Stanzel gilt als einer der Favoriten für die Gastgeber des Augsburger Kajak-Vereins beim internationalen ECA-Cup am Wochenende auf dem Eiskanal.
    Christian Stanzel gilt als einer der Favoriten für die Gastgeber des Augsburger Kajak-Vereins beim internationalen ECA-Cup am Wochenende auf dem Eiskanal. Foto: Helga Scheppach

    Auch der Paddelnachwuchs startet in der neuen olympischen Sportart Kayak-Cross

    Sollte das Wasser noch rechtzeitig kommen und der AKV seinen Wettkampf durchziehen können, wird im Canadier (C1) und im Kajak (K1) in den männlichen wie weiblichen Juniorenklassen im Kanuslalom U14, U16, U18 gefahren. Zudem soll auch ein Rennen im spektakulären Kayak-Cross (U16, U18) stattfinden, bei dem vier Boote gleichzeitig auf dem Wildwasser den Weg ins Ziel suchen. Diese neue Disziplin wird bei den Olympischen Spielen in Paris kommendes Jahr erstmals vertreten sein.

    Beim ECA-Junioren-Cup werden Ende Juli die jeweiligen Sieger der Rennserie feststehen. Wer die meisten Punkte aus den einzelnen Rennen errungen hat, wird oben auf dem Treppchen stehen. Im vergangenen Jahr wurde AKV-Fahrer Christian Stanzel Gesamtsieger in der Gruppe der Fahrer U18 und geht damit auch als einer der Favoriten in die Kajakwettbewerbe. Ebenfalls im K1 U18 treten von den Gastgebern des AKV Pablo Calliet und Lara Kriesinger an, Justina Gillich startet im C1. In der Jugend U16 schickt der AKV fünf Jugendliche an den Start, in der U14 eine Kajakspezialistin. 

    Die nächsten Stationen in der ECA-Serie sind Österreich, Polen und Tschechien

    Die ersten Stationen der Rennserie waren Italien und die Slowakei, nach Augsburg geht es nach Österreich, Polen und Tschechien. In allen Kategorien sind Starterinnen und Starter vom AKV sowie von der Kanuabteilung des TSV Schwaben Augsburg am Start.

    Der Kanu-Nachwuchs fiebert diesem Wettkampf innerhalb der ECA-Rennserie besonders entgegen, da sich die internationale Kanujugend hierbei erstmals unter Wettkampfbedingungen auf einer offiziellen Olympia- und Weltmeisterstrecke, dem Augsburger , untereinander misst. 

    Der Zeitplan: Freitag, 30. Juni: 17 Uhr Kayak Cross Trials, Heats und Finale, 20 Uhr Siegerehrung
    Samstag, 1. Juli: 9.45 Uhr Kanuslalom Rennen 1 Qualifikation 1. Run, 13.30 Uhr 2. Run, 13.45 Uhr Finale
    Sonntag, 2. Juli: 8 Uhr Kanuslalom Rennen 2 Qualifikation 1. Rund, 13.30 2. Run, 18 Uhr Siegerehrung 

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