Man kennt sich, man schätzt sich sehr: Stephan Schwarz galt beim TSV 1860 München lange Zeit als rechte Hand des damaligen Sportdirektors Stefan Reuter. Drei Jahre arbeitete Schwarz bei den „Löwen“ mit Reuter zusammen. Als der Weltmeister von 1990 im Januar 2013 als Manager beim FC Augsburg seinen Arbeitsplatz antrat, war die Verpflichtung von Schwarz eine seiner ersten Amtshandlungen.
Der Inhaber der Fußballtrainer- A-Lizenz ist seitdem beim Bundesligisten für das Scouting (zu Deutsch Talentsuche) verantwortlich. Mit Erfolg, denn mit seinen personellen Entscheidungen lag der Bundesligist zuletzt fast immer richtig. Wobei, und da machen die Verantwortlichen auch kein Hehl daraus, die großen Klubs immer noch die besseren Möglichkeiten haben. „Wir sind klein, aber fein“, heißt es beim FCA.
Mit System werden Spieler beobachtet, neben den sportlichen Qualitäten spielen auch die charakterlichen Eigenschaften für den FCA eine große Rolle. „Das ist gerade für eine Mannschaft wie unsere, die von einem guten Teamgeist lebt, sehr wichtig“, sagt Stefan Reuter, der als Geschäftsführer Sport das Scouting verantwortet. Dass es keine hundertprozentige Erfolgsquote gibt, das ist den Verantwortlichen klar.
„Es können nicht alle Transfers einschlagen. Liegt man mal mit einem Spieler daneben, dann ärgert einen das“, sind sich Schwarz und Reuter einig. Reuter ist froh, dass er den Württemberger, der am heutigen Dienstag seinen 44. Geburtstag feiert, als Kollegen gewinnen konnte. „Mit Stephan Schwarz haben wir einen Fußball-Fachmann, der über sehr viel Erfahrung verfügt und diesen Bereich beim FCA ausgezeichnet betreut“, erklärt Stefan Reuter.
Schwarz war vor Augsburg in Hoffenheim, Stuttgart und bei den Löwen
Der aus Kirchheim/Teck stammende Schwarz genießt in der Szene einen guten Ruf und liegt mit Reuter in Sachen Fußball auf einer Wellenlänge: „Das war für mein Engagement in Augsburg sehr wichtig, denn zwischen Reuter und mir herrscht ein ausgezeichnetes Vertrauensverhältnis.“ Sowohl Schwarz als auch Reuter ticken fußballerisch gleich.
15 Jahre macht Schwarz nun schon diesen Job. Bevor er in Augsburg seinen Arbeitsvertrag unterschrieb, arbeitete er für die TSG 1899 Hoffenheim. Zuvor war er sechs Jahre beim VfB Stuttgart und sechs Jahre für 1860 München tätig. Beim VfB war der ehemalige Amateur-Oberligakicker auch als Nachwuchstrainer tätig. In seiner Zeit in Hoffenheim wurden Spieler wie Firmino verpflichtet.
Beim VfB Stuttgart Bordon und Delpierre. Außerdem schafften in der Stuttgarter Jugend spätere Stars wie Mario Gomez, Christian Gentner oder Sami Khedira den Sprung in den Profikader. Wer weiß, vielleicht gelingt es auch den Augsburgern einmal, ein solches Supertalent zu entdecken. Die FCA-Fans würden sich sehr freuen, für den Verein würde sich das sicherlich auch lohnen. Eine aktive Scouting-Abteilung ist dafür jedenfalls vorhanden.