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FC Augsburg: FCA-Manager Reuter zu Geisterspielen in Bayern: "Bin extrem enttäuscht"

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FCA-Manager Reuter zu Geisterspielen in Bayern: "Bin extrem enttäuscht"

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    Die WWK-Arena blieb am Samstag gegen Bochum leer.
    Die WWK-Arena blieb am Samstag gegen Bochum leer. Foto: Ulrich Wagner

    Der FC Augsburg hatte wenig Zeit zum Reagieren. Am Freitag hatte die bayerische Staatsregierung entschieden, dass Spiele der Fußball-Bundesliga in Bayern wegen der Corona-Pandemie vorerst ohne Zuschauer stattfinden müssen. In der Nacht zum Samstag lag der Beschluss dem FCA schriftlich vor, am Nachmittag um 15.30 Uhr wurde die Partie gegen den VfL angepfiffen. Wenig Zeit zur Vorbereitung und Umsetzung also, während dem Handel immerhin bis Mittwoch eingeräumt wurde, sich auf die ab dann geltende 2G-Regel einzustellen.

    Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter hätte nicht mit einem Zuschauerverbot in Stadien am Wochenende gerechnet.
    Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter hätte nicht mit einem Zuschauerverbot in Stadien am Wochenende gerechnet. Foto: Stefan Puchner, dpa (Archivbild)

    Viel Unsicherheit also. Aber auch großer Frust. „Ich bin extrem enttäuscht, dass diese Entscheidung kam und schon am Wochenende gegolten hat. Damit hätte ich nie gerechnet“, sagte Stefan Reuter. Der Geschäftsführer Sport hat wenig Verständnis für den bayerischen Sonderweg. Denn während hier die Stadien leer bleiben müssen, kann an anderen Standorten immerhin ein Teil der Kapazitäten genutzt werden. In Baden-Württemberg sind die Regeln ähnlich strikt wie in Bayern, beim VfB Stuttgart waren am Sonntag gegen die Hertha nur 750 Fans zugelassen. Anders sieht es in Nordrhein-Westfalen aus. So waren beim Spitzenspiel Dortmund gegen den FC Bayern 15.000 Fans dabei. Für die Auswärtspartie des FCA am Freitagabend (20.30 Uhr) beim 1.FC Köln hat zudem bereits der Vorverkauf begonnen. FCA-Fans können sich noch bis Dienstag im Internet Karten für die Begegnung im Rheinland kaufen.

    Stefan Reuter fehlt Verständnis für die Entscheidung

    „Vor einer Woche waren die Stadien noch komplett voll, zwischen komplett voll und null gibt es viele Möglichkeiten. Durch das Hygienekonzept haben wir bewiesen, dass es kein Problem wäre, hier 25 Prozent reinzulassen“, sagte Reuter. Die Augsburger fühlen sich benachteiligt. Untersuchungen zeigen, dass sich ein volles Stadion auf die Ergebnisse niederschlägt. Prozentual haben die Heimsiege zugenommen, seit wieder Zuschauer und Zuschauerinnen auf den Tribünen waren. „Natürlich hätten wir die Zuschauer heute gebraucht. Unsere Mannschaft lebt von den Fans. Eine solche Entscheidung trifft und benachteiligt uns“, meinte FCA-Trainer Markus Weinzierl nach dem 2:3 gegen Bochum. Klagen aber will er nicht. „Wir müssen und werden uns der Situationen stellen“, sagte er.

    Der FCA wird ebenso wie die übrigen bayerischen Profivereine sowohl sportlich als auch finanziell hart getroffen. Vor der Winterpause betrifft die neue Regelung noch das Heimspiel am 15. Dezember gegen RB Leipzig. Die Augsburger hatten unter der Woche bereits mit dem Vorverkauf auf die Partie gegen Bochum begonnen. „Zu Beginn der Woche war klar, dass wir vor 7500 Zuschauern spielen dürfen“, sagte Reuter. Darauf hätten sich auch die Spieler eingestellt. Am Freitag dann die aus seiner Sicht sehr harte Entscheidung. Der FCA-Manager kritisierte auch die Politik. „Das trifft nicht nur uns und den Fußball, sondern viele Branchen. Wir haben wochenlang gewartet, dass es mit dem Impfen und Boostern weitergeht, da waren wir ein bisschen zu langsam und nachlässig“, beklagte Stefan Reuter.

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