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Corona: Wegen Corona: TV Augsburg macht Klimmzüge beim Rehasport

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Wegen Corona: TV Augsburg macht Klimmzüge beim Rehasport

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    Beim TV Augsburg bestimmen die Corona-Kontrollen den sportlichen Alltag.
    Beim TV Augsburg bestimmen die Corona-Kontrollen den sportlichen Alltag. Foto: Ulrich Wagner

    Ein Ehepaar, das regelmäßig beim Turnverein Augsburg (TVA) am Rehasport teilnimmt, verstand die Welt nicht mehr. Während beide an einer „normalen“ Gruppenstunde ihres Vereins nur unter Einhaltung der 2G-Plus-Regel (also genesen oder geimpft mit einem zusätzlichen negativen Schnelltest) teilnehmen dürften, fällt bei ihrer medizinisch verordneten Rehasport-Einheit jegliche Nachweispflicht weg. Für diese Kurse ist seit Beginn der Pandemie durch eine Ausnahmeregelung in der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung nicht einmal 3G nötig.

    Beim Rehasport gibt es keine Zugangsbeschränkungen

    Die Eheleute halten das für untragbar. Sie sind besorgt, weil sich so auch ungeimpfte und ungetestete Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den Räumen des TVA aufhalten können. Deshalb haben sie sich bei der Geschäftsführung des Vereins mehrfach beschwert. Doch den Verantwortlichen sind die Hände gebunden. Auch sie halten die Regelungen im Rehasport zumindest für unglücklich. Denn gemäß der in der 13. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (§ 14 Abs. 3) verankerten Vorgaben ist es so geregelt, dass „medizinische, therapeutische und pflegerische Leistungen keinen Zugangsbeschränkungen im Sinne der 3G-Regelungen unterliegen“. Auch in der nun aktuellen 15. Fassung gibt es diesbezüglich keine Änderungen.

    TVA bietet Rehasport in verschiedenen Versionen an

    Doch auf Drängen seiner Mitglieder, die sich durch diese Regelung nicht genügend geschützt sehen, hat der TV Augsburg reagiert und für seine fast 500 Rehasportlerinnen und -sportler das Angebot verändert. So werden nun die auf Rezept basierenden Reha-Kurse in den Bereichen Koronarsport oder Sport für Herz- oder Lungenpatienten in verschiedenen Versionen angeboten: als komplett testfreie Kurse, Kurse, die unter 3G fallen, Kurse unter 2G oder gleich komplette Online-Kurse. „Wir verstehen, dass es den Leuten mitunter zu gefährlich ist, wenn sie wissen, es könnten Ungeimpfte und Ungetestete beim Sport dabei sein. Es geht ja meist um Risikogruppen. Darum haben wir für unseren eigenen Verein beschlossen, die verschiedenen Gruppen anzubieten. Wir sind ja groß genug dafür“, berichtet TVA-Geschäftsführer Christian Butz. Die Umkleiden sind für Mitglieder ohne Genesenen-, Impf- und Testausweis allerdings gesperrt, in diesem Fall nutzt der TVA sein Hausrecht. „Wir haben für uns beschlossen, wer nicht getestet ist, darf nicht in die Umkleiden.“

    TVA könnte Kassenzulassung verlieren

    Weiter aber will und kann der Verein nicht gehen. „Wir können die Rehasportler ohne Test und ohne Nachweis nicht ganz ausschließen, sonst verlieren wir schlicht und einfach die Kassenzulassung“, macht Butz deutlich, dass der Handlungsspielraum des Vereins begrenzt ist. Die Kontrollen halten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowieso schon genügend auf Trab.

    Gigantischer Aufwand aufgrund der Corona-Kontrollen

    Beim Rest der gut 1600 Mitglieder kommt für den Indoor-Bereich noch die Kontrolle der aktuellen 2G-Plus-Regelung dazu und bei Kindern das Abklären des Alters und der Schülerausweise. „An unserer Infotheke ist es schon langsam der Wahnsinn“, bestätigt Christian Butz, wie kompliziert die Einlasskontrollen mittlerweile geworden sind. „Es wird ja wirklich alles kontrolliert. Wo geht ein Mitglied hin? In die Gaststätte, zum Ballsport oder in den Rehasport. Ist es geboostert oder nicht? Wie alt sind die Kinder? Dieser Aufwand ist einfach gigantisch“, so Butz.

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