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FC Augsburg: Ende der Wechselperiode - so stark ist der Kader des FCA

FC Augsburg

Ende der Wechselperiode - so stark ist der Kader des FCA

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    Antritt zum Mannschaftsfoto: So sah das im Juli aus. Einen Neuzugang suchte Stefan Reuter in dieser Wechselperiode nicht. Stattdessen gingen einige Spieler.
    Antritt zum Mannschaftsfoto: So sah das im Juli aus. Einen Neuzugang suchte Stefan Reuter in dieser Wechselperiode nicht. Stattdessen gingen einige Spieler. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Seit fünf Jahren ist Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter für den FC Augsburg tätig, erstmals sah der 51-Jährige im Winter keinen Bedarf für einen Neuzugang. Während andere Bundesligisten die Wechselperiode nutzten, um sich mit dem einen oder anderen Fußballprofi zu verstärken, verhielt sich der FC Augsburg äußerst zurückhaltend auf dem Transfermarkt. Reuter arbeitete sich stattdessen an Altlasten ab. Also an Spielern, die beim FCA keine Perspektive auf Pflichtspieleinsätze besaßen und in der Vorrunde kaum zum Einsatz kamen.

    Trotz Verletzungen ist die FCA-Verteidigung gut aufgestellt

    Insgesamt acht Kicker haben die Augsburger im vergangenen Monat verlassen: Konstantinos Stafylidis (Stoke City), Tim Rieder (Slask Breslau), Georg Teigl (Eintracht Braunschweig), Dong-Won Ji (Darmstadt 98), Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Kaiserslautern) und Moritz Leitner (Norwich City) hat der FCA verliehen, Marvin Friedrich (Union Berlin) und Erik Thommy (VfB Stuttgart) verkaufte er. Übriggeblieben ist ein Kader mit 25 Profis, darunter vier Torhüter.

    Torhüter

    Im Sommer deutete sich ein erbitterter Kampf um die Position zwischen den Pfosten an, nachdem der FCA mit Fabian Giefer einen dritten Torhüter mit Nummer-Eins-Ambitionen verpflichtet hatte. Doch der Platzhirsch wollte nicht weichen. Marwin Hitz hat eindrucksvoll gezeigt, warum Trainer Manuel Baum auf ihn baut. Vermeintliche Schwächen im Passspiel und bei der Strafraumbeherrschung gleicht der 30-jährige Schweizer durch Reaktionsschnelligkeit aus.

    Fazit Auf dieser Position muss sich der FCA keine Sorgen machen. Hitz hat jüngst gegen Köln gezeigt, dass weiterhin auf ihn Verlass ist. Mit Andreas Luthe und Fabian Giefer stehen zudem zwei ordentliche Ersatzleute parat, die bei einer Verletzung von Hitz einspringen könnten.

    Innenverteidiger

    Da Friedrich und Callsen-Bracker den FCA verlassen haben, hat sich das Angebot an Innenverteidigern reduziert. In der Hinrunde haben sich Martin Hinteregger und Jeffrey Gouweleeuw im Abwehrzentrum etabliert. Vor allem der Niederländer Gouweleeuw gilt durch seine ruhige, souveräne Art als wichtiger Faktor für eine stabile Abwehr. Hinteregger wirkt mitunter ungelenk, erledigt seine defensiven Aufgaben allerdings gewissenhaft. Inwieweit Kevin Danso konstant auf hohem Niveau spielen kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Gouweleeuw hat sich einen Innenbandriss zugezogen, fällt mehrere Wochen aus.

    Fazit Sind alle Innenverteidiger gesund und fit, verfügt der FCA über ein stabiles Abwehrzentrum. Allerdings: Der Ausfall Gouweleeuws schmerzt. Nun muss verstärkt Hinteregger führen. Als Alternativen stehen noch Gojko Kacar und Christoph Janker zur Verfügung. Dass sie in der Vorrunde keine Rolle spielten, dafür wird es aber Gründe gegeben haben.

    Außenverteidiger

    Vor allem wegen seiner Torvorlagen spielte sich Linksverteidiger Philipp Max in der Vorrunde in den Vordergrund. Stellvertreter Stafylidis fehlte die Perspektive, dass sich an seiner Ersatzrolle in der Rückrunde etwas ändern könnte. Daher spielt er jetzt in England. Auf der rechten Verteidigerposition galt Daniel Opare als gesetzt. Allerdings könnte der Ghanaer demnächst seinen Startelfplatz an Raphael Framberger verlieren. Einerseits waren Opares Auftritte im Januar wenig überzeugend, andererseits kamen seine Gespräche mit Schalke-Verantwortlichen beim FCA nicht gut an.

    Fazit Durch den Abgang von Stafylidis ist der FCA ein Risiko auf der linken Abwehrseite eingegangen. Fällt Max aus, bliebe noch der unerfahrene Kilian Jakob, 20, als gelernter Linksverteidiger übrig. Da Opares Zukunft beim FCA ungewiss ist, macht es schon jetzt Sinn, auf rechts Framberger einzusetzen.

    Im Mittelfeld fehlt dem FCA ein Gestalter

    Mittelfeld

    Seit Jahren eine feste Größe im defensiven Mittelfeld ist Daniel Baier. Der 33-Jährige wurde im Sommer zum Kapitän befördert, dies untermauert seinen Status in Mannschaft und Verein. Seine Leistungen auf dem Platz sind durchschnittlich, seinen Stammplatz hat er dennoch inne. Etabliert hat sich Rani Khedira, der im Zentrum äußerst flexibel eingesetzt wird, mal offensiver, mal in einer Dreierabwehrkette. Kandidaten, die Khediras Position bekleiden können sind, noch Jan Moravek, Ja-Cheol Koo und Kacar.

    Fazit Der FCA setzt auf Balleroberungen und schnelles Umschalten, der Spielaufbau läuft über die Außenverteidigerpositionen. Dennoch: Im Zentrum des Spiels fehlt ein Gestalter, der die gegnerischen Schnittstellen bedient. Baier allein kann dies nicht schultern, da er mit defensiven Aufgaben betraut ist.

    Angriff

    Auf der linken Angriffsseite hat der FCA mit Caiuby einen äußerst wichtigen Spieler. Er hat in der laufenden Saison fünf Treffer erzielt, zudem ist er Abnehmer diagonaler Flugbälle. Gemeinsam mit Max bildet er eine äußerst torgefährliche Seite. Auf der rechten Seite sucht Trainer Baum weiterhin nach einer idealen Lösung. Mit Jonathan Schmid, Marcel Heller und Koo hat er inzwischen drei Varianten ausprobiert. Überzeugt hat bisher keiner. Ganz anders Michael Gregoritsch. Der Österreicher hat sich den FCA-Spielstil einverleibt und als hängende Spitze achtmal getroffen. Wie wichtig ein Alfred Finnbogason in Topform ist, offenbarten die Vorrunde und die elf Treffer des Isländers. Alternativ stürmen an vorderster Stelle Sergio Córdova oder Jungprofi Marco Richter.

    Fazit Die Abhängigkeit vom Können einzelner Spieler ist in jedem Verein groß. Beim FCA ist sie noch größer. Wirkliche Alternativen für Caiuby, Gregoritsch und Finnbogason fehlen im Kader. Die Linkslastigkeit macht Augsburg ein Stück weit berechenbar. Ein Flügelspieler, der links und rechts Tempo machen kann, hätte gutgetan.

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