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Gymnastik und Tanz: Wettkampf-Gymnastik boomt beim TSV Firnhaberau

Gymnastik und Tanz

Wettkampf-Gymnastik boomt beim TSV Firnhaberau

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    Die Gruppe des TSV Firnhaberau präsentierte beim Bayern-Cup in Gersthofen in der Altersklasse 11 bis 15 einen Tanz angelehnt an den Film "Ainbo – die Hüterin des Amazonas". Am Ende belegte das Team beim DTB-Dance-Cup Rang zwei.
    Die Gruppe des TSV Firnhaberau präsentierte beim Bayern-Cup in Gersthofen in der Altersklasse 11 bis 15 einen Tanz angelehnt an den Film "Ainbo – die Hüterin des Amazonas". Am Ende belegte das Team beim DTB-Dance-Cup Rang zwei. Foto: Angela Merten, Sport In Augsburg

    Als der Hallensprecher die Platzierung verkündet, können die Gymnastinnen des TSV Firnhaberau ihre Freude nicht mehr zurückhalten. Lautstarke Jubelschreie entweichen nicht nur den fünf Sportlerinnen in ihren knalltürkisen, in Handarbeit aufwändig bestickten Showkostümen, sondern auch ihrem Anhang auf der Tribüne in der Sporthalle der Anna-Pröll-Mittelschule in Gersthofen. Obwohl sich die Gruppe neu formiert hat und der erste Auftritt beim Bayern Cup in der Wettkampf-Gymnastik noch die ein oder andere Schwäche aufweist, schaffen es die fünf aufs Treppchen. Platz drei gegen die starke Konkurrenz aus Altdorf, München, Gersthofen und Traunstein.

    Bei der Wettkampf-Gymnastik handelt es sich um die Breitensportvariante der olympischen Sportart Rhythmische Sportgymnastik. Trotzdem trainieren die meist jungen Sportlerinnen mindestens zwei bis dreimal die Woche, um mit den diversen Handgeräten im Wettkampf bestehen zu können. Neun Gymnastinnen des TSV Firnhaberau hatten sich im Vorfeld für den Bayern Cup in Gersthofen qualifiziert. Mit Lina Walter und Emely Mischkotzi sind darunter zwei Vereinsmitglieder, deren Ergebnisse im Einzel gleich noch einmal Anlass zur Freude bieten. 

    Lina Walter setzt sich mit den Handgeräten Keulen und Reifen gegen die komplette Konkurrenz ihrer Altersklasse durch und wird bayerische Meisterin in der Kür-Wettkampfgymnastik der 15- bis 17-Jährigen, ihre Vereinskameradin kommt auf Platz fünf. Für beide bedeutet dies die Qualifikation für den nächst höheren Regio Cup. Das Sahnehäubchen auf ein gelungenes Wettkampf-Wochenende setzt schließlich noch die Firnhaberauer Dance-Kleingruppe, die es in der Altersklasse 11 bis 15 auf Platz zwei schafft. 

    Auf Rang drei landete die Gymnastik-Gruppe des TSV Firnhaberau beim Bayern Cup in Gersthofen.
    Auf Rang drei landete die Gymnastik-Gruppe des TSV Firnhaberau beim Bayern Cup in Gersthofen. Foto: Oliver Reiser

    Entsprechend stolz auf ihre Schützlinge sind die Firnhaberauer Abteilungsleiterin Claudia Wiedemann und ihre Jugendleiterin Carmen Oharek. Beide Trainerinnen sitzen bei den Bayern-Cup-Wettkämpfen auch in der Jury. Allein 18 Gymnastikgruppen und 26 Dance-Gruppen in drei verschiedenen Altersklassen haben sie am Sonntag zu bewerten. Am Tag zuvor treten fast 50 Starterinnen aus ganz Bayern in der Einzel-Gymnastik an. 

    Gymnastik-Abteilung des TSV Firnhaberau kann sich "vor Anfragen nicht retten"

    Die Sportart boomt, was auch Claudia Wiedemann für ihren Verein bestätigen kann. "Ich kann mich nicht retten vor Anfragen von Kindern. Wir haben eine lange Warteliste", sagt die Abteilungsleiterin. "Unser Problem in der Firnhaberau sind nach wie vor die Trainingszeiten. Uns fehlt eine Halle. Natürlich haben wir beim TSV unsere eigene Gymnastikhalle, aber die ist bumsvoll. Das geht vormittags mit Mutter-Kind-Turnen los, dann kommen die Kinder ab drei Jahren, dann die Drittklässler, irgendwann die Erwachsenen und am Montagabend habe ich sogar ein Männerballett", schildert Claudia Wiedemann den regen Betrieb in ihrer Abteilung. 

    Diese weist 490 Mitglieder auf und ist mittlerweile zur größten Sparte des Vereins geworden ist. "Das liegt sicher mit an unserer Nachwuchsförderung. Wir fangen ja schon im Alter von drei Jahren mit Kleinkind-Turnen an, damit die Kinder alle Bewegungserfahrungen mitbekommen. Und wir könnten definitiv noch mehr machen", sagt Wiedemann. Besonders seit der Corona-Zwangspause sei der Ansturm enorm. Wiedemann registriert einen starken Nachholbedarf gerade bei den Sechs- und Siebenjährigen, die aufgrund der Pandemie in der sportlichen Bewegungs-Ausbildung bis zu drei Jahre verloren hätten. 

    Bayerische Meisterin Lina Walter macht schon den Trainerschein

    Um den Ansturm zu bewältigen, sind auch die Leistungs-Gymnastinnen des Vereins schon in die Ausbildung des Nachwuchses integriert. Sie übernehmen dann die Gruppen der Kleinen, wie etwa die neue bayerische Meisterin, die 16-jährige Lina Walter, die in diesem Jahr ihren Trainerschein machen wird. Doch egal ob Trainerin, erfahrene Athletin oder Neuling, für alle sei die Wettkampf-Gymnastik ein Bereich, der hohe Disziplin erfordere, betont Wiedemann. "Einmal in der Woche Training reicht in dieser Sportart einfach nicht". 

    Auch bei der Sport-Gala der Stadt Augsburg ist der TSV Firnhaberau im Einsatz

    Um da die Motivation hochzuhalten, seien Wettkämpfe wie die Meisterschaften oder der Bayern Cup unbedingt notwendig. "Die Sportlerinnen in meiner Abteilung brauchen ein Ziel", betont Wiedemann. Das kann die Sport-Gala der Stadt Augsburg sein, bei der die Abteilung des TSV Firnhaberau am 15. März das Rahmenprogramm gestalten wird, die vereinseigene Gala, die der TSV einmal im Jahr in der Stadthalle Gersthofen (in diesem Jahr am 22. und 23. Juni) mit all seinen Gymnastik- und Showtanzgruppen ausrichtet, oder auch Wettkämpfe für Klein und Groß. 

    So ist das nächste sportliche Highlight, auf das die Jüngsten des TSV Firnhaberau nun hinfiebern, der Einhorn Cup des DTB, der am 21. Juli in Stadtbergen stattfindet. Am Tag zuvor, am 20. Juli, treten die großen Gruppen an gleicher Stelle zur bayerischen Meisterschaft in Gymnastik und Tanz sowie im Bayern Cup DTB-Dance an. Selbstverständlich, dass die Gymnastinnen des TSV Firnhaberau jetzt schon akribisch darauf hintrainieren, auch dort dann wieder Plätze auf dem Treppchen zu ergattern. 

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