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Basketball: Wirrwarr im bayerischen Basketball: Was bei den Augsburger Vereinen gilt

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Wirrwarr im bayerischen Basketball: Was bei den Augsburger Vereinen gilt

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    Markus Mosig (vorne) wird seinen Spielern vorerst nicht mehr coachen. Das Team hat seine Partien bis Ende des Jahres abgesagt.
    Markus Mosig (vorne) wird seinen Spielern vorerst nicht mehr coachen. Das Team hat seine Partien bis Ende des Jahres abgesagt. Foto: Annette Zoepf

    Datum und Uhrzeit sind durchgestrichen, dahinter steht in Versalien ABGESAGT. Der Blick auf die angesetzten Spieltermine in den Basketball-Regionalligen verrät, dass sich kaum noch Mannschaften zu Begegnungen treffen. Markus Mosig, Abteilungsleiter und Trainer beim TV Augsburg, berichtet von einer Flut an Absagen, nur noch wenige sehen sich in der Lage, ein Basketballspiel auszutragen.

    Die Gründe sind vielschichtig, haben aber stets mit dem Coronavirus und dessen Auswirkungen zu tun. In der vierten Welle haben Verantwortliche und Spieler Schlüsse gezogen – und diese sind alles andere als einheitlich. Auch Verbände sind sich uneins. Grund dafür: der Föderalismus, der nicht nur in der großen Politik zu Unterschieden führt.

    Bayerischer Basketballverband redet von "Misskommunikation"

    Kurzzeitig sah es danach aus, als würde der Bayerische Basketballverband (BBV) ein Machtwort sprechen. Vor einer Woche verkündete Präsident Bastian Wernthaler, der Spielbetrieb sei ab sofort eingestellt – um einen Tag später das Gegenteil zu erklären. „Es tut mir sehr leid, dass hier eine solche Misskommunikation erfolgte. Ich möchte alle Basketballer und Basketballerinnen um Entschuldigung bitten und übernehme natürlich die Verantwortung“, schrieb er in einer Pressemitteilung.

    Auf Nachfrage bestätigt BBV-Geschäftsführer Marco Kapitz, dass sich nichts geändert habe. „Einzelne Bezirke können das für sich handhaben.“ Ein Spielzwang bestehe nicht. Der Funktionär verweist darauf, dass Spiele mit Zustimmung des Gegners ohne eine Strafe seitens des Verbands verlegt werden könnten. Kapitz betont zugleich, dass sich die aktuelle Lage schnell ändern könnte. Womöglich wird dem BBV die Entscheidung abgenommen, wenn Landes- und Bundespolitiker den Sport in Kürze noch stärker einschränken.

    Schwäbische Basketballmannschaften ab der Landesliga aufwärts spielen noch

    Für den Basketballbezirk Schwaben heißt das Stand jetzt: Mannschaften ab der Landesliga aufwärts befinden sich offiziell noch im Spielbetrieb, für alle Teams darunter ist die Saison mindestens bis Mitte Januar unterbrochen. Daraus folgt aber nicht, dass in den höherklassigen Ligen durchwegs weitergespielt wird. Im Gegenteil. Regionalligapartien, die ausgetragen werden, sind eine Seltenheit.

    Das Männerteam des TV Augsburg hat für sich entschieden, alle Spiele in der 2. Regionalliga Süd bis Weihnachten abzusagen. In Mosigs Team arbeiten Spieler in medizinischen Berufen, die das Risiko einer Infektion minimieren wollen. „Wir haben auf allen Ebenen diskutiert“, berichtet der TVA-Trainer. Letztlich habe man sich mit Blick auf die Infektionszahlen und die Auslastung der Intensivstationen für diesen Weg entschieden.

    Basketballspielen und -training sind unter der 2G-Plus-Regel weiterhin erlaubt

    Spiele und Training sind unter Beachtung der 2G-Plus-Regel erlaubt, wer genesen oder geimpft und getestet ist, darf in der Halle Basketball spielen. Mosig kann sich gut vorstellen, dass seine Spieler individuell oder in kleineren Gruppen trainieren werden. Aufgrund der zahlreichen Verlegungen und einer möglichen Unterbrechung der Saison bringt Mosig bereits einen verkürzten Spielmodus ins Gespräch: mit Play-Offs und Play-Downs. Seine Begründung: „Wir werden keine komplette Runde bis Anfang April durchziehen können.“

    Innerhalb des TV Augsburg wird divers entschieden

    Nicht nur Verband und Vereine vertreten unterschiedliche Auffassung, auch innerhalb eines Klubs wird divers entschieden. Während die TVA-Männer aussetzen, tragen die Frauen ihre Partien noch aus. Mit dem TV Augsburg, TSV München Ost und TSV Nördlingen treten drei Teams in der Regionalliga Süd gegeneinander an, während der Rest Spiele verlegt. Am Samstag siegten die Basketballerinnen des TVA 56:47 (28:23) in München. Spielertrainerin Mirijam Unger musste selbst spielen, ihr standen nur fünf Spielerinnen zur Verfügung.

    Sie vertritt die Meinung, dass man jedes Spiel mitnehmen müsse, solange es erlaubt sei. Schließlich hätte man in den vergangenen zwei Jahren oft darauf verzichten müssen, fügt Unger hinzu. Dabei denkt sie auch an Nachwuchsspielerinnen in der U16 oder U18, die nach einem Saisonspiel bislang kein weiteres bestreiten durften. „Für Kinder und Jugendliche ist es schlimm, wenn sie keinen Sport treiben dürfen.“

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