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Handball: TSV Haunstetten: Alles neu bei den Handball-Teams

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TSV Haunstetten: Alles neu bei den Handball-Teams

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    Frischer Wind beim TSV Haunstetten:   Udo Mesch (links) trainiert die Frauen  und Christian Kofler  das Männer-Team-
    Frischer Wind beim TSV Haunstetten: Udo Mesch (links) trainiert die Frauen und Christian Kofler das Männer-Team- Foto: TSV Haunstetten

    Die Erinnerungen in der Handball-Abteilung des TSV Haunstetten an den Sommer 2022 sind noch gut. Die Männermannschaft hatte in der Bayernliga (jetzt Regionalliga) souverän die Klasse gehalten und sich sogar für die Aufstiegs-Play-offs qualifiziert, während die Drittligafrauen in der Relegation haarscharf an der 2. Bundesliga vorbeigeschrammt waren. Obwohl seitdem erst zwei Jahre vergangen sind, ist viel passiert. Vom Fast-Aufstiegsteam der Frauen haben vier Leistungsträgerinnen den Verein verlassen, darunter Eigengewächs Sarah Irmler, die mit Frisch Auf Göppingen künftig in der 1. Bundesliga antritt. Zuletzt konnten die Rot-Weißen dies noch gut kompensieren und schlossen die vergangene Saison auf Platz sechs der dritten Liga ab, doch dies nicht zuletzt dank den Talenten Michelle Schäfer und Julika Birnkammer. Doch auch dieses Duo verlässt den Verein und wechselt in die 2. Bundesliga. Außerdem beendet Vereinsikone Herbert Vornehm nach 44 Jahren sein Engagement an der Seitenlinie.

     Herbert Vornehm wurde mit einem Spalier aus Rosen von seinen Spielerinnen verabschiedet.
    Herbert Vornehm wurde mit einem Spalier aus Rosen von seinen Spielerinnen verabschiedet. Foto: Fred Schöllhorn

    Udo Mesch kehrt zum TSV Haunstetten zurück

    Es ist also Zeit für einen Neuanfang, auf und neben dem Feld. Als neuen Frauen-Trainer konnte man mit Udo Mesch einen „alten Bekannten“ für sich gewinnen. Von 2012 bis 2015 trainierte er bereits die Haunstetter Männermannschaft, zuletzt stand er für die Handballer des TSV Friedberg an der Seitenlinie. Nun möchte Mesch sich neuen Herausforderungen stellen: „Ich werde keine Männermannschaft mehr trainieren. Das reizt mich Null Komma null.“ Deshalb versucht er sich jetzt im Frauen-Handball. Das freut Spielerin Sabrina Fischer. „Udo war unser Wunschkandidat. Wir sind sehr froh, dass er sich für diese Aufgabe entschieden hat“, sagt Fischer, die auch Co-Trainertätigkeiten übernimmt.

    „Wahnsinniger“ Aderlass bei den Frauen

    Was den Kader betrifft, muss Mesch einen „wahnsinnigen Aderlass“ beklagen. Bereits erwähnt wurden die Abgänge von Schäfer und Birnkammer, außerdem beendet Anja Niebert, die schon zu Zweitligazeiten für den Verein spielte, ihre Handballkarriere. Hinzu kommt, dass Pauline Driske, die sich zu einer Leistungsträgerin entwickeln sollte, aufgrund eines Auslandssemesters für ein halbes Jahr fehlen wird. Ersetzen sollen die Verluste hauptsächlich Spielerinnen aus den eigenen Reihen, TSV-Urgestein Patricia Link und Junioren-Nationalspielerin Marie Prokop werden tragende Rollen übernehmen. Zusätzliche Verstärkung bekommen die Rot-Weißen auf den Außenpositionen: Nach einem Jahr in der Schweiz kehrt Rechtsaußen Anne Hänsel nach Haunstetten zurück, für die andere Seite kommt Sophie Jatta vom TSV Ottobeuren. Wozu diese Mannschaft fähig ist, kann Udo Mesch noch nicht sagen.

    Derbies gegen Aufsteiger TSV Schwabmünchen

    Höhepunkte werden in der neuen Drittliga-Saison, in die Haunstetten am 21. September in Gröbenzell startet, zweifellos die beiden Derbys gegen Aufsteiger Schwabmünchen. Generell hält man sich beim TSV jedoch mit Prognosen zurück. Nur eine Sache weiß der neue Trainer sicher: „Wir werden nicht um den Aufstieg mitspielen.“

    Männerteam hat turbulente Zeiten hinter sich

    Ganz anders sieht die Ausgangslage bei den Haunstetter Männern aus. Diese haben eine turbulente Zeit hinter sich, mit vier Cheftrainern in zwei Jahren. Nach dem Klassenerhalt 2022 folgte eine Saison später der verdiente, wenn auch etwas unglückliche Abstieg in die Landesliga. Die vergangene Spielzeit begann man mit einem Katastrophenstart mit vier Niederlagen, schaffte dann jedoch die Kehrtwende und landete auf dem dritten Platz, nur vier Punkte von der Aufstiegsrelegation entfernt. Das lag unter anderem an Lorenz Hartl, der im Oktober als Trainer eingesprungen war. Er legte nach Ende der Saison sein Amt aus beruflichen Gründen nieder.

    Ex-Bundesliga-Spieler trainiert die Landesliga-Handballer

    Also begann die erneute Suche nach einem Coach. Mit Christian Kofler kommt ein Ex-Bundesligaspieler als Trainer an den Lech. „Ich habe gewusst, dass wir hier ein gutes Umfeld und gute Trainingsbedingungen haben, und bis jetzt hat sich das bestätigt“, so Kofler über seinen neuen Verein. Unterstützt wird er von Torwarttrainer Thomas Bäuml, den er bereits von seiner früheren Tätigkeit als A-Jugendtrainer beim TSV Herrsching kennt. „Der Kontakt mit Tom war immer schon gut“, erzählt Kofler – ein weiterer Grund, sich für Haunstetten zu entscheiden. Bäumls Sohn Philipp spielte als Torhüter unter Koflers Leitung in Herrsching, er wird nun in Augsburg den Schritt in den Herrenbereich wagen.

    Damit ist er nicht der einzige. Mit Philipp Bäuml, Jan Vogl, Benjamin Völker, Marc Kolleth, und seinem Sohn Luca folgen Kofler gleich fünf Schützlinge aus Herrschinger Zeiten nach Haunstetten. Zudem verstärkt Jan Wiedmer vom TSV Schwabmünchen die Mannschaft. Sie alle treiben die Verjüngung des Teams voran - und müssen gleichzeitig bedeutende Abgänge kompensieren. Lucas Plank, Niclas Buck, Simon Krattenmacher und Valentin Schmid verlassen den Verein und reißen damit eine große Lücke in die gewohnte 6:0-Abwehrformation. „Das sind routinierte Leistungsträger, die wir jetzt ersetzen müssen“, weiß Kofler und setzt deshalb spielerisch auf neue Ansätze. „Er macht einige Sachen anders, daran müssen wir uns zum Teil noch gewöhnen“, sagt Spieler und Co-Trainer Alexander Horner, was Christian Kofler bestätigt: „Wir müssen noch viele Schritte gehen, aber dafür ist die Vorbereitung ja da.“

    Im Rahmen dieser konnte man zuletzt sogar Regionalligisten TSV Allach schlagen. Spielmacher Max Manz warnt jedoch davor, daraus voreilige Schlüsse zu ziehen: „Es kann sein, dass das eine einmalige Sache war.“ Vielmehr werden die ersten Pflichtspiele in der Oberliga Süd am 21. September und 28. September richtungsweisend sein, denn dann trifft man auf Regionalliga-Absteiger Simbach und den letztjährigen Tabellenzweiten Dietmannsried. Unabhängig vom Ergebnis verspricht Christian Kofler: „Das kann eine Saison werden, die einfach Spaß macht.“

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