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Fußball: Der Postbeamte, der zu Hallers-Zeiten FCA-Torjäger wurde

Fußball

Der Postbeamte, der zu Hallers-Zeiten FCA-Torjäger wurde

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    Der FCA wurde in der Saison 1973/1974 Meister der Regionalliga Süd mit (v.l.) Karl Obermeier, Edgar Schneider, Höbusch und Claus Brandmair.
    Der FCA wurde in der Saison 1973/1974 Meister der Regionalliga Süd mit (v.l.) Karl Obermeier, Edgar Schneider, Höbusch und Claus Brandmair. Foto: Fred Schöllhon

    Fußball-Märchen wurden in den vergangenen Jahrzehnten in Augsburg immer wieder mal geschrieben. Einer, der in den legendären 1970er Jahren dabei war, als Helmut Haller aus Italien in die Heimat zurückkehrte und die Fuggerstadt in einen wahren Fußballtaumel versetzte, war Torjäger Karl Obermeier, der am Sonntag seinen 75 Geburtstag feiert.

    Karl Obermeier war Postbeamter, er kam 1972 zusammen mit den drei anderen Ingolstädtern Günter Meyer, Horst Blechinger und Günter Heigl zum damals in der Bayernliga spielenden Fusionsverein FC Augsburg. Meyer (25) und Obermeier (18) schossen allein 43 der insgesamt 79 FCA-Treffer und damit den Verein in die damals zweitklassige Regionalliga Süd. Der 22-jährige „Karre“, einer der Publikumslieblinge, erlebte den Durchmarsch der Schwaben in die 2. Bundesliga Süd mit.

    Mit 25 Jahren sicherte sich Karl Obermeier die Torjägerkrone in der Regionalliga

    Vor allem die Saison 1973/74, als er an der Seite von Helmut Haller spielte, der damals gerade aus Italien zurückgekehrt war, ist in seinen Erinnerungen präsent. Der FC Augsburg feierte den Meistertitel in der Regionalliga Süd und Obermeier sicherte sich mit 25 Toren die Torjägerkanone. „Wir hatten eine tolle Kameradschaft, Helmut Haller war unser Anführer“, sagte er kürzlich, als der FCA die Helden von damals zu einer Erinnerungsfeier in die WWK-Arena eingeladen hatte. 

    Der FCA um Trainer milovan Beljin verpasste um einen Punkt den Bundesliga-Aufstieg

    Vor 50 Jahren spielte Augsburg schon ein mal eine wichtige Rolle in der deutschen Fußballszene, obwohl das Team um den damaligen Trainer Milovan Beljin um einen Punkt den Aufstieg in die Bundesliga verpasste. Fünf Jahre lang kickte der „Bomber“, wie er von den Augsburger Fans tituliert wurde, am Lech. Obermeier erlebte legendäre Spiele wie das Derby bei den Münchner Löwen am 15. August 1973, als mehr als 90.000 Zuschauer in das Olympiastadion drängen – ein bis heute gültiger Zweitliga-Rekord. „Der Kontakt zum FCA ist nie ganz abgerissen. Mein Herz hängt immer noch an dem Klub“, sagt Obermeier, obwohl am Ende nicht alles rund lief. „Als Max Merkel 1976 die Mannschaft übernahm, hat er so hart trainiert, dass ich das einfach nicht mehr geschafft habe. Ich war ja immer berufstätig.“

    Nach der FCA-Karriere kehrte Karl Obermeier zum MTV Ingolstadt zurück

    Das blieb Obermeier auch, als er zum MTV Ingolstadt zurückkehrte. Mit ihm setzten die Lila-Weißen zu einem ungeahnten Höhenflug an. Der in Eitensheim bei Ingolstadt wohnende Stürmer erzielte 36 Treffer und schaffte mit dem MTV den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd. Bis 1982 war Obermeier noch auf dem Rasen aktiv, wurde mit dem MTV 1981 wie schon 1973 mit Augsburg nochmals Bayernliga-Meister und hängte noch ein Jahr beim SV Karlshuld (Landesliga) an. Dann erfolgte sein persönlicher sportlicher Abpfiff.

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