Beim Blick auf die Tabelle kann Türkspor Augsburg mehr als zufrieden sein. Aktuell steht der Fußball-Bayernligist, der sich Ende November mit einem 1:0-Sieg bei der SpVgg Unterhaching II in die Winterpause verabschiedet hat, auf dem neunten Platz. Mit 30 Punkten ist der Mannschaft von Trainer Ajet Abazi bereits ein Meilenstein gelungen: Schon jetzt haben die Fußballer von Türkspor mehr Punkte gesammelt als in der gesamten letzten Spielzeit. In der abgelaufenen Spielzeit kamen in 34 Partien nur 29 Zähler zusammen.
Die Abstiegsrelegation, in die Türkspor das zweite Mal in Folge musste, bedeutete einen Wendepunkt im Kalenderjahr 2024. Zuvor wussten die Augsburger selten zu überzeugen, waren von Verletzungspech geplagt und verloren teils unglücklich. Dass am Ende 14 Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz fehlten, war zudem ernüchternd. In der Relegation zeigten die Augsburger aber dann, wozu sie fähig sind. Mit leidenschaftlichen und sehr disziplinierten Auftritten gegen den FC Kempten und den FC Gundelfingen setzte man sich in der schwierigen Relegation durch und blieb Bayernligist. „Wir haben dort sehr kompakt agiert, und die ganze Mannschaft hat ihren Job hervorragend gemacht. Daran konnten wir dann auch anknüpfen“, sagt Trainer Abazi rückblickend.
Türkspor Augsburg hat im Sommer seinen Kader verändert
Im Sommer wurde der Kader in der Breite verstärkt, und Türkspor wusste auch zum Saisonstart in der Bayernliga zu überzeugen. Bis Ende September setzte sich die Abazi-Elf in der Spitzengruppe der Liga fest und stellte lange Zeit die treffsicherste Offensive. „Wir wissen das zu schätzen, auch weil wir uns bewusst sind, wo wir hergekommen sind“, sagte Abazi nach dem Auswärtssieg in Ismaning. Seine Mannschaft, die ohne größere Pause nach den Entscheidungsspielen gleich wieder in die Vorbereitung einstieg, agierte abgeklärter als noch in der Spielzeit zuvor.
Mit Angelo Willadt und Simon Gartmann kamen zwei Spieler dazu, die Stabilität in die Mannschaft brachten. Hinzu kommt, dass der Kader auch torgefährlicher geworden ist. Dominik Krachtus ist mit sechs Treffern der beste Torschütze. Auch Spieler wie Mehmet Ali Fidan und Kerem Cakin haben einen Sprung nach vorne gemacht. Die starke Abhängigkeit von Jeton Abazi, der mit fünf Toren auf Rang zwei der internen Torjägerliste steht, hat etwas nachgelassen.
Zwei heftige Klatschen gegen 1860 München II und Nördlingen
Bis Dezember konnte man bei Türkspor zufrieden sein - auch wenn es im Spätherbst einen Leistungseinbruch gab. Während Spiele wie in Memmingen, bei dem zwei Treffer in der Nachspielzeit für eine Niederlage sorgten, unglücklich verloren gingen, gab es auch zwei krasse Aussetzer. Das 1:5 gegen Spitzenreiter TSV 1860 München II war für die bis dato stabile Defensive der erste Schock. Anfang November folgte beim Tabellennachbarn TSV Nördlingen eine deutliche 2:7-Klatsche. Eine Niederlage, die auch in der Höhe verdient ausfiel, resümierte Abazi und forderte eine Reaktion. Die lieferte seine Mannschaft in den Spielen darauf.
Letztlich fällt die Zwischenbilanz beim Bayernligisten positiv aus: „Wir haben das Hoch aus der Relegation mitgenommen und auch vor allem zu Saisonbeginn gute Leistungen gezeigt. Dann haben wir im Herbst aber auch fünf Spiele am Stück verloren. Gerade nach der Partie in Nördlingen haben wir uns aber wieder gut gefangen“, sagt der Cheftrainer. Der Sieg in Unterhaching sei zum Schluss „sehr wertvoll“ gewesen. Mit 13 Punkten Abstand auf die Abstiegsränge ist Türkspor aktuell weit entfernt davon, ein drittes Mal in Folge in die Abstiegsrelegation zu müssen. „Wir haben ein sehr gutes Polster. Es schaut nach zwei Jahren Abstiegskampf so aus, als hätten wir in diesem Jahr damit zum Glück nichts zu tun.“
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden