Wenn alles so läuft, wie man es sich beim FC Bayern München und seinen Anhängern erträumt, dann könnte ein Mitglied des Fanclubs Red-White Glammhogga am 31. Mai kommenden Jahres nach dem Finale in München den Champions League-Pokal in die Höhe stemmen. Bayern-Abwehrrecke Min-jae Kim wurde nämlich bei seinem Besuch in Gersthofen zum Ehrenmitglied des 560 Mitglieder zählenden Vereins ernannt. Und nicht nur das: Der 28-Jährige sicherte sich auch die erste vereinsinterne Meisterschaft im Bierdeckel-Schnappen.
Dabei hatte Ehrenvorsitzender Rudi Tausend schon Sorge, dass man den Südkoreaner nach der ersten Saisonniederlage des FC Bayern München in Mainz, bei der der Innenverteidiger für seine Leistung von einer großen Boulevardzeitung mit der Note sechs bedacht wurde, ausgepfiffen werden könnte. „Das war kein schönes Geschenk für unsere Weihnachtsfeier, die am Vorabend stattgefunden hat“, lamentierte der „Bayern-Rudi“. Doch dem war nicht so. Ganz im Gegenteil. Die allesamt im Bayern-Outfit erschienen Fans bereiteten Min-jae Kim in der in den Vereinsfarben rot und weiß geschmückten Turnhalle des TSV Gersthofen einen begeisterten Empfang, nachdem sie schon eine Stunde zuvor zusammen mit Bene Hessler, dem Sänger der Stimmungsband „Leckomio“, alle Bayern-Hits rauf und runter gesungen hatten.
Für den 67-fachen Nationalspieler, der vor Beginn der vergangenen Saison vom SSC Neapel nach München kam, war es der erste Auftritt bei einem Fanclub des FC Bayern. Die Glammhogga hingegen durften vor zehn Jahren bereits einmal Weltmeister Jerome Boateng willkommen heißen. Mit seinen Begrüßungsworten „Servus“ und „Habe die Ehre“ hatte Min-jae Kim bei seiner Premiere das Eis aber schnell gebrochen. Für weitere Auskünfte musste Übersetzer Dee Hong herhalten, den der FC Bayern ebenso wie einen eigenen Ordnungsdienst nach Gersthofen entsandt hatte. „Es ist für ihn eine große Ehre, hier zu sein. Er freut sich, vor so vielen leidenschaftlichen Fans zu sitzen“, ließ Kim wissen.
Mit asiatischer Geduld und Freundlichkeit erfüllte der von den großen Sportzeitschriften als „Abwehr-Monster“ titulierte Kim alle Foto- und Autogrammwünsche. Die erste Saisonniederlage des FC Bayern war für ihn kein Thema. „Wir werden Gas geben und die Champions League gewinnen“, lautete seine Zielvorgabe. Von den Gastgebern erhielt er dafür einen Sack koreanischen Reis, der Energie und Kraft verleihen soll. Denn der FC Bayern hat noch eine lange Reise vor sich, wenn man Thomas Müller Glauben schenken darf. Die glücklichen Mitglieder des Fan-Clubs Glammhogga sind jedenfalls fest davon überzeugt.
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