Auf eine rundum gelungene Saison dürfen die Augsburger Gators zurückblicken. Nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga erreichte die Baseballmannschaft in der Bayernliga Süd den zweiten Platz und qualifizierte sich somit für die Play-Offs um den direkten Wiederaufstieg. "Das Ziel war es, uns in der Liga zu konsolidieren und auf einem guten Leistungsniveau in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen", spricht Andreas Rucker, Trainer der Gators, von einer erfolgreichen Spielzeit.
Und das, obwohl das Team personell einen echten Umbruch erlebte. "Wir mussten leider den ein oder anderen Abgang verzeichnen. Daher war es umso wichtiger, junge Spieler in Führungspositionen einzugewöhnen", erklärt Rucker die knifflige Lage vor der Saison. Die sofortige Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse sei daher von Anfang an nicht erstrebenswert gewesen, so der 44-jährige Trainer. "Sollten wir aufsteigen, dann muss das mit unseren neuen Akteuren passieren", sagt Rucker und setzt dabei auf Nachhaltigkeit: "Wir wollen keine Fahrstuhlmannschaft werden, die ständig auf- und absteigt."
Augsburger Gators werden wohl nicht über die Play-Offs aufsteigen
Dass der Aufstieg über die derzeit stattfindenden Play-Off Partien gelingt, ist unwahrscheinlich. In einer Vierergruppe mit den Ingolstadt Schanzer, den Laufer Wölfe und den Schwaig Red Lions, liegen die Gators nach dem dritten Spieltag noch sieglos auf dem letzten Rang. Rucker bleibt daher vor dem Aufeinandertreffen mit den Laufer Wölfen (Sonntag, 12 Uhr/14.30 Uhr) realistisch. "Es gibt ein paar Aufstiegsfavoriten, gegen die wir schon in der Saison schlecht ausgesehen haben", weiß er.
Nachdem die Mannschaft am ersten Spieltag gegen die Schwaig Red Lions sportlich klar den Kürzeren zog, musste die Partie bei den Laufer Wölfe am ersten Septemberwochenende aufgrund von Spielermangel abgesagt werden. Beide Partien wurden 0:7 gewertet. Neben einigen Verletzten und Erkrankten gab es im Umfeld der Gators speziell um einen Spieler große Sorge. In der Nacht vor dem Aufeinandertreffen wurde ein Akteur der Augsburger bewusstlos von seinem Mitbewohner aufgefunden und per Ambulanz ins Krankenhaus gebracht. Der Spieler sei erst im vergangenen Winter am Gehirn operiert worden - die Befürchtung auf Seiten der Gators war dementsprechend groß. Auch für Rucker ein Wochenende, an dem der Sport blitzschnell zur Nebenrolle wurde. "Der Vorfall hat natürlich alles überschattet. Es geht ihm aber zum Glück schon wieder etwas besser, aus dem Krankenhaus wurde er entlassen", gibt Rucker Entwarnung.
Ingolstadt Schanzer holen den Sieg im Heimspiel
Am vergangenen Sonntag gastierten die Gators für die nächsten Play-Off Begegnungen bei den Ingolstadt Schanzer - vor allem für Rucker eine ganz besondere Partie. Der 44-jährige Ingenieur begann im Alter von 13 Jahren das Baseballspielen in Ingolstadt. Vor neun Jahren zog es ihn dann nach Augsburg, seit zwei Jahren coacht er die erste Mannschaft der Gators. Im Spiel gegen die Schanzer traf Rucker auch auf seine beiden Brüder, mit denen er die Sportart erlernte. Der eine ist dort als Abteilungsleiter tätig, der andere spielt noch selbst. "Es ist ein Spiel, zu dem die ganze Familie zusammenkommt", freute sich der Trainer im Vorfeld. Allerdings war das Wiedersehen nicht von Erfolg gekrönt: Die Gators mussten sich in Ingolstadt zweimal knapp mit 13:14 geschlagen geben.
Unabhängig von den sportlichen Ergebnissen ist Rucker mit der aktuellen Saison und der Struktur im Verein rundum zufrieden. Es sei das erste Mal, dass sechs Mannschaften aktiv am Spielbetrieb teilnehmen würden. Mit der U15, der U12 und der U10 seien darunter sogar drei Nachwuchsmannschaften vertreten. Die Corona-Phase habe man zudem ohne großen Mitgliederschwund überstanden. "Wir freuen uns sehr, dass wir auf einem breiten Fundament stehen. Es gibt leider viele andere Vereine, die in der Versenkung verschwinden", so Rucker.