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Faustball: Der TV Augsburg will in der Faustball-Bundesliga bleiben

Faustball

Der TV Augsburg will in der Faustball-Bundesliga bleiben

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    Michael Schäfer kommt mit dem TVA derzeit in der Faustball-Bundesliga nicht auf die Beine. Der Aufsteiger hat bisher alle Spiele verloren.
    Michael Schäfer kommt mit dem TVA derzeit in der Faustball-Bundesliga nicht auf die Beine. Der Aufsteiger hat bisher alle Spiele verloren. Foto: Annette Zoepf

    Stellen sie ich vor, die SpVgg Greuter Fürth hätte fast zwei Jahre auf ihren Aufstieg in die Bundesliga warten müssen. Die Spieler hätten ein Jahr nicht trainieren können und müssten nun versuchen, irgendwie die Klasse zu halten. Die Faustballer des TV Augsburg versuchen das in der Hallen-Bundesliga Süd. Und sind derzeit genauso erfolglos wie die Fürther. Die 0:5 (8:11, 7:11, 7:11, 5:11, 7:11)-Heimniederlage gegen den TSV Calw (in der Nähe von Pforzheim) bedeutet die dritte Niederlage im dritten Spiel. Mit 0:6 Punkten steht der TV Augsburg als Vorletzter mit am Tabellenende.

    TVA will sich nicht mit der SpVgg Greuther Fürth vergleichen lassen

    Trotzdem will Trainer Uwe Schäfer seine Mannschaft nicht mit den Fürthern, die derzeit mit einem Punkt in der Bundesliga weit hinterherhecheln, auf eine Stufe stellen. „Ich will jetzt nicht despektierlich sein, aber wenn wir den Bundesliga-Vergleich ziehen, dann sind wir schon eher bei Bielefeld, Stuttgart oder dem FCA einzuordnen. Wir sind trotz dreier Niederlagen nicht chancenlos.“

    TVA-Trainer Uwe Schäfer ist zweifacher Faustball-Weltmeister

    Und Schäfer hat eine gewisse Kompetenz in Sachen Faustball. Der 57-Jährige wurde 1986 und 1990 mit Deutschland Weltmeister auf dem Feld. „Ich denke, wir werden uns in der zweiten Saisonhälfte an das Bundesliga-Niveau gewöhnt haben“, sagt Schäfer. Darum hofft er auch, dass die Saison, wenn es das Pandemie-Geschehen zulässt, weiter gespielt und nicht abgebrochen wird. Dass der TVA die zwei Abstiegsplätze noch verlassen kann.

    TVA-Trainer Uwe Schäfer gewann 1986 und 1990 mit Deutschland WM-Gold.
    TVA-Trainer Uwe Schäfer gewann 1986 und 1990 mit Deutschland WM-Gold. Foto: Fred Schöllhorn

    Zwar ist die achtköpfige Mannschaft, die im Februar 2020 den Aufstieg schaffte, zusammengeblieben, doch zwei wichtige Spieler, Angreifer Steffen Seelmann und Abwehrmann Korbinian Häcker, können berufsbedingt kaum oder gar nicht mehr spielen.

    Michael Schäfer und Moritz Lutzenberger gewannen mit Deutschland die U18-WM

    So müssen die sechs verbliebenen Akteure meistens durchspielen. Und wenn dann noch eine Verletzung dazu kommt, wie am Samstag gegen Calw, dann wird es ganz eng. Angreifer Michael Schäfer, der Sohn von Uwe Schäfer, hat eine Verletzung am Ellbogen und konnte nicht angreifen, sondern nur verteidigen. So stand mit David Färber nur ein Angreifer zur Verfügung. Das reicht in der Bundesliga einfach nicht. „Dann wird es schwer“, sagt Uwe Schäfer. Denn im Gegensatz zum Spiel auf dem größeren Feld im Freien, kommt in der Halle dem Angriffsspiel eine noch größere Bedeutung zu.

    Wenn es dann im Angriff keine Variationsmöglichkeiten gibt, hilft es auch nicht, dass mit Moritz Lutzenberger neben Michael Schäfer (2014) ein weiterer U18-Weltmeister in der Abwehr versucht, die hart geschlagenen Bälle im Spiel zu halten. „Moritz ist jung, muss auch erst Erfahrungen sammeln“, sagt Schäfer. Die sind in der Bundesliga-Süd manchmal schmerzvoll. Mit dem TSV Pfungstadt spielt dort die erfolgreichste Vereinsmannschaft der Welt. „Das ist eine Kombination von Bayern und Real Madrid“, sagt Schäfer. Gleich im ersten Punktspiel gastierten die Hessen in Augsburg und dem TVA gelang beim 1:5 mit dem Satzgewinn ein Achtungserfolg. Vor 50 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle, unter den Corona-Regeln. Rekordbesuch.

    Faustball ist keine Sportart der Olympischen Spiele

    „Faustball ist familiär“, sagt Schäfer. Und eine Randsportart. Da nützt es nichts, dass Deutschland seit Jahren im Freien WM-Titel im Abonnement einfährt. Schäfer: „Faustball im Freien hat schon eine höhere Wertigkeit, nur da gibt es eine WM.“ Und nur da rückt der Sport, der hauptsächlich in Europa und Südamerika gespielt wird, wenigstens ein bisschen in den medialen Fokus. Olympisch war Faustball noch nie, dazu fehlt die internationale Präsenz. Dafür ist man bei den World Games fester Bestandteil.

    Bundesliga-Aufstieg im Freien verpasst

    Im Freien hat der TVA in dieser Saison den Aufstieg verpasst. Zwar beendete man die 2. Bundesliga Süd als Meister, doch in der Aufstiegsrunde wurde man nur Dritter. „Das war einfach nicht unser Tag“, sagt Schäfer. 2022 will man einen neuen Anlauf nehmen. Doch erst will man in der Halle erstklassig bleiben. Am Samstag (15 Uhr/Friedrich-Ebert-Halle) soll gegen den TV Unterhaugstett der erste Sieg her. Wenn es das Corona-Virus zulässt.

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