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FC Augsburg: FCA gegen RB Leipzig - ein emotional aufgeladenes Duell

FC Augsburg

FCA gegen RB Leipzig - ein emotional aufgeladenes Duell

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    Beim letzten Spiel in Augsburg gab es wegen einer obszönen Geste von Daniel Baier Ärger mit RB-Trainer Hasenhüttl.
    Beim letzten Spiel in Augsburg gab es wegen einer obszönen Geste von Daniel Baier Ärger mit RB-Trainer Hasenhüttl. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Es wird Blut fließen am Freitag in der WWK-Arena. Daran schuld ist auch der RB Leipzig. Denn während die Bundesliga-Profis des FC Augsburg am Abend (20.30 Uhr) das Gastspiel in Sachsen bestreiten, hat die aktive Fanszene wie schon im Vorjahr dazu aufgerufen, das Auswärtsspiel zu boykottieren. Stattdessen werden die daheimgebliebenen Fans in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Blut spenden, bevor in der Fankneipe das Spiel im Fernsehen übertragen wird.

    Bei aller gerechtfertigter Kritik an diversen Protestaktionen gerade der Ultragruppierungen in der Vergangenheit gegen RB Leipzig geht es in Augsburg nicht nur um das Dagegensein, die FCA-Fans wollen einen kreativen Gegenpol setzen. So veranstalteten sie im vergangenen Jahr einen Traditionstag im Rosenaustadion. Da zapfte FCA-Präsident Klaus Hofmann persönlich Bier.

    FCA-Chef Hofmann kritisiert Leipzig und Red Bull scharf

    Wohl bei keinem anderen Verein liegen die Fans und die Vereinsspitze in ihrer Abneigung gegen das Red-Bull-Fußballimperium so auf einer Wellenlänge. Es ist eine Art Dauerfehde, die nicht mit Samthandschuhen geführt wird.

    So soll FCA-Präsident Hofmann in der vergangenen Saison im VIP-Bereich in Leipzig die Contenance verloren haben. Hofmann kritisiert zudem regelmäßig das RB-Modell scharf. Manchmal mit Worten, die an polemische Aschermittwochsreden erinnern, manchmal mit sachlich fundierter Kritik wie Ende Januar in einem Interview mit dem Kicker. Da sagte der Unternehmer mit Blick auf die Zuwendungen des Getränkeherstellers Red Bull, dem Hauptgesellschafter und Hauptsponsor: „Es ist ein einmaliges Konstrukt, dass ich mir einen Fünftligisten einverleibe und mit Mitteln aus einer Ressource nach oben führe.“

    Bestätigt in seiner Kritik kann sich Hofmann durch Zahlen fühlen, die jetzt RB im Jahresabschlussbericht des Geschäftsjahres 2016 veröffentlichen musste. RB hat demnach Ende 2016 Verbindlichkeiten in Höhe von knapp 97 Millionen Euro ausgewiesen. Gut 83 Millionen Euro davon entfielen auf Darlehen des Hauptgesellschafters Red Bull.

    Das waren rund 31 Millionen Euro mehr als 2015. Das Geld wurde nach dem Bundesliga-Aufstieg hauptsächlich genutzt, um Trainer Ralph Hasenhüttl und Spieler wie Keita, Werner und Burke zu verpflichten. Millionen-Transfers, die ohne Red Bull so nicht möglich gewesen wären. Verständlich, dass Vereine wie der FCA diese Art der Finanzierung brandmarken, die Fans die Faust in der Tasche ballen.

    FC Augsburg und RB Leipzig werden keine Freunde mehr

    Wenn es dann auch noch auf dem Spielfeld hoch hergeht, wie beim 1:0-Hinspielerfolg des FCA, dann ist es nicht verwunderlich, wenn die Klubs keine besten Freunde mehr werden. FCA-Kapitän Daniel Baier hatte mit einer obszönen Geste für Aufregung gesorgt. RB-Coach Ralph Hasenhüttl war dann nach dem Spiel auf Baier zugestürmt. Den Handschlag verweigerte er.

    Gegen Baier verhängte der DFB damals eine Sperre von einem Spiel und eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro. In der Folge gab es auch noch einen verbalen Schlagabtausch zwischen FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter und seinem Leipziger Kollegen Oliver Mintzlaff. Mit Mintzlaff verbindet Hofmann sogar eine persönliche Abneigung.

    Vor dem Gastspiel bemühten sich alle, die Wogen zu glätten. FCA-Kapitän Baier, indem er Interviewanfragen ablehnte, und RB-Trainer Hasenhüttl, indem er auch Fehler zugab. In der Sport Bild bezeichnete er seine heftige Reaktion damals als „nicht richtig“. Im Nachhinein würde er wohl nicht mehr so explosiv reagieren, sagte er. Es sei aber „nichts hängen geblieben. Ich war sehr angetan von seiner aufrichtigen Entschuldigung“. Auch FCA-Trainer Manuel Baum wollte die Sache ruhen lassen: „Es geht in jedem Spiel heiß her. Wir betrachten Leipzig sportlich. Für den Rest bleibt keine Zeit.“

    300 Augsburger werden den FCA trotz Boykotts begleiten. FCA-Chef Hofmann wird nicht in Leipzig sein. Laut Vereinsangaben ist er beruflich in den USA unterwegs.

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