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Bundesliga: Uduokhai zeigt seine Qualitäten

Bundesliga

Uduokhai zeigt seine Qualitäten

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    Gegen Bremen könnte Neuzugang Felix Uduokhai (links im Vordergrund) bereits in der Startelf des FC Augsburg stehen.
    Gegen Bremen könnte Neuzugang Felix Uduokhai (links im Vordergrund) bereits in der Startelf des FC Augsburg stehen. Foto: Peter Fastl

    Wäre alles wie geplant gelaufen, hätte der FC Augsburg noch am Dienstagabend Felix Uduokhai als Neuzugang vorgestellt. Oft läuft es jedoch nicht nach Plan. Uduokhai wurde wie tausende Menschen von einem Zwischenfall am Münchner Flughafen ausgebremst. Die medizinische Untersuchung beim aufnehmenden Klub, obligatorisch bei einem Transfer im Profifußball, verzögerte sich, zudem musste Uduokhais Berater vor der Unterschrift noch das umfangreiche Vertragswerk durcharbeiten.

    Somit vermeldete der Bundesligist erst am Mittwochvormittag den Wechsel des 21-Jährigen vom VfL Wolfsburg zum FCA als perfekt. Bis Ende der Saison wird Uduokhai ausgeliehen, zudem besitzt der FCA eine Kaufoption. Für einen Profi sind unerwartete Begleiterscheinungen eines Transfers nichts Ungewöhnliches. Vor allem gegen Ende der Wechselfrist, wenn Nervosität den Markt umgibt, wird von einem Berufsfußballer reichlich Flexibilität erwartet.

    Als Uduokhai am Mittwochmorgen mit seinen neuen Teamkameraden seine erste Einheit auf Augsburger Grün absolviert, ist von dieser Aufgeregtheit wenig zu spüren. Beinahe wirkt es, als sei der Abwehrhüne seit langem Teil des FCA-Kaders. Lautstark dirigiert der Verteidiger seine Vorderleute, wirft sich in Zweikämpfe, strahlt Ruhe am Ball aus. Bereits in seinem ersten Auftritt deutet er seine Qualitäten an, die dem FCA unmittelbar weiterhelfen sollen. Gegen den SV Werder Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr) dürfte Uduokhai mindestens im Kader stehen, womöglich findet er sich sogar in der Startelf wieder.

    Zuletzt beim VfL Wolfsburg war dies eher selten der Fall. Uduokhai musste sich hinter den Innenverteidigern Brooks, Guilavogui und Knoche einsortieren, seine Aussichten auf Einsätze hätten sich in naher Zukunft wohl nicht merklich verbessert. In Augsburg sieht Uduokhai nun einen Klub, um sich in der Bundesliga zu etablieren. „Ich bin froh, dass es mit der Ausleihe geklappt hat und der FCA mir die Möglichkeit bietet, hier den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen“, lässt sich Uduokhai in einer Vereinsmitteilung zitieren.

    Uduokhai, der eine deutsche Mutter und einen nigerianischen Vater hat, ist im sächsischen Annaberg-Buchholz geboren. Als seine Eltern nach München umzogen, luden ihn der FC Bayern, Unterhaching und 1860 München zum Probetraining ein. Letztlich entschied er sich für die Löwen, die ihm „familiärer“ vorkamen. Vor drei Jahren debütierte das Abwehrtalent in der zweiten Liga für 1860 München, im Sommer 2017 wechselte er zum VfL Wolfsburg in die Bundesliga.

    Unter dem damaligen VfL-Trainer Martin Schmidt erarbeitete sich der Neuzugang sogleich einen Stammplatz. Als Heranwachsender verfügte das Abwehrtalent über ein herausragendes Stellungsspiel. Weil er zudem als wohl erzogen, bodenständig und lernwillig galt, verkörperte er einen Musterprofi. Nach Schmidts Rücktritt und einer Knieverletzung erhielt Uduokhai jedoch kaum noch Einsatzzeit und saß meist auf der Ersatzbank.

    Mit der deutschen U21-Nationalmannschaft wurde Uduokhai im Sommer Vizeeuropameister. Weil er demnächst 22 Jahre alt wird, kann er ebenso wie FCA-Mitspieler Marco Richter nicht mehr für diese Nachwuchsauswahl berücksichtigt werden. Seine Konzentration gilt folglich dem neuen Arbeitgeber. Uduokhais Voraussetzungen scheinen vielversprechend, schließlich wird er nun erneut von seinem ehemaligen Förderer Schmidt trainiert.

    Zur reibungslosen Eingewöhnung wird außerdem die Nähe zu München und seiner Familie beitragen. Als ihr Sohn am Mittwoch seinem Beruf nachgeht, beobachten dies am Spielfeldrand Vater und Mutter Uduokhai.

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