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FC Augsburg: FCA verliert mit Dzenan Pejcinovic das nächste Top-Talent

FC Augsburg

FCA verliert mit Dzenan Pejcinovic das nächste Top-Talent

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    Fußballtalent Dzenan Pejcinovic verlässt den FC Augsburg und versucht, beim VfL Wolfsburg den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.
    Fußballtalent Dzenan Pejcinovic verlässt den FC Augsburg und versucht, beim VfL Wolfsburg den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Der FC Augsburg gab am Ende noch einmal alles. Auch der neue Trainer Enrico Maaßen versuchte Top-Talent Dzenan Pejcinovic in mehreren persönlichen Gesprächen und Video-Calls von einem Wechsel abzuhalten. Doch der 17-jährige Stürmer war nicht mehr davon abzubringen, zum Bundesliga-Konkurrenten VfL Wolfsburg zu wechseln. Am Mittwoch war der Transfer in trockenen Tüchern, Pejcinovic auf den Weg nach Wolfsburg und nicht ins Trainingslager nach Scheffau.

    Den Wechsel ließ sich Wolfsburg nach Informationen unserer Redaktion einiges kosten. Die Ablösesumme soll 1,25 Millionen Euro betragen, die erfolgsabhängig noch auf 1,5 Millionen Euro steigen kann. Dazu soll der FCA bei einem möglichen Weiter-Transfer beteiligt werden.

    Bisher hat Dzenan Pejcinovic noch kein Bundesliga-Spiel absolviert

    Viel Geld für einen 17-Jährigen, der noch kein Bundesligaspiel absolviert hat? VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer sieht es sicher anders. Für ihn ist es eine Investition in die Zukunft, Pejcinovic zählt zu den größten Mittelstürmertalenten Deutschlands. Pejcinovic soll sich daher ab nächster Woche sogleich im Bundesligakader von Trainer Nico Kovac beweisen können.

    Pejcinovic war einer der besten Torjäger in der B-Junioren-Bundesliga und machte bei der diesjährigen U17-EM mit zwei Treffern in Israel Werbung in eigener Sache, auch wenn Deutschland im Viertelfinale ausschied. Der junge Deutsche, dessen Eltern aus Montenegro stammen, stand schon länger auf den Scoutinglisten großer Vereine, wie Juventus Turin und Manchester City. Doch zu Verhandlungen kam es nach Informationen unserer Redaktion nur zwischen dem FCA und dem VfL Wolfsburg. Der hatte schon länger ein Auge auf den robusten Mittelstürmer geworfen.

    Dzenan Pejcinovic stand nur einmal im Bundesliga-Kader des FCA

    Beim FCA schien man sich aber lange Zeit sicher, dass Pejcinovic in Augsburg seinen Weg gehen und hier versuchen würde, den Sprung in die eigene Bundesligamannschaft zu schaffen. Wohl zu sicher. Zwar wurde sein Kontrakt per Option bis 2023 verlängert, doch zu einem langfristigen Vertrag kam es nicht mehr. Der FCA versuchte sich wenigstens finanziell schadlos zu halten. Allerdings wohl nur bedingt ein Trostpflaster.

    Dabei stand Pejcinovic im April kurz vor seinem Debüt im Bundesliga-Kader. In der Woche vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (3:0) hatte der damalige FCA-Trainer Markus Weinzierl Personalprobleme und plante mit Pejcinovic. Der musste in wenigen Tagen alle notwendigen Untersuchungen und Formalien für einen möglichen Bundesliga-Einsatz absolvieren. Kurz vor dem Spiel lichtete sich das Lazarett, so kam Andrè Hahn kurzfristig aus der Corona-Quarantäne und Weinzierl verzichtete auf Pejcinovic.

    Dzenan Pejcinovic glaubte nicht mehr an seine Chance beim FCA

    Eine Degradierung, die mit ausschlaggebend gewesen sein soll, dass der zielstrebige Pejcinovic nicht mehr an seine Chance in Augsburg glaubte. Dabei hatte Weinzierl das Potenzial durchaus erkannt, hatte ihn im Sommer mit ins Trainingslager genommen. Pejcinovic trainierte, wie andere Nachwuchsspieler auch, immer wieder mit dem Bundesligakader. Doch vor diesem wichtigen Spiel ging Weinzierl kein Risiko ein, setzte lieber auf Erfahrung als auf einen 17-Jährigen aus dem eigenen Nachwuchs.

    Mit zwölf Jahren war Pejcinovic vom FC Bayern zum FCA gewechselt und entwickelte sich dort zu einem der besten deutschen Nachwuchsstürmer. Alle Türen beim FCA schienen offen zu stehen. Jetzt verliert der FCA nach Dikeni Salifou (19/Bremen) und Noa-Gabriel Simic (17/Dortmund) das dritte Top-Talent. Demgegenüber stehen Henry Koudoussou, 22, und Aaron Zehnter, 17. Beide haben langjährige Verträge unterschrieben. Beide haben sich für den Weg mit dem FCA entschieden. Was die bessere Wahl war, wird sich zeigen.

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