Damit hatte im Vorfeld wohl keiner gerechnet. Schon gar nicht der neue Trainer der Drittliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten, Udo Mesch. Seinen Schützlingen gelang zum Auftakt im Derby beim Zweitliga-Absteiger HCD Gröbenzell gleich einmal eine Überraschung: mit dem 36:29 (20:13)-Auswärtssieg setzten die Rot-Weißen ein erstes Ausrufezeichen.
„Ich wusste, dass wir stärker spielen können als vielleicht eingeschätzt, aber diese Vorstellung konnte man wahrlich nicht erwarten“, erklärte der TSV-Coach, der im ersten Durchgang die wohl beste Leistung seiner Truppe in der bisherigen Amtszeit zu Gesicht bekam: „Hoch konzentrierte Abwehrarbeit und in der Offensive immer wieder die entscheidenden Lösungen gefunden“ – diese Herangehensweise sorgte für eine klare Dominanz der Gäste bis zum Seitenwechsel. Während Gröbenzell stark abhängig von den Aktionen der Ex-Haunstetterin Christine Königsmann im rechten Rückraum und der kaum zu haltenden Kreisläuferin Svenja Demmel (jeweils 9 Treffer) war, verteilten sich die Anteile auf rot-weißer Seite auf einige mehr Akteure.
Lediglich Chiara Joerss mit schier unglaublichen 14/6 Toren ragte aus dem TSV-Gefüge heraus, wenngleich diese zumeist nicht aus Einzelaktionen zustande kamen. Ebenso stark war die Vorstellung von Torfrau Kiara Spindler, die mit zwölf Paraden maßgeblichen Anteil an der Halbzeitführung hatte. Nach der Pause lautete die Devise der Gäste „keineswegs nachlassen“, zumal man auch in der Vergangenheit hier schon sein „blaues Wunder“ erlebt hat. Gröbenzell erhöhte die Schlagzahl zusehends, aber Haunstetten konnte den Abstand bis zum 30:23 in der 49. Minute verteidigen. Die Einheimischen nutzten jetzt sämtliche taktischen Mittel und neben dem phasenweise siebten Feldspieler auch eine kurze Deckung gegen die wieder einmal stark aufspielende TSV-Spielmacherin Patricia Link. Und mit drei schnellen Treffern in Serie war innerhalb von nur zwei Minuten die Partie fast zum Kippen gebracht. Torhüter-Routinier Sabrina Albrecht rettete hier ihre Farben mit einer Glanzparade gegen die völlig freie Gastgeber-Rechtsaußen und Haunstetten konnte so seinen Vorsprung bis Spielende wieder ausbauen.
Erstes Heimspiel für den TSV Haunstetten erst am 5. Oktober
Dass sofort wieder eine Spielpause ansteht und die erste Heimpartie erst am 5. Oktober stattfindet, schmeckt Udo Mesch überhaupt nicht: „So eine Spielplanung bei lediglich 22 Partien muss man erst einmal verstehen. Aber es hilft nichts, wir werden jetzt zwei Wochen im Training Vollgas geben und dann wird auch gegen die Bundesliga-Reserve des TuS Metzingen wieder ein starkes Team auf der Platte sein.“
TSV Haunstetten Spindler, Albrecht (Tor); Joerss (14/6), Link (4), Smotzek, Dieterich, Fischer, Knöpfle, Prokop (je 3), Wedrich (2), Hänsel (1), Gaugenrieder, Bosch, Schütte
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